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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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stellte er mir eine Frage, als wir vor den Knochen eines Drachen standen, den einer meiner Ahnen getötet hatte. Er wollte wissen, ob ich den Drachen frei gelassen hätte, trotz des Wissens, dass ich Hurog retten könnte, indem ich ihn ankettete.«
    Ich wandte kurz den Blick ab, weil ich mich an die Ketten erinnerte, die den Drachen noch lange nach seinem Tod hielten. »Ich sagte Nein. Aber er, weise, wie er ist, glaubte mir nicht. Am Ende habe ich bewiesen, dass ich, um die Welt zu retten, nicht nur Hurog opfern würde, das zu schützen ich geschworen hatte, sondern auch Oreg selbst.« Nun schaute ich ihr wieder in die Augen. »Aber das werde ich nicht noch einmal tun. Das hier ist nicht Oregs Kampf. Ich werde ihn nicht benutzen, wie mein Ahne diesen armen Drachen benutzte, der in den Ketten starb.«
    »Du willst die Welt also wieder allein retten, Ward?«, fragte sie.
    Ich zuckte zusammen, weil ihre Worte so wahr waren, aber dann antwortete ich so ehrlich, wie ich konnte. »Ich bin der Hurogmeten. Es ist meine Aufgabe, die Drachen zu schützen, die es noch gibt -
    nicht, sie in Gefahr zu bringen. Selbst wenn Jakoven den Fluch benutzt, um die Welt zu verwüsten, wird Oreg überleben.«
    »Wird er das?«, fragte sie leise. »Ich glaube nicht, dass er deinen Tod überleben würde. Jeder braucht etwas, wofür er leben kann, Ward, selbst ein Drache.
    Du hast ihn nicht gesehen, als du im Asyl warst und er nicht zu dir gelangen konnte. Ich denke, wenn du Oreg zurücklässt, selbst wenn du siegst und über-lebst, wird Oreg die Trennung von dir nicht überleben. Den Drachen frei zu lassen bedeutet mehr, als für seine Sicherheit zu sorgen.«
    »Ich werde ihn nicht benutzen«, sagte ich, aber ich hatte die Schlacht bereits verloren, und ich wusste es.
    Die Tür hinter mir ging auf, und ich drehte mich auf dem Absatz um, um zu sehen, wie Oreg verlegen hereinschlüpfte. Er wandte sich an Tisala, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. »Ich habe viel Zeit damit verbracht, Leute zu belauschen und Dinge zu hören, die mich nichts angingen«, begann er. »In den letzten Jahren habe ich versucht, diese alten An-gewohnheiten aufzugeben. Als ich daher in mein Zimmer ging und müde meinen Kopf gegen die Tür zu Wards Zimmer lehnte, ging es mir nicht darum zu lauschen. Aber du kannst dir meine Überraschung vorstellen, als ich nicht hörte, wie er dir seine unendliche Liebe schwor, sondern mein eigener Name erwähnt wurde. Dann musste ich natürlich lauschen, was ihr zu sagen hattet.«
    »Natürlich«, stimmte Tisala lächelnd zu.
    Er streckte die Hand aus, und sie reichte ihm ihre Hand, die er an die Lippen führte. »Wie gut ist es zu hören, dass auch andere ihn für seine Neigung aus-schimpfen, die Rechte anderer an sich zu reißen, unter dem Vorwand, sie zu schützen.«
    Dann endlich sah er mich an, und ich bemerkte eine Spur von Zorn in seinem Blick. »Ward, wenn ich dich in diesen Jahren, in denen du in Hurog zum Mann herangewachsen bist, genauer beobachtet hätte, hätte ich dir die Frage vor ein paar Jahren nicht zu stellen brauchen. Du hast niemals etwas anders als dich selbst geopfert. Ich habe mich dafür entschuldigt, dich gezwungen zu haben, zu tun, was du tun musstest, um die Drachenknochen vor den Vorsag zu bewahren. Du hast gelitten, und ich wurde befreit.«
    Er holte tief Luft und schluckte seinen Zorn herunter. »Aber es ist ein Unterschied, ob man jemanden benutzt oder jemanden um Hilfe bittet. Was du sehr genau weißt. Du kannst nicht alle beschützen, Ward.« Seine Stimme wurde noch sanfter. »Ich bin kein Kind, obwohl ich jünger aussehe als du. Ich bin nicht Ciarra oder Tosten, die dich brauchten, damit du sie schütztest.«
    Er legte die Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich, bis meine Stirn an seiner ruhte, und dann sagte er leise: »Ich bin der Drache, der dich fressen würde, wenn es dir wirklich gelänge, Jakoven zu besiegen, ohne dass du mich dabei mitspielen ließest.«
    Ich entzog mich ihm und lachte wehmütig. »Also gut. Wenn du mitkommst, haben wir vielleicht eine echte Aussicht zu überleben.«
    »Und nun«, sagte er, »will ich wissen, wieso du Tisala keinen Heiratsantrag gemacht hast, wenn ich es dir doch so gut wie gesagt habe? Ja, du hättest sie verschrecken können, wenn du sie gefragt hättest, als du es tun wolltest« - er sah Tisala an -,
    »das war etwa zehn Minuten, nachdem er zum ersten Mal sah, wie du mit dem Schwert umgehst.« Er wandte sich wieder mir zu. »Aber wenn du

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