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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Notstromversorgung eingeschaltet wurde. Der Rest blieb dunkel. Schatten schwollen aus den verzierten Alkoven und Bögen hervor. Wenn das Stadthaus war wie das Hotel, dann hatten sich die Zellen seit dem letzten Mal nicht wieder voll aufgeladen. Der Swimmingpool war bereits vor einer Woche geleert worden, weil die Filter und das Heizelement die Reserven des Hotels zu sehr belasteten.
    Einer von Ebrey Zhangs Gehilfen rief ihn herein. Lawrence zog seine Uniform glatt und ging durch die offenen Türen. Er blieb vor dem großen Schreibtisch stehen und salutierte. Im Arbeitszimmer brannten sämtliche Lampen.
    »Sergeant«, begrüßte ihn Ebrey Zhang in müdem Ton. Eine Hand winkte den Gehilfen aus dem Zimmer, und sie waren allein. Ebrey lehnte sich in seinem Sessel zurück und nahm einen Desktop-Pearl in die Hand, um damit zu spielen. Er grinste. »Sie machen Captain Bryant eine Menge Schwierigkeiten, Newton.«
    Lawrence hatte gehofft, dass es locker bleiben würde. Er kannte Zhang von mehreren zurückliegenden Kampagnen, als er noch Captain gewesen war. Der Mann war ein guter Offizier, ein Realist, der die Prinzipien des Befehlens beherrschte. Er wusste, wann man einem Untergebenen die Eier zerquetschen und wann man zuhören musste.
    »Sir! Es ist einer meiner Männer, Sir.«
    »Ja. Ich weiß das. Aber lassen Sie von Bryant ab. Er ist neu und jung und muss seinen Weg erst noch finden. Ich werde diesmal ein Wort mit ihm reden, aber das ist alles.«
    »Danke sehr, Sir. Und Johnson?«
    »Ich weiß.« Ebrey seufzte zögernd. »Seien Sie realistisch, Newton. Was kann ich tun, das Bryant nicht bereits getan hat? Geben Sie mir den kleinsten Hinweis, und ich fliege zehn Platoons mit den Choppern nach draußen.«
    »Er ist tot, Sir. Es ist unsinnig, weiter nach ihm zu suchen. Wir müssen ihnen zeigen, dass sie damit nicht durchkommen. Keiner von uns kann sich sicher fühlen, solange Sie nichts unternehmen.«
    »Ah. Ihnen. Ich nehme an, damit meinen Sie diesen KillBoy und seine Freunde?«
    »Jawohl, Sir. Es erscheint plausibel. Es ist diese Gruppe, die alles organisiert. Sie müssen die Bürger gegen sie mobilisieren. Machen Sie jedem Einzelnen klar, dass er für die Toten verantwortlich ist, solange er nicht aufhört. Ohne die Unterstützung der Bevölkerung ist er aufgeschmissen.«
    » KillBoy , das praktische Feindphantom.«
    »Sir, man hat auf uns geschossen, man hat uns Fallen gestellt, man hat uns verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Wir haben bereits fast so viele Verletzte wie auf Santa Chico. Die Hälfte der Platoons ist zu verängstigt, um den Fuß vor die Unterkunft zu setzen. Er ist kein Phantom, Sir.«
    »Sie glauben wirklich, dass es so schlimm steht?«
    »Jawohl, Sir, das glaube ich.«
    »Ich weiß, dass es im Augenblick draußen auf der Straße hart ist, Newton. Aber wir haben schon Schlimmeres erlebt. Ich habe jedes Vertrauen in Leute wie Sie, unsere Squaddies unbeschadet durch diese Geschichte zu führen und am Ende heil nach Hause zu bringen.«
    »Ich tue mein Bestes, Sir. Aber wir brauchen Hilfe, um die Leute im Zaum zu halten.«
    Ebrey drehte den rechteckigen Desktop-Pearl ein paar Mal in den Fingern und starrte düster auf den zusammengerollten Bildschirm. »Ich verstehe, was Sie sagen wollen, Newton. Allerdings habe ich gegenwärtig ein Problem. Es ist sehr heikel, die Kollateralhalsbänder zu benutzen, solange diese TB noch grassiert. Thallsprings Bevölkerung macht uns dafür verantwortlich; wir bringen sie damit um. Ich muss absolut zweifelsfrei sicher sein, dass sie Jones Johnson ermordet haben, bevor ich ein Halsband aktivieren kann.«
    »Sir. Es ist sein Blut. Vier Liter davon. Die DNS stimmt hundertprozentig.«
    »Und das ist genau mein Problem. Wo ist der Rest? Verstehen Sie, er kann diesen Verlust mit Leichtigkeit überstehen. Eine Infusion mit künstlichem Blut ist nicht einmal eine schwierige medizinische Prozedur. Jeder Teenager mit einem Erste-Hilfe-Leistungsnachweis könnte es schaffen. Was also wird geschehen, wenn ich den Datapool überflute und Memu Bay mitteile, dass wir Vergeltung üben werden, weil einer meiner Squaddies ermordet wurde, und er wieder auftaucht, nachdem das Halsband aktiviert wurde? Haben Sie darüber nachgedacht? Weil das nämlich die Situation hier ist. Dieser KillBoy kann Heckenschützen und mysteriöse Unfälle organisieren. Er kann ganz bestimmt einen Gefangenen für zwei Wochen verstecken, bis wir Mist bauen. Ich darf nicht zulassen, dass es so weit

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