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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wäre.«
    Als er sich umschaute, entdeckte er keinen Unglauben in den Gesichtern der Umstehenden. Das war nicht ohne Ironie, denn er war sich keineswegs sicher, daß er dazu tatsächlich imstande wäre. Vom Standpunkt seiner Gefährten aus ließ sich mit Magie jedoch alles bewerkstelligen; einem Magier war eben nichts unmöglich.
    Er hatte zumindest erwartet, daß sie ihn fragen würden, wie er die Magie einzusetzen gedachte, um in die Nähe des Königs und seiner Leibgarde zu gelangen. Doch keiner stellte eine Frage; und er war froh, daß ihm eine Antwort erspart blieb. So gering die Erfolgsaussichten auch waren, brauchten sie dennoch einen Hoffnungsschimmer. Es war besser, wenn keiner wußte, daß es sehr wohl sein konnte, daß keine der Möglichkeiten, die er sich gerade durch den Kopf gehen ließ, Erfolg haben würde. Vielleicht würden sie sinnlos ihr Leben opfern, alle miteinander. Doch das würde sich morgen noch früh genug herausstellen.
    »Soviel also dazu«, sagte Brian. »Jetzt aber laßt uns ein wenig beiseite gehen – Ihr auch, Dafydd –, damit wir uns ungezwungener unterhalten können, ohne daß unsere Leute alles mitbekommen. Zuvor aber – Theoluf! Tom Server!«
    Jims neuer Knappe und Brians ehemaliger Bewaffneter lösten sich von der Gruppe, von der die drei Bogenschützen immer noch ein wenig Abstand hielten, und näherten sich Sir Brian.
    »Ja, Sir Brian?« fragten sie.
    »Sorgt dafür, daß die drei braven Bogenschützen freundliche Aufnahme bei unseren Leuten finden. Habt Ihr mich verstanden, Tom, Theoluf? Sie gehören jetzt zu uns und sollten dementsprechend behandelt werden.«
    »So sei es, Sir Brian«, sagte Theoluf.
    Sie gingen zu den Bogenschützen hinüber und geleiteten sie zu den Bewaffneten. Brian führte die anderen bereits um die Ecke der zerstörten Kapelle zu einer kleinen grasbewachsenen Stelle.
    Dort angelangt, wandte Brian sich an Dafydd.
    »Dafydd«, sagte er, »jetzt, wo uns die Bewaffneten und Eure Bogenschützen nicht mehr hören können, sagt frank und frei, wie Ihr mit vier Männern eine Bresche in der Mauer der Ritter öffnen wollt, die König Jean abschirmen.«
    »Ich habe mir überlegt«, antwortete Dafydd, »daß der Langbogen nicht vom Pferderücken aus abgefeuert werden kann, wie es die Bogenschützen im Osten mit ihren Kurzbogen tun, die sie sogar in vollem Galopp gebrauchen. Gleichwohl könnten wir uns zu Pferd der Leibgarde des Königs so weit nähern, daß wir ihnen trotz der Plattenpanzer herbe Verluste zufügen können. Zu diesem Zweck müßt Ihr uns Pferde geben. Ein Grund dafür, daß ich nur drei Männer mitgebracht habe, ist der, daß ich nicht nur meisterliche Bogenschützen wollte, sondern Bogenschützen, die sich auch aufs Reiten verstehen – und diese drei sind von Kindheit an ans Reiten gewöhnt.«
    »Ich sehe zwar ein, daß uns dies eine Hilfe sein könnte«, meinte Brian, »aber der eigentliche Zweck ist mir nach wie vor unklar. Wir hätten es immer noch mit einer massiven Mauer aus stählernen Rüstungen, Lanzen und anderen Waffen zu tun, die man gegen uns wenden wird, sobald man auf uns aufmerksam geworden ist.«
    »Ihr unterschätzt die Wirkung eines Bogens, wie es die meisten tun, die selbst keine Bogenschützen sind«, erwiderte Dafydd. »Zumal die Wirkung von Bogen, die von solchen Männern geführt werden, wie ich sie ausgewählt habe. Stellt Euch vor, Sir Brian, mit unseren Pfeilen können wir die vor uns befindlichen Männer aus dem Sattel holen und so eine Bresche in der massiven Mauer der Verteidiger öffnen, gegen die Ihr vorrückt, so daß Ihr mitten unter ihnen seid, bevor sie soweit sind, Euch mit Pferd und Waffe zurückzuschlagen.«
    »Hm«, machte Brian, auf einmal nachdenklich geworden, »das eröffnet wirklich neue Möglichkeiten.«
    »So ist es«, fuhr Dafydd fort. »Und wenn es uns gelingt, die Position zu Eurer Streitmacht einzunehmen, die ich mir vorstelle, dann können wir weiter die vor Euch befindlichen Männer unter Beschuß nehmen; und da die Ritter dicht an dicht stehen werden, dürften sie Mühe haben, Euch anzugreifen, wenn sie einen Toten oder ein reiterloses Pferd vor sich haben, solange dieses Hindernis nicht beseitigt ist – was sich gar nicht so leicht wird bewerkstelligen lassen, da alle Ritter der Leibgarde gleichzeitig versuchen werden, sich auf Euch zu stürzen.«
    »Ich verstehe«, sagte Brian. »Ein ausgeklügelter, wenn auch kaum sonderlich ritterlicher Angriffsplan. Aber da wir es mit einer großen

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