Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
seltsam, James«, bemerkte Brian. »Ich habe noch nie gehört, daß ein Drache einen Kobold gebeten hätte, eine Botschaft für ihn zu übermitteln. Andererseits will mir scheinen, daß dies kaum etwas mit der Angelegenheit des Trolls unter dieser Burg zu tun haben kann, ebensowenig wie es mit dem Prinzen und dieser Agatha Falon zusammenhängen könnte.«
    »Das denke ich auch, Brian«, erwiderte Jim. »Aber der Gedanke, unser alter Gefährte könnte dort in unserer Küche darauf warten, mir eine Botschaft zu überbringen, ist mir einfach schrecklich. Andererseits kann ich die Burg nicht gut verlassen und mich in einen Drachen verwandeln, um nach Malencontri zurückzufliegen und selbst mit Secoh zu reden.«
    »Ihr stellt Euer Licht unter den Scheffel, James«, sagte Brian.
    »Nicht in diesem Fall«, erwiderte Jim grimmig. »Und dann wäre da noch die Abwesenheit von Carolinus. Ich kann ihn nicht finden, um ihn um Hilfe zu bitten. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er mich im Turm allein gelassen hat, und da der Bischof die Burg gesegnet hat, kann ich ihn auch nicht auf magischem Wege zu mir rufen, wie ich das normalerweise täte.«
    Jim wurde mit einem Mal klar, daß er sich langsam, aber sicher selbst dazu überredete, die Burg doch zu verlassen.
    Brian sah ihn mitleidig an.
    »Nun - in dieser Sache bleibt mir keine Wahl«, sagte Jim schließlich. Er warf - die Macht der Gewohnheit -einen Blick auf sein nacktes linkes Handgelenk. Er lebte nun seit einigen Jahren in dieser Welt und konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen, keine Armbanduhr mehr zu besitzen.
    Allerdings war in dieser Welt auch keine vonnöten. Er hatte ein ziemlich genaues Gefühl für die Zeitspanne, die ihm für das Gespräch mit Brian zur Verfügung stand, bevor Angie auftauchen würde. Da plötzlich fiel ihm Geronde wieder ein.
    »Geronde kommt doch nicht etwa auch hierher, um Euch abzuholen, bevor sie hinuntergeht, oder?« fragte er.
    »Nein, natürlich nicht, James«, antwortete Brian. »Ich soll sie aufsuchen, wenn es soweit ist. Ich habe mir überlegt, ob nicht vielleicht Angela, Ihr und ich zusammen zu ihr gehen könnten. Auf diese Weise müßten wir keine der beiden Damen über Gebühr warten lassen.«
    Er hüstelte und wirkte eine Spur verlegen.
    »Nun, das läßt sich gewiß machen«, sagte Jim. Angesichts der Wichtigkeit dieses Festmahls und der Tatsache, daß Angie zum Aufbruch bereit sein würde, würde Geronde den Nutzen von Brians Plan schnell einsehen - daß sie nämlich alle vier gleichzeitig hinuntergehen konnten. Sie würde Jim und Brian wahrscheinlich nicht allzu lange im Flur warten lassen, bevor sie mit Angela zu ihnen stieß.
    »Während wir warten«, fuhr Jim fort, »habt Ihr vielleicht die Freundlichkeit, mir ein wenig mehr über Trolle im allgemeinen zu erzählen. Da ich mich jetzt um den Troll dieser Burg kümmern muß, wäre es vielleicht hilfreich, wenn ich ein wenig mehr über diese Geschöpfe wüßte.«
    »In Wahrheit«, sagte Brian, »weiß ich nur wenig -nicht mehr, als die Geschichten erzählen.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim. »Aber Ihr dürft nicht vergessen, daß ich nicht in England aufgewachsen bin und von diesen Dingen daher so gut wie gar nichts weiß.«
    »Ja«, sagte Brian, »das hatte ich ganz übersehen.« Er schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort.
    »Man erzählt sich, die Trolle seien ganz und gar einzelgängerische Geschöpfe. Man findet sie immer nur einzeln, und zwar an verschwiegenen Orten, in den Wäldern, unter Brücken und dergleichen mehr. Wenn zwei Trolle aufeinandertreffen, bekämpfen sie sich bis zum Tod. Der Verlierer wird aufgefressen.«
    »Ich habe noch nie zuvor einen Troll gesehen«, meinte Jim. »Sind alle so wie der, den wir unter der Burg kennengelernt haben?«
    »Wie ich schon bemerkte, James«, antwortete Brian, »ist dieser hier der größte, von dem ich je gehört habe. Aber abgesehen von seiner Größe scheint er genauso zu sein wie alle anderen dieser Geschöpfe auch.«
    Jim schwieg einen Augenblick und dachte nach. »Nun, wie dem auch sei«, meinte er und, wechselte das Thema, »ich muß unbedingt mit Secoh reden. Die Schwierigkeit besteht darin, daß ich irgendeinen Weg finden muß, mich aus der Burg zu stehlen, wenn mich höchstens einige Diener fortgehen sehen. Diener kann ich mit einer Geschichte abspeisen, aber ich möchte nicht gern einem anderen Gast über den Weg laufen oder einem wichtigen Mitglied des Burgpersonals, das sich fragen könnte, warum ich nicht

Weitere Kostenlose Bücher