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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Übermacht zu tun haben, glaube ich, daß es gerechtfertigt wäre. Außerdem fällt mir gerade ein, daß Eure Pfeile die leichter bewaffneten Männer schützen könnten, die uns gepanzerten Rittern folgen werden.«
    »So habe ich mir das gedacht«, sagte Dafydd.
    »Was haltet Ihr davon, James?« fragte Brian, sich zu Jim umwendend.
    »Das fügt sich ausgezeichnet in meine Pläne«, antwortete Jim. »Allerdings bedeutet das, daß wir noch zusätzliche Pferde für die drei Bogenschützen und selbstverständlich auch eines für Seine Hoheit benötigen, dazu noch Waffen.«
    »Und eine Rüstung«, warf der Prinz rasch ein. »Und die Lanze nicht zu vergessen, Sir James.«
    Abermals drohte ein peinliches Schweigen, das zu brechen diesmal Jim auf sich nahm.
    »Ich fürchte«, sagte er zu Edward, »Euer Hoheit vergessen, wie schwer es sein dürfte, eine Rüstung aufzutreiben, die Euer Hoheit passen würde. Wir werden Euch nach Kräften rüsten, aber wahrscheinlich werdet Ihr mit Helm, Kettenhemd und Panzerplatten an den Oberschenkeln und Armen Vorlieb nehmen müssen. Auch mit einem Schild könnt Ihr rechnen. Doch was die Lanze betrifft…«
    »Ich möchte, daß Ihr eines wißt, Sir James!« unterbrach ihn Edward heftig. »Ich wurde von den besten Lehrmeistern Europas im Gebrauch aller erdenklichen Waffen ausgebildet. Ich bezweifle nicht, daß ich es mit jedem der Anwesenden und mit jedem, dem wir morgen auf unserem Weg zum König begegnen werden, aufnehmen kann!«
    »Das bezweifelt auch niemand, Hoheit«, sagte Jim, »aber…«
    »Dann werdet Ihr mir einen Panzer und eine Lanze samt aller anderen Waffen eines Edelmannes herbeischaffen!« verlangte der Prinz hochmütig. »Ich befehle es Euch!«
    Jim fühlte sich leicht erschöpft. Die Herren, Lords und Könige führten sich stets so auf, als stünden sie auf einer Bühne, so wie Kronprinz Edward nun in Anbetracht der Möglichkeit, daß man ihm den Gehorsam verweigern könne, königlichen Zorn zur Schau stellte.
    Diesmal unternahm es Brian, dem königlichen Zorn die Stirn zu bieten.
    »Verzeiht mir, Hoheit«, sagte er, »aber ich fürchte, Sir James hat vollkommen recht. Das bedeutet nicht, daß jemand Eure Kampferfahrung in Zweifel zöge, aber Ihr solltet bedenken, daß eine Lanze bei einem solchen Gedränge allenfalls im ersten Moment etwas ausrichten könnte, wenn überhaupt. Sollte es Dafydd gelingen, die Reiter im Außenring aus dem Sattel zu schießen, wäre es besser, wenn wir ganz auf Lanzen verzichten und uns allein auf unsere Schwerter verlassen würden. In einem solch wüsten Gedränge könnte es sogar sein, daß unsere Schwerter weniger wirkungsvoll wären als unsere Dolche. Ich wünschte mir sogar, ich hätte meine kleine Streitaxt dabei, die am besten für eine solche Situation geeignet wäre.«
    »Wir werden uns in der Zeit, die wir erübrigen können, nach einer Rüstung für Euer Hoheit umschauen«, sagte Jim. »Allerdings muß ich ehrlich sagen, daß ich nicht damit rechne, etwas Passendes zu finden. Aber wir werden es versuchen. Mehr kann ich Euch nicht versprechen.«
    Nachdem sich der Zorn des Prinzen als unbegründet erwiesen hatte, verflüchtigte er sich ebenso rasch, wie er aufgeflackert war.
    »Verzeiht mir, Sir James, Sir Brian und Ihr alle«, sagte er, »aber ich habe bei Poitiers noch kein Schlachtengetümmel erlebt, denn ich war gezwungen, mich zu ergeben, ohne daß es in meiner Nähe überhaupt zu einem Schlagabtausch gekommen wäre. Wie sollte ich denen raten, die aus Erfahrung wissen, wie es mitten im Getümmel zugeht? Ich werde mich mit dem begnügen, was Ihr mir anbieten könnt, Mylords, und mich entsprechend kleiden.«
    »Ich danke Euch, Hoheit«, sagte Jim, »Ihr seid ein wahrer Edelmann und versteht es, denen, die für Euch kämpfen werden, nicht nur zu befehlen, sondern ihnen auch zuzuhören.«
    Der Prinz errötete.
    »Diese Lektion lerne ich gerade«, meinte er kurz angebunden. Er winkte ab. »Aber fahrt mit Eurer Unterhaltung fort, und ich höre zu.«
    »Danke, Hoheit«, sagte Jim. Er wandte sich an die anderen. »Was den eigentlichen Angriff angeht, dessen Ziel es ist, die Abwehr zu durchdringen, so habe ich da schon eine Idee. Es gibt da eine Formation…«
    »Formation?« fragte Giles.
    »Darunter versteht man die Gruppierung bei einem Angriff«, erklärte Jim. »Ich weiß, daß Ihr eher daran gewöhnt seid, nebeneinander vorzurücken. Diese Linie wird jedoch unweigerlich auseinandergerissen, da einige Pferde das Gros überholen; der

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