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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nicht sagen«, erwiderte Jim. »Am besten verlaßt Euch nicht darauf. Ich werde nämlich versuchen, es so hinzubiegen, daß selbst dem französischen König die Augen hinsichtlich Malvinnes Falschheit geöffnet werden. Allein damit wäre schon viel erreicht.«
    »Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, wie sich die Schlacht abwenden ließe«, wandte Sir Raoul ein, als sich Stimmenlärm unter den Bewaffneten erhob. Sie teilten sich, und durch die Lücke kam Dafydd herangeritten, gefolgt von drei Männern mit Bogen über den Schultern und mit Köchern voller Pfeile an den Gürteln.
    »Nur drei Bogenschützen?« fragte Sir Raoul geradezu höhnisch. »Da hätten wir ja unsere Verstärkung!«

33
     
    Dafydd ritt an die Gruppe heran. Die drei Männer, die er mitbrachte, waren zwar nicht so groß wie Dafydd, trotzdem stand für Jim außer Zweifel, daß sie Bogenschützen waren. Sie waren hager, und ihre sonnengebräunten Gesichter waren vom vielen Aufenthalt im Freien von Falten durchzogen, wenngleich alle höchstens Mitte Dreißig waren. Die Bogen schienen ihnen an den Schultern angewachsen zu sein.
    Dafydd näherte sich mit ihnen den Wartenden und wandte sich unmittelbar an Jim.
    »Hier bringe ich Euch Wat von Easdale, Will o'the Howe und Clym Tyler«, sagte er. »Alle drei sind meisterliche Bogenschützen, mit denen ich mich in den vergangenen Jahren bei Wettbewerben gemessen habe, und sie gehören zu den Besten ihres Fachs.«
    Bevor ein peinliches Schweigen entstehen konnte, rang Jim sich wenigstens ein paar Worte zur Begrüßung ab.
    »Wir freuen uns, solche Männer bei uns zu haben, Dafydd«, sagte er. »Wenn einige von uns nicht gerade begeistert wirken, so liegt das daran, daß wir eigentlich erwartet haben, daß Ihr Euch längere Zeit bei den Bogenschützen aufhalten und mehr Männer mitbringen würdet.«
    »Das hätte ich wohl tun können«, antwortete Dafydd, »jedoch scheint mir, daß diese drei mit mir zusammen für das, was ich im Sinn habe, mehr als genügen werden. Vor allem kommt es darauf an, daß sie Meister ihres Fachs sind, die nicht nur mit dem Langbogen umzugehen verstehen, sondern auch Kampferfahrung haben, so daß man sich darauf verlassen kann, daß sie auch mitten im Getümmel ihre Pflicht tun werden.«
    »Beim heiligen Dunstan!« rief Brian. »Ich kann mich nicht erinnern, daß man Euch gebeten hätte, einen Schlachtplan zu entwerfen!«
    »Ich sollte Bogenschützen auftreiben; und Bogenschützen werden für bestimmte Aufgaben gebraucht, sonst sind sie überflüssig«, erwiderte Dafydd. »Da ich der einzige Bogenschütze unter Euch bin, mußte ich mir selbst überlegen, was die Aufgabe der Bogenschützen sein würde, da Ihr dazu nicht ausgebildet seid. Oder irre ich mich da?«
    »Nein, Dafydd«, antwortete Jim für die anderen, »Ihr habt Euch nicht geirrt. So laßt uns hören, was Ihr im Sinn habt.«
    »Ich weiß, es ist ungewöhnlich, daß ein Bogenschütze gegürtete Ritter in Fragen des Kampfes belehrt«, sagte Dafydd, »aber ein Bogenschütze ist wie ein Werkzeug, müßt Ihr wissen. Es gibt keine zwei gleichen Werkzeuge, und manche eignen sich besser für eine bestimmte Aufgabe als andere, auch wenn sie für den ungeübten Blick kaum Unterschiede aufweisen mögen. Was immer Ihr sonst noch vorhaben mögt, Sir James«, sagte er, unmittelbar an Jim gewandt, »Ihr beabsichtigt, mit diesen Herren und vor allem mit dem Prinzen in die Nähe von König Jean und Malvinne zu gelangen. Stimmt das?«
    »So ist es«, sagte Jim.
    »Und stimmt es auch, daß der König von Frankreich während der Schlacht von mindestens fünfzig ausgewählten Rittern umgeben sein wird, die mit ihren Pferden dicht an dicht stehen und bereit sind, unter Einsatz ihres Lebens dafür zu sorgen, daß kein Gegner in seine Nähe gelangt?«
    »Auch das ist die reine Wahrheit«, sagte Sir Raoul, »und bei den Lilien und Leoparden, ich konnte mir von Anfang an nicht vorstellen, wie eine kleine Gruppe von Männern eine solche Abwehr durchdringen sollte. Wenn Ihr einen Weg wißt, Bogenschütze, so bitte ich Euch nachträglich um Verzeihung, sollte ich in der Vergangenheit zu gering von Euch gedacht haben.«
    »Mein Plan«, sagte Dafydd so bedachtsam wie zuvor, »beruht nun darauf, daß ich mit diesen drei Männern unbeschadet in eine gewisse Entfernung von König Jean und seiner Leibwache gelange. Von da an werden sie zu einem Werkzeug, das den stählernen Schild zu öffnen vermag, der nicht nur den französischen König und Malvinne,

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