Drachenzauber
Ich glaubte allerdings nicht, dass Buril dazugehörte.
Ich glaubte, dass Jakoven Farsons Fluch nach Buril gebracht hatte - und ich hatte die Möglichkeit, meine Theorie zu überprüfen.
Ich setzte mich aufs Bett und schloss die Augen.
Ich würde nicht nach Jakoven suchen. Wenn ich versucht hätte, ihn mithilfe meiner Fähigkeiten zu finden, hätte die Möglichkeit bestanden, dass der König, selbst ein Magier, die Magie spürte, die ich benutzte. Also suchte ich nach Farsons Fluch.
Ich dachte an den Fluch, wie ich ihn gesehen hatte, einen vom Alter dunklen Bronzedrachen, grob und schlecht gearbeitet. Der Gegenstand an sich war nicht bemerkenswert, nur die Macht, die ihn umgab, und der kleine Edelstein, der im Maul des Drachen schwebte.
Ich entdecke den Fluch einen halben Tagesritt nördlich von Callis.
Als ich die Augen öffnete, konnte ich kaum atmen, so aufgeregt war ich über die Möglichkeiten, die ich entdeckt hatte. Ich hatte eine Gelegenheit.
Wie ich zuvor schon versucht hatte, Haverness zu erklären - niemand würde öffentlich verkünden, dass er Farsons Fluch benutzte, nicht, wenn er in der Position war, in der Jakoven sich befand. Er wollte eine Welt, die er beherrschen konnte, keine unfruchtbare Wüste. Also musste er den Fluch geheim halten, bis sich alle vor ihm duckten und nicht mehr gegen ihn ankämpften - sagen wir, bis er Hurog in Trümmer gelegt hatte, auf spektakulärere Art als die schlichten Tode, die er in Buril hinter sich gelassen hatte. Aber im Augenblick musste er dies geheim halten, oder seine eigenen Männer würden sich gegen ihn wenden.
Wenn Jakoven ein Heer mitgebracht hätte, würde es sich gegen ihn wenden, sobald er den Fluch her-ausholte und ihn benutzte. Wenn er ein Heer mitgebracht hätte, wäre die Verwendung des Fluchs, um Buril zu zerstören, kein Geheimnis mehr. Ich wusste mit absoluter Sicherheit, dass der König nicht so dumm wäre, ein Heer mitzubringen.
Er würde im Geheimen herkommen und auf die gleiche Weise wieder gehen. Und ich wusste, dass er Jadeauge bei sich hatte.
Das kalte Kribbeln an meinem Rücken sprach von Erwartung. Ich gab es ungern zu, aber der Gedanke, eine Axt oder eine Klinge in Jadeauges Fleisch zu versenken, hatte für mich zweifellos etwas Berau-schendes an sich. Blutgier gehörte zum Erbe meines Vaters, und ich war alles andere als stolz darauf.
Aber ich zog die Gier nach Jadeauges Tod der kno-chentiefen Angst vor, die der Rest von mir empfand.
Wenn ich Jakoven suchen wollte, durften Kellen und die Oransteiner nicht wissen, was ich vorhatte.
Der Kellen, der gegen Rosem angekämpft hatte, um sich auf das arme, von Magie getriebene Ding zu stürzen, das Jakoven hinter Garranon hergeschickt hatte, würde sich niemals zurückhalten, wenn er Gelegenheit hätte, seinem Bruder von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Das war etwas, das ich nicht zulassen durfte. Wenn ich versuchte, Jakoven den Fluch abzunehmen, und dabei versagte, würde Kellen Shavigs einzige Hoffnung sein.
Mithilfe des Fluchs konnte Jakoven jedes Heer töten, das ihm entgegengeschickt wurde, wenn er eine gewisse Vorwarnung erhielt - und diese Vorwarnung würden ihm schon die Geräusche einer sich nähern-den Truppe liefern. Aber ein Angriff aus dem Hin-terhalt könnte funktionieren. Wenn Jakoven nur einen halben Tagesritt von Callis entfernt und auf dem Weg nach Estian war, würden wir ihn innerhalb von zwei anstrengenden Tagen einholen können.
Ich konnte nicht allein gehen. Jakoven hatte kein Heer dabei, aber ich war sicher, dass er sich von einer Gruppe von Zauberern und vertrauten Wachen begleiten ließ. Ich würde Axiel mitnehmen …
Es klopfte leise an meiner Tür.
»Wer ist da?«, fragte ich und rang dabei immer noch mit dem Problem, wen ich mitnehmen und wie ich mich mit ihnen in Verbindung setzen sollte.
»Tisala«, sagte sie. »Geht es dir besser, Ward?«
»Komm herein.« Ein Teil von mir hätte sie gern zurückgelassen, wenn ich die Wahl gehabt hätte, aber der Rest von mir war klüger als das. Unsere Liebe würde niemals überleben, wenn ich mich zu sehr anstrengte, für ihre Sicherheit zu sorgen. Ich würde ihr Wesen entweder so verzerren und verbiegen, bis sie nicht mehr meine Tisala war, oder sie würde mich verlassen. Also war ich froh, dass sie zu mir gekommen war, denn ansonsten hätte ich sie vielleicht nicht gefragt.
Aber es gab noch ein paar andere Dinge, die ich ihr sagen wollte, bevor ich über Jakoven sprach.
»Du hast nicht gut
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