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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ließ die Zügel ihres Reitpferds fallen. Es blieb gehorsam neben ihr stehen. Sie sah Jim an.
    »Solltest du Mnrogar nicht auch gestatten abzusteigen?« fragte sie. »Ich nehme an, es wird eine ganze Weile dauern, bis sie festgelegt haben, wer als erster gegen ihn antreten darf. Für mich klang es so, als hätte jeder da hinten aus Leibeskräften gebrüllt. Ich habe noch nie eine so erregte Menge erlebt.«
    »O ja«, sagte Jim. »Mnrogar, Ihr könnt absitzen. John, Theoluf - einer von Euch oder besser einer der Bewaffneten - sollte die Zügel seines Pferdes nehmen. Wir möchten nicht, daß es sich aufregt oder im Zelt herumläuft. Für so etwas haben wir hier nicht genug Platz.«
    Theoluf nahm die Zügel und gab sie an einen Bewaffneten weiter, der sie so kurz faßte, daß seine Faust beinahe die Lippen des Wildschweinpferdes berührte; dann blieb er stocksteif stehen wie ein Wächter. Selbst Jims Hausdiener waren in der Gegenwart von Magie gewöhnlich nervös, aber jeder, der mit dieser Angelegenheit zu tun hatte, schien von dem dramatischen Effekt des Ganzen gefangengenommen zu sein, dachte Jim.
    Im Zelt stand ein Bett, das offensichtlich für jeden verletzten Turnierkämpfer, der seiner bedurfte, bereitgestellt worden war. Daneben fanden sich noch fünf Hocker und ein quadratischer Tisch. Angie hatte bereits auf einem der Hocker Platz genommen.
    »Wie willst du von hier aus die Tjosten beobachten?« fragte sie,
    »Ich werde die Rückwand des Zelts ein wenig vom Boden losmachen«, sagte er. »Das ist nicht weiter schwierig. Aragh hat die Umgebung ausgekundschaftet, und er kommt ohne Schwierigkeiten unter der Kante durch, daher müßte ich sie eigentlich auch weit genug hochheben können, um etwas zu sehen.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Angie, die in die den Tribünen abgewandte Richtung blickte. »Da kommt er übrigens gerade.«
    Jim drehte sich auf seinem Hocker um, und tatsächlich wurde in diesem Augenblick die Zeltwand ein Stückchen angehoben, und Aragh tauchte darunter auf; diesmal kroch er nicht, sondern duckte sich lediglich darunter hindurch. Schließlich stand er in Lebensgröße vor ihnen und sah sie mit seinem lautlosen Lachen an.
    »Die Trolle sind noch näher gekommen«, erklärte er. »Aber nicht viel näher. Sie sind aufgeregt. Sie verstehen nicht, was Mnrogar in einer Rüstung zu tun hat und warum er ein Pferd reitet, das wie ein Wildschwein riecht. Ihr habt sie verwirrt. Von jenen, die auf zwei Beinen gehen, erwarten sie seltsame Dinge, aber jeder von uns, die wir auf vier Beinen gehen, sollte sich benehmen, wie wir das immer tun. Wenn es anders wäre, stünde die Welt kopf.«
    »Könnte man sie derart beunruhigen, daß sie weggehen und uns und Mnrogar nicht länger belästigen würden?« wollte Angie wissen.
    »Das wohl nicht«, antwortete Aragh. Dann legte er sich nieder und leckte eine seiner Vorderpfoten.
    »Ach du liebe Güte! Eure Pfoten sind ja völlig zerschnitten!« rief Angie. Sofort stand sie von ihrem Hocker auf und hockte sich neben ihn, um den Schaden in Augenschein zu nehmen. »Was ist passiert?«
    »Man kann sich nicht durch Eis und gefrorenen Boden graben, ohne ein paar Kratzer abzubekommen, Angie«, beruhigte sie Aragh. »Es ist weiter nichts. Ich halte sie mit meiner Zunge sauber, und in ein oder zwei Tagen werden sie wieder genauso sein wie früher.«
    Angie kehrte zu ihrem Platz am Tisch zurück.
    »Es wären da übrigens noch ein paar Dinge, die für Euch von Belang sein könnten«, fuhr der Wolf fort. »Brian ist auf dem Weg hierher.«
    »Schon?« fragte Jim. »Ich dachte, er würde eine Weile warten und sich dann unbemerkt davonstehlen. Wenn er so schnell zurückkehrt, ist vielleicht etwas schiefgegangen.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Angie. »Im Augenblick hat niemand für etwas anderes Gedanken als für Mnrogar. Aber da fällt mir ein - wußtest du, daß sich Carolinus auf den Tribünen aufhält? An einem Tag wie diesem fällt seine rote Robe ungemein ins Auge.«
    »Carolinus!« Jim setzte sich auf seinem Hocker aufrecht hin. »Ich hoffe, er bleibt dort. Ich habe versucht, ihn zu erwischen...«
    »Ich weiß«, sagte Angie. »Darum habe ich es ja auch erwähnt.«
    »Ich dachte, Ihr wüßtet es«, meinte Aragh gleichgültig, während er sich weiter mit seiner langen Zunge eine Pfote leckte. »Sonst hätte ich es erwähnt.«
     »Er sitzt neben dem Grafen«, sagte Angie, »und auf seiner anderen Seite sitzt jemand in einer schwarzen Mönchsrobe. Ich

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