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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zwanzigste Jahrhundert zurückkehren; und das vierzehnte Jahrhundert dieser Welt würde wieder ungestört und glücklich sein - das heißt, ungestört und glücklich, falls Son Won Phon recht hatte. Was Jim im übrigen nicht glaubte.
    »Weshalb ist er so sicher, daß ich eine Störung für Geschichte und Zufall darstelle?« fragte Jim.
    »Das wollte ich Euch vorhin gerade erklären«, sagte Carolinus, »als mir klar wurde, daß ich es Euch besser an einem Ort auseinandersetzen sollte, an dem niemand sonst uns hören kann.«
    »Niemand wie Son Won Phon, nehme ich an?« fragte Jim.
    »Unfug!« sagte Carolinus. »Magier lauschen nicht -aber selbst wenn sie es täten, wäre es ihnen in meinem Haus genauso unmöglich, unser Gespräch mit anzuhören wie hier.«
    »Wo sind wir eigentlich?« knurrte Aragh.
    »Das spielt keine Rolle!« sagte Carolinus. »Das ist etwas, wovon Wölfe eigentlich nichts wissen dürften.«
    Er sah Jim plötzlich wütend an.
    »... und auch Lehrlinge nicht, was das betrifft!«
    Jim hatte übrigens eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, wo sie sich befanden. Sie waren auf der Insel der Verlorenen Jungen aus James Barries Stück »Peter Pan«, aber die Aussicht, daß er und Angie ins zwanzigste Jahrhundert zurückkehren konnten, beherrschte seine Gedanken derart, daß ihr Aufenthaltsort ihn überhaupt nicht interessierte.
    »Aber warum können wir sicher sein, daß uns niemand hier hören kann?« fragte Jim.
    »Weil das, was hier ist, für alle Zeiten feststeht«, erklärte ihm Carolinus. »Was Ihr seht, existiert nur schriftlich und auf der Bühne. Und es enthält nichts als die Geschichte, die das Stück erzählt. Es ist absolut unveränderlich. Die vergangene Geschichte ist ebenfalls unveränderlich. Diese Tatsache ist es auch, warum Son Won Phons Haltung so ...«
    Carolinus hielt inne und suchte nach dem richtigen Wort.
    »Ehm ... Warum seine Argumente so dürftig sind. Er behauptet steif und fest, daß Ihr einfach durch Eure Anwesenheit Gefahr lauft, die zukünftige Geschichte zu verändern. Und nicht nur Ihr allein, sondern auch Angie.«
    »Da könnte er recht haben«, meinte Jim - es konnte nicht schaden, die Würfel ein wenig zugunsten ihrer Rückkehr in ihre Heimatwelt rollen zu lassen -, »ich habe selbst bemerkt, daß es in Eurer Welt Dinge gibt, die sich von derselben Zeit in der Vergangenheit meiner eigenen Welt unterscheiden - einige Ereignisse hier haben sich entweder später oder früher zugetragen als in der Geschichte, wie ich sie studiert habe ...«
    »Das, was Ihr studiert habt, war zweifellos fehlerhaft«, entgegnete Carolinus. »Ich hoffe, Ihr wollt Euch nicht erdreisten, mir zu erklären, Ihr hättet immer recht, oder?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Jim. »Aber ...«
    »Verschont mich mit Euren Abern!« entgegnete Carolinus. »Son Won Phons Argumente sind meiner Meinung nach so durchsichtig wie ein Sieb. Aber darum geht es hier nicht. Selbst wenn eine größere Minderheit der Magier dieser Welt ihm recht gibt, werde ich gezwungen sein, Euch als meinen Lehrling zu entlassen und aller magischen Kräfte zu entkleiden, die Ihr besitzt, bis auf jenes Guthaben, das Ihr Euch selbst erworben habt. Und ich glaube, daß Ihr dieses schon vor langer Zeit verausgabt habt - dieses und einen beträchtlich größeren Betrag an Magie, den ich für Euch habe bereitstellen lassen, seit Ihr mein Lehrling wurdet.«
    »Und deshalb würde mir von den Dunklen Mächten Gefahr drohen, zumindest, bis ich fortgeschickt würde?« fragte Jim.
    »Euch - und Angie«, sagte Carolinus.
    Angie. Damit sah die Sache ein wenig anders aus. Wenn er allein gewesen wäre, wäre Jim vielleicht bereit gewesen, sein Glück zu versuchen. Aber Angie zu gefährden, das war etwas vollkommen anderes.
    »Was soll ich also in dieser Sache unternehmen?« fragte er plötzlich sehr ernst.
    »Ich weiß nicht, was Ihr tun könnt«, erwiderte Carolinus. »Wenn ich Euch helfen könnte, gäbe es natürlich das eine oder andere zu tun. Aber ich kann Euch nicht helfen. Kein Magier darf seinem Lehrling helfen, wenn ein anderer Magier gegen ihn die Stimme erhebt, der mindestens einen Rang der zweiten Kategorie bekleidet. Ich konnte den Zweikampf mit Son Won Phon einzig und allein deshalb antreten, weil man seine Aussage als Beleidigung gegen mich auffassen konnte statt als Anklage gegen Euch. Aber ...«
    Carolinus seufzte.
    »Was ist denn?« fragte Jim. Denn während Carolinus geseufzt hatte, war er in sich zusammengesunken und sah

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