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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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den Ring gesprochen, dachte Jim ein wenig grollend. Angie hatte das Thema einfach mitten im Satz aus dem Nichts gegriffen. Aber er verbarg seine Gefühle gut.
    »Natürlich nicht«, sagte Jim. Er griff in den Beutel, der an seinem elegantesten Rittergürtel befestigt war, und fischte den Ring heraus. Dann reichte er ihn Angie.
    Sie nahm ihn argwöhnisch in Augenschein und hielt ihn sich sogar unter die Nase, um ihn zu beschnuppern.
    »Nein«, sagte sie schließlich widerstrebend, »er scheint nichts Böses an sich zu haben - jedenfalls nicht, soweit ich das beurteilen kann.«
    »Ich glaube es auch nicht«, sagte Jim. »Es könnte eine vollkommen normale Geste sein. Sie ist Roberts Tante. Du weißt, wie der Adel über Familie denkt. Sie wollte wahrscheinlich einfach, daß er den Ring bekommt.«
    »Ha!« sagte Angie.
    Das war das zweite Mal in den vergangenen beiden Tagen, dachte Jim, daß Angie tatsächlich sehr mittelalterlich klang.
    »Ich habe dir doch erklärt«, sagte Jim, »daß ich Carolinus den Ring überprüfen lassen werde, bevor wir ihn auch nur in die Nähe des kleinen Robert bringen.«
    »Unbedingt!« sagte Angie. »Jetzt, da diese Agatha von Roberts Existenz weiß, wird sie ihre Hoffnungen auf die Ländereien der Falons dahinschwinden sehen. Als erstes wird Roberts Vormund die Kontrolle über die Ländereien haben, und sobald Robert volljährig ist, er selbst. Vielleicht solltest du besser diesen anderen Troll finden.«
    »Ich wäre froh, wenn ich wüßte, wie ich das anstellen soll«, versetzte Jim. »Was meinst du, wie ich die Sache angehen soll?«
    »Carolinus wird dir gewiß weiterhelfen«, erwiderte Angie. »Ich glaube nicht, daß es nicht irgendeine magische Lösung gibt. Er stellt sich nur an, wie er das immer tut, wenn es darum geht, daß du irgend etwas allein zuwege bringst.«
    »Das können wir nicht sicher wissen«, wandte Jim ein. Aber weil er wußte, daß die Richtung, in die dieses Gespräch verlief, zu nichts anderem als einem unfruchtbaren Streit führen konnte, fügte er hastig hinzu: »Außerdem, was ist das für eine Sache mit unserem Küchenkobold? Ich habe Kob-Eins seit dem Erscheinen des Prinzen nicht mehr gesehen. Was ist mit dieser Botschaft, die er mir von Secoh überbringen sollte?«
    »Vergiß das für den Augenblick«, sagte Angie entschieden. »Kob-Eins ist nicht hier. Übrigens - ist dir kein besserer Name für ihn eingefallen?«
    Aber sie fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »... Wahrscheinlich wirst du irgendwann die Erlaubnis einholen müssen, dich weit genug von der Burg zu entfernen, um deine Magie benutzen zu können. Dann kannst du dich in einen Drachen verwandeln und ausfliegen, um Secoh zu suchen und mit ihm zu reden. Aber dafür hast du noch zwölf Tage Zeit. Jim, ich finde, wir müssen uns jetzt wirklich umziehen.«
    »Ich bin bereits umgezogen«, entgegnete Jim freundlich.
    Das war er tatsächlich. Neben seinem besten Gürtel mit den Emailleplaketten, von dem seine beste Scheide und sein kostbarster Dolch herabhingen, trug er einen beinahe brandneuen, roten Rock über einer blauen Hose. Seine offen gearbeiteten Schuhe, die genauso absatzlos waren wie die aller anderen hier auch, waren ebenfalls rot gefärbt.
    Angie würde natürlich das Prunkstück der Familie sein. Sie hatte ein völlig neues Staatsgewand, ein langes Kleid mit engem Mieder von der Farbe hellgoldenen Safrans. Die voluminösen Ärmel, die sich über dem Ellbogen zu Puffärmeln aufblähten und darunter bis zum Handgelenk eng anlagen, waren natürlich abnehmbar; aber Angie hatte beschlossen, gegen die allgemeine Sitte zu verstoßen, zu dem safrangefärbten Gewand eine Kontrastfarbe zu tragen.
    Statt dessen würde sie die passenden Ärmel des Gewandes selbst tragen und dazu die riesigen Rubine, die Rrrnlf, der Seeteufel, ihr geschenkt hatte. Man hatte sie aus der Kette gelöst und mit ihren Unterseiten in zwei Reihen auf die enganliegenden Teile der Ärmel genäht, statt der Knöpfe, die solche Ärmel normalerweise aufwiesen.
    »Ich glaube, ich muß noch meine Schlafunterlage aufrollen«, sagte Jim. Er und Angie nahmen, wohin sie auch gingen, ihre eigenen Matratzen mit und vermieden es, in den Betten zu schlafen, die man ihnen in den Burgen und in sämtlichen Gastshäusern anbot, einfach weil es unter gewöhnlichen Umständen in diesen Betten vor Ungeziefer nur so wimmelte. »Dann nehme ich es mit hinunter in Brians Zimmer und versuche, vor dem Essen noch schnell ein Nickerchen zu machen. Du

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