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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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schätze, das ist der Bischof. Auf der anderen Seite des Grafen sitzt Agatha Falon, und auf ihrer anderen Seite der Prinz.«
    »Es muß der Bischof sein«, bemerkte Jim nachdenklich, »wenn er auf der Ehrentribüne sitzen darf. Aber was tut Carolinus dort?«
    Aragh machte sich nicht die Mühe zu antworten.
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte Angie, »aber wenn du möchtest, daß ich rate, würde ich sagen, er ist hier, um uns zu helfen.«
    »Was bringt dich auf diesen Gedanken?« Jim sah sie fragend an.
    »Er muß wissen, was du die ganze Zeit mit Mnrogar im Schilde geführt hast«, antwortete Angie.
    »Hm, natürlich«, sagte Jim. »Ich habe ihm von Anfang an von dieser Idee erzählt, genau wie Aragh auch; und er hat mir geholfen, die ganze Sache einzufädeln.«
    Er blickte zu Mnrogar hinüber, der von seinem Pferd gestiegen war und zu Jims nicht unbeträchtlicher Überraschung nun dahockte und sich trotz seiner Rüstung recht wohl zu fühlen schien. Für einen Troll mochte es ja vollkommen natürlich sein, in die Hocke zu gehen, wenn er eine Ruhestellung einnehmen wollte, aber es war überaus verblüffend, ein Wesen von solcher Größe, vor allem, wenn es eine Rüstung trug, in einer solchen Position zu sehen. Ritter hockten nicht - zumindest hatte Jim bisher nie einen gesehen, schon gar nicht in voller Rüstung.
    »Oh«, sagte Jim, »Ihr könnt jetzt den Helm abnehmen, Mnrogar.« Der Troll tat es und entblößte sein grimmiges Gesicht.
    Jim wandte sich wieder Angie zu.
    »Aber wieso glaubst du, Carolinus sei hier, um uns zu helfen?« fragte er. »Es gäbe noch eine Menge andere Gründe, die ihn hierherführen könnten.«
    »Es war nur so eine Idee«, meinte Angie. »Vielleicht wird Brian uns mehr sagen können, wenn er kommt.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte Jim düster. Dann blickte er noch einmal durch die halb geöffneten Klappen des vorderen Zelteingangs. »Ich muß wissen, was da vor sich geht.«
    Aber es dauerte noch eine gute Viertelstunde, während der Angie in aller Seelenruhe dasaß und Jim nervös hin und her zappelte, bevor Brian ins Zelt trat.
    »Ich mußte doch nicht von der Pflicht eines jeden Ritters reden, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen«, sagte Brian, als er durch die vordere Klappe des Zeltes trat. »Das hatte Carolinus den Leuten auf der Tribüne bereits in den Kopf gesetzt.«
    »Siehst du, Jim«, rief Angie, »ich habe dir doch gesagt, daß er hier ist, um uns zu helfen.«
    »Das muß tatsächlich sein Anliegen sein, Angela«, meinte Brian nun. »Er hat sich angeregt mit dem Grafen und dem Bischof unterhalten. Der gute Bischof glaubt, daß niemand sich mit dem unbekannten Ritter einlassen solle, und er spricht dunkel von Begegnungen mit dem Bösen. Carolinus hat ihm dieselbe Antwort gegeben, die auch Ihr vorgeschlagen habt, James, daß es nämlich die Pflicht eines Ritters sei, solche gottlosen Geschöpfe ebenso zu bekämpfen wie andere Tunichtgute. Dem Grafen wäre natürlich niemals etwas anderes in den Sinn gekommen. Er redet davon, selbst einen Waffengang mit dem Schwarzen Ritter führen zu wollen. Natürlich wurden augenblicklich Stimmen laut, die ihn baten, von diesem Gedanken abzulassen und ihn an seine vornehme Stellung gemahnten, seine Pflicht seinen Gästen gegenüber und so weiter.«
    »Aber es gibt doch einige Ritter, die gegen den Schwarzen Ritter kämpfen werden, oder?« fragte Jim.
    »An denen herrscht kein Mangel«, antwortete Brian. »Das Turnier hat jedoch so lange gedauert, daß die Sext beinahe vorüber ist. Werft einmal selbst einen Blick hinaus, James, dann werdet Ihr sehen, daß die Sonne den Mittagspunkt überschritten hat. Daher wurde beschlossen, daß nur für fünf Ritter die Zeit bleibt, um gegen den Schwarzen Ritter zu reiten, sonst wäre das Mahl dieses letzten Tags und unser letztes gemeinsames Mahl für dieses Jahr ruiniert. Schließlich muß man bedenken, wieviel Zeit die Anwesenden hier brauchen werden, um in die Burg zurückzukehren und sich vor ihrem Erscheinen im Rittersaal umzukleiden.«
    »Dann wird Sir Harimore als erster kämpfen?« erkundigte sich Angie.
    »Ja. Er hat meine Geschichte über Blanchards Lahmen überaus höflich entgegengenommen. Aber ich spreche zu voreilig. Er wird natürlich reiten, aber nicht als erster, sondern als letzter. Man war allgemein der Meinung, daß, wenn einer der anderen Ritter den Schwarzen Ritter aus dem Sattel zu werfen vermöchte, dieser zuerst die Gelegenheit haben sollte. Ich glaube indes, daß keiner von

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