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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiterhin versuchst, sie zu verführen, ohne ihr zu sagen, wie du empfindest, wird sie noch denken, dass deine Absichten unehrenhaft sind. Du stellst dich doch sonst bei der Jagd nicht so dumm an! Wenn du zu lange zögerst, wird das Kaninchen der Schlinge entkommen.«
    Tisala lachte und hob die Hände hinter den Kopf, als wären sie ihre Kaninchenohren.
    »Das reicht jetzt, Oreg«, sagte ich. Aber die Röte meiner Wangen nahm meiner Stimme etwas von ihrer Kraft.
    »Es ist schon in Ordnung.« Tisala lachte immer noch. »Das ist das erste Mal, dass mich jemand mit einem Kaninchen verglichen hat. Und wenn du etwa fünf Minuten früher angefangen hättest zu lauschen, Oreg, hättest du Wards Hälfte von genau diesem Gespräch gehört. Ich bin noch nicht zu meiner Hälfte gekommen. Warum gehst du nicht und siehst, ob du Axiel und Tosten finden und sie bitten kannst, sich mit uns im Stall zu treffen? Sag allen, die dich fragen, ich hätte euch drei gebeten, mit Ward und mir jagen zu gehen.«
    »Wie Ihr befehlt, Herrin«, sagte Oreg grinsend. Er drehte sich mit militärischer Präzision auf dem Absatz um und schloss die Tür hinter sich.
    »Er lauscht vielleicht immer noch«, sagte ich, nachdem sich die Tür hinter Oreg geschlossen hatte.
    »Ich bin älter als du«, sagte sie schlicht.
    Ich wartete.
    »Ich werde nie eine Schönheit sein.«
    »Meine Liebe«, erklärte ich entnervt, »ich weiß nicht, ob ich ärgerlich sein sollte, dass du mich für so seicht hältst zu glauben, ich brauchte ein Schmuck-stück an meiner Seite, um glücklich zu sein, oder ob ich dir sagen soll, dass du schon beim ersten Mal, als ich dich in deinem Hofkleid am Tisch deines Vaters sah, die anderen Damen verblassen ließest. Oder soll ich dir erzählen, wie mein Blut jedes Mal zu wallen beginnt, wenn ich sehe, wie du dein Schwert benutzt?«
    »Zumindest lasse ich beim Kämpfen mein Hemd an«, sagte sie anklagend. »Hast du wirklich geglaubt, ich denke, dass dir warm ist? Es lag Schnee am Boden.«
    Ich grinste sie an, und die Schmetterlinge in meinem Bauch ließen sich wieder dort nieder, wo sie sein sollten. Oreg, gesegnet sollte er sein, hatte recht gehabt, was die Auswirkungen meines peinlichen Ausbruchs auf dem Floß anging.
    »Du hättest nicht hinzusehen brauchen«, schlug ich vor.
    Zu meinem Entzücken schnaubte sie und hörte sich dabei ganz ähnlich an wie Feder. »Du unterbrichst mich«, bezichtigte sie mich ungerechterweise.
    Dennoch schloss ich gehorsam den Mund. Die Heiterkeit verschwand aus ihren Zügen, und an ihre Stelle trat etwas, das mein Herz heftiger schlagen ließ. Sie kam näher und berührte die Seite meines Gesichts. Ich schloss kurz die Augen und drehte den Kopf unter ihrer Berührung, bis sie die Hand wieder wegzog.
    »Ich habe mich so angestrengt, dich nicht zu lieben«, flüsterte sie. »Ich wollte keinen Barbaren aus Shavig lieben. Die Winter in Shavig sind zu kalt.«
    »Zumindest regnet es nicht dauernd«, sagte ich heiser.
    »Ward, ich liebe dich. Wenn wir beide diese Sache überleben, werde ich dich heiraten - die Götter mögen dir helfen! -, wenn du mich dann immer noch haben willst.«
    Ja! Ich hielt meinen Triumphschrei zurück, bevor er mir über die Lippen kam, aber ich packte sie um die Taille und wirbelte sie herum. Lachend hielt sie sich an meinen Schultern fest. Die Freude in meinem Herzen fand ihr Echo im Ausdruck ihrer Augen.
    Ich ließ sie an meinem Körper nach unten rutschen und genoss das Gefühl ihrer Muskeln an Oberschen-ken und Bauch, und die weichere Berührung ihrer Brüste. Ich hielt inne, als ihr Mund auf gleicher Höhe war wie meiner, und schmeckte ihre Lippen mit mehr Erleichterung als Leidenschaft - obwohl sich das schnell änderte.
    Sie war nicht oft geküsst worden. Das erkannte ich an den gelegentlichen überraschten Geräuschen, die sie von sich gab. Ich war außer Übung und biss ihre Unterlippe einmal ein wenig zu fest. Aber als ich mich von ihr lösen wollte, erwiderte sie den Gefallen.
    Schließlich sagte sie, während sie an meinem Mundwinkel nagte: »Ich bin zu schwer für so etwas.«
    Ich lachte. Erregt wie ich war, hätte ich sie eine Ewigkeit festhalten können, aber ich nutzte die Ausrede, um sie abzusetzen, bevor ich etwas tat, was wir beide bedauern würden.
    »Wenn wir uns nicht beeilen, wird Oreg bald wieder hier sein«, sagte ich.
    Sie berührte leicht meine Brust, und das Gefühl brannte sich in meine Haut. »Ich werde meinem Vater sagen, dass wir auf die Jagd

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