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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Shavig.«
    Ich war zu erschöpft, um mich mit dummen Verdächtigungen abzugeben, besonders, da mir in diesem Zustand das Reden noch schwerer fiel als sonst.
    Ich versuchte, mich zu sammeln, und musste den Stab fester packen, um auf den Beinen bleiben zu können.
    »Ward?« Das war Tisalas Stimme. Ich schaute zu ihr hin, und nun konnte ich sie klarer erkennen. Mit einem unbehaglichen Gefühl bemerkte ich, dass das Licht des Edelsteins meinem Blick ohne jeden Befehl gefolgt war, aber meine Hauptaufmerksamkeit gehörte Tisala. Abrupt richtete ich mich auf; Zorn stärkte meine Wirbelsäule. Dass sie zerschlagen aussah, war nach dem Kampf mit Jakovens Männern zu erwarten, aber nun hatte man ihre Hände gebunden, und sie war offenbar eine Gefangene.
    Ich schaute zurück zu Kellen, der ruhig fragte: »Ist das der Fluch, Ward?« Sein Blick versuchte, mir eine Botschaft zu übermitteln, aber ich war zu müde und zornig, um es zu begreifen.
    »Es ist nicht Kellen, der an dir zweifelt.« Das war mein Onkel. Mir wurde erst jetzt klar, dass er ebenfalls hier war. »Aber als wir begriffen, wohin du unterwegs warst, verliehen einige oransteinische Adlige, die deinen Vater kannten, ihrem Zweifel Ausdruck. Fen hätte, wenn er an deiner Stelle gewesen wäre, den Fluch tatsächlich genommen und ihn benutzt, um den Thron zu besteigen - und sie kennen dich nicht.«
    Seine Worte wurden von der aufsteigenden Flut meines Zorns weggewaschen, die nur noch größer wurde, als ich sah, dass man auch ihn gefesselt hatte.
    Ich fuchtelte mit der Hand und nutzte die Macht des Stabs (»Welche Macht?«, fragte ein kleiner, vernünftiger Teil von mir, der unter dem tobenden Zorn begraben war), und das Seil fiel von Tisalas Handgelenken. »Tosten, Axiel, Garranon«, sagte ich mit einer Stimme, die ich kaum erkannte.
    »Hier, Ward«, sagte Garranon hinter mir. »Es geht mir gut.«
    »Mir ebenfalls«, ließ sich Axiel vernehmen.
    »Mir fehlt nichts, was sich nicht heilen ließe«, erklärte mein Bruder. »Sei vorsichtig, Ward. Bewahre einen kühlen Kopf.«
    Ich brauchte sie nicht einmal anzusehen, um ihre Fesseln abfallen zu lassen, und das Gleiche galt für die von Duraugh. Die Macht des Stabs erfüllte mich und stärkte meine magische Fähigkeit, andere zu finden, bis ich jeden Mann im Lager hätte identifizieren können, obwohl ich die meisten von ihnen nie zuvor gesehen hatte.
    »Warum waren meine Leute gefesselt?«, fragte ich leise. »Sie haben nichts falsch gemacht. Mit diesem Ding hier«, ich schüttelte den Stab, »hätte Jakoven ein ganzes Schlachtfeld dem Erdboden gleichmachen können. Heimlichkeit war unsere einzige Möglichkeit. Also haben diese Leute ihr Leben für Euch aufs Spiel gesetzt, und Ihr macht sie zu Gefangenen?«
    Als Tisala zu mir kam, versuchte niemand, sie aufzuhalten. »Mein Liebster«, sagte sie, als hätte sie mich immer so angesprochen. »Ward, hör mich an.
    Niemand wurde verletzt. Farrawell und ein paar von seinen Freunden glaubten, dass du von Anfang an nichts anderes wolltest, als den Fluch für dich zu behalten. Es sind genug von ihnen hier, also blieb Kellen nichts anderes übrig, als dir gegenüberzutreten.«
    Ich hörte sie an, behielt aber Kellen im Auge. Sie mochte glauben, dass Kellen keine Wahl hatte, aber ich wusste es besser. Die Macht, die mich erfüllte, bebte vor Zorn bei dem Gedanken. Und sie sagte mir genau, was ich mit Kellen und den Oransteinern anfangen sollte, die meine Leute gefesselt hatten.
    »Ward«, hörte ich nun Oregs Stimme laut und deutlich. »Deine Augen leuchten Hurog-blau - wie der Stab.«
    Ich wandte mich dem Drachenmagier zu, und das Bewusstsein, das Teil der Magie des Fluchs war, erkannte ihn als Drachen. Es beruhigte sich in seiner Gegenwart und ließ mir genug Raum, um zu verstehen, was er gesagt hatte. Und als es schwächer wurde, ließ auch das Bedürfnis, Farrawell und Kellen zu töten, ein wenig nach. Aber es war nicht verschwunden, nur verborgen, wie es sich zuvor vor mir verborgen hatte.
    Ich holte tief, aber ein wenig zittrig Luft. »Siphern rette mich«, flüsterte ich. »Ich dachte, es wäre fort.«
    Der Fluch hatte sich nur verborgen und wartete darauf, mich mit seinem Wahnsinn anzustecken.
    Nun wusste ich, dass Jadeauge recht gehabt hatte, und doch wieder nicht. Blut und Tränen hatten den Fluch in der Tat befreit, hatten ihn außer Kontrolle geraten lassen. Und ich wusste auch, was er vorhatte, denn Vernichtung war alles, was er kannte: Der Fluch war ein erheblich

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