Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schneller handeln, als er eigentlich in der Lage dazu war.
    Czesny wollte und mußte raus. Dazu drehte er sich stöhnend und hoffte, daß die Tür nicht klemmte, als er mit steifen Fingern den Hebel umklammerte und ihn bewegte.
    Sie ließ sich öffnen. Zweimal mußte er Druck geben, dann konnte er ins Freie rutschen.
    Ein weicher, federnder Waldboden fing ihn auf. Wie ein Tier kroch er über das nasse Moos, das Gesicht schnell voller Dreck und Wasser, vermischt mit Blut.
    Der Hang führte in die Tiefe. Wäre er nicht bewachsen gewesen, Czesny wäre in die Tiefe gerutscht, so aber konnte er sich fangen. Auf dem Rücken blieb er liegen.
    Über sich sah er die dunklen Zweige, durch die Dunstschwaden wie Tücher trieben. Er lachte scharf auf.
    Eigentlich war er hier sicher, in diesen Wald konnten ihm die verfluchten Schatten nicht folgen. Da hatten sie keinen Platz, um sich auszubreiten. Nur würde er die Kontaktperson nicht finden, gerade das bereitete ihm Sorgen.
    Er mußte es einfach schaffen, die Hütte zu erreichen. Alles andere würde sich schon ergeben.
    Wer in einem Land wie Rumänien lebte und sich dort relativ gut durchschlug, der gehörte zu den zähen Personen. So auch Czesny, ein Mann, der selten an Aufgabe dachte.
    Mit dem Wagen kam er nicht mehr weiter, er benutzte ihn allerdings als Stütze, um sich aufzurichten. Den ersten Schwindelanfall mußte er abwarten, den zweiten ebenfalls, dann fühlte er sich gut genug, um sich auf den Weg machen zu können.
    Es war für ihn trotzdem eine Tortur. Der Wald schien aus zahlreichen Armen und Händen zu bestehen. Sie zerrten, sie packten, sie griffen, und manchmal schlugen sie auch zu. Dann peitschten ihre Nadelzweige in sein Gesicht.
    Ein paarmal fiel er hin. Er knickte einfach weg, weil sein Sichtfeld auch beeinträchtigt wurde.
    Immer wieder kämpfte sich Czesny hoch. Es war genau zu hören, welchen Weg ersieh brach. Er räumte auf im Unterholz, mußte manchmal, wenn der Wald zu dicht wurde, unter den Zweigen hinwegkriechen, hielt aber das ebenfalls aus.
    »Ich packe es!« keuchte er. »Verdammt noch mal, ich packe es!« So machte er sich Mut und hatte tatsächlich Glück. Oder war es Zufall, daß er den Waldrand erreichte? An ihm schmiegte sich die Hütte. Sie war kaum zu erkennen, man mußte schon sehr nahe herangehen, um sie sehen zu können.
    Czesny suchte nach dem Eingang. Eine Tür war nicht mehr vorhanden. Statt dessen ein Loch in der Vorderwand, durch das es in die Hütte regnen und schneien konnte.
    Er taumelte darauf zu, klammerte sich noch an der Ecke fest und tauchte in das Dunkel hinein, wo er Furcht davor bekam, daß die Wiedergänger auf ihn lauerten.
    Das war nicht der Fall.
    Schon Sekunden später stellte Czesny beruhigt fest, daß er sich allein in der Hütte befand. An einer Wandseite fand er noch eine Pritsche, auf die er sich fallenließ, sich vorbeugte und sein Gesicht in den Händen vergrub.
    Er hatte es geschafft, wirklich geschafft, auch wenn er aussah, als sei er gerade aus einer Lehm-und Dreckkuhle entstiegen. Es gab keinen trockenen Flecken mehr an seinem Körper. Feuchtigkeit und Erde hatten einen dunklen Schmier auf Jacke und Hose gelegt. Im Gesicht vermischte sich dies mit dem aus der Wunde rinnenden Blut. Erlebte, und darüber freute ersieh. Wer in Rumänien zu Hause war und nicht zu den Günstlingen des Staatspräsidenten gehörte, der hatte es gelernt, mit Schwierigkeiten fertig zu werden und auch zu überleben. Mit beiden Händen tastete Czesny seine Rippen ab und fand sie okay, auch wenn sie beim tiefen Einatmen noch schmerzten.
    Plötzlich hörte er die Schritte.
    Zuerst waren sie nicht als solche zu identifizieren, denn das Geräusch hörte sich an, als würde rauhes Leder über eine glatte Fläche streifen. Czesny konnte zwar die Öffnung in der Bude erkennen, aber nicht die Gestalt sehen, die sich dem alten Bau näherte.
    Ob das sein Kontaktmann war?
    Fenster hatte der Bau auch nicht. Czesny blieb hocken und wartete ab. Die Schritte waren verstummt. Hatte er sich vielleicht geirrt? Hatte ihm seine überreizte Phantasie einen Streich gespielt?
    Er wußte es nicht, wollte jedoch auf Nummer Sicher gehen und griff unter seine Jacke, wo die alte deutsche Armeepistole steckte. Sie stammte noch aus dem letzten Krieg, war aber sehr gut von Roman Czesny gepflegt worden.
    Die Waffe kam ihm ungewöhnlich schwer vor. Vielleicht besaß er auch nicht mehr die Kraft. Erhielt sie mit beiden Händen und zielte auf die Lücke in der

Weitere Kostenlose Bücher