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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer fremden Stimme gesprochen worden war. Er hallte durch den großen, saalartigen Raum, er erreichte nicht nur meine Ohren, sondern auch das Kreuz. Es spielte bei uns keine Rolle, wer die Formel zur Aktivierung aufsagte, denn Suko stand ebenso auf der Seite des Guten wie ich. Wir ergänzten uns da ausgezeichnet.
    Und mein Kreuz handelte!
    Der Blutstein hatte die Masse aus Silber noch nicht berührt. Während der von Suko weggestoßene Blutsauger gegen seine Artgenossen fiel und zwei von ihnen umriß, ›explodierte‹ das Kreuz in einer wahren magischen Lautlosigkeit.
    Mir kam es vor, als würde es nach allen Seiten wegfliegen, doch es war nur das grelle, augenschmerzende Licht, das uns alle einhüllte. Wie Speerspitzen jagte es in die verschiedenen Richtungen, und es erwischte alle Vampire.
    Auf der Stelle verbrannten die Kräfte die Mächte des Bösen. Obgleich alles blitzartig ablief, bekam ich die Szenen mit wie im Zeitlupentempo. Für einen Moment standen die Blutsauger im magischen Chaos. Sie sahen aus, als würden sie sich vom Boden erheben, dann fraßen sie die Flammen auf, und letzte Staubsäulen sackten ineinander. Hinter der Wand sah ich Suko wie eine Silhouette stehen. Er hatte den linken Arm erhoben und ihn so vor die Augen gedrückt, daß er nicht geblendet wurde.
    Bisher hatten mich die verdammten Krallen behindert. Sie steckten auch jetzt noch fest, aber sie wurden nicht mehr von den Vampiren gehalten, denn die waren nur mehr Erinnerung.
    Und Dracula II?
    Ein jeder von uns hatte wohl gehofft, daß es auch ihn erwischt hätte. Er aber saß nach wie vor auf dem Boden, den Kopf zurückgelegt, das Gesicht verzerrt, den Mund geöffnet, den Blutstein festhaltend. Und er zeigte ihm, daß er seinen Besitzer nicht im Stich lassen würde. Bevor ich mich rühren konnte, fegte Mallmann, eingehüllt in eine rote Wolke, der Decke des Raumes entgegen und schaffte es sogar, sie zu durchbrechen.
    Nein, das geschah nicht. Ich war einer Täuschung erlegen, aber innerhalb der Wolke veränderte sich die Gestalt des Will Mallmann. Sie wurde zu einer gewaltigen Fledermaus, die nichts anderes zu tun hatte, als zu fliehen. Zwischen mir und Suko huschte sie vorbei, ihr Ziel war eines der großen Fenster.
    Da rammte sie hindurch.
    Das Glas splitterte, doch was machte es einem Supervampir wie ihm schon aus? Er jagte hinaus in die Nacht, um dort dem Mond entgegenzufliegen, der ihm so wohl gesonnen war.
    Suko stürzte nicht zum Fenster, weil es keinen Sinn hatte. Er lief auf mich zu und half mir auf die Beine, wobei ich aufschrie, als ich meinen linken, verletzten Fuß zu stark belastete.
    Ich knickte ein. Suko hielt mich, er wollte mich wegzerren, als plötzlich mehrere Scheiben zu Bruch gingen. Scheinwerfer in den Raum leuchteten, uns blendeten und auch die Tür mit einem mächtigen Knall aufflog.
    Waffen schimmerten, Schüsse peitschten, Kugeln jagten in die Decke, es war die Hölle!
    Suko und ich warfen uns zu Boden. Während der Bewegung hatte ich noch die Uniform der Männer erkannt, die in den Raum stürmten. Soldaten also.
    Mein Freund und ich begriffen überhaupt nichts, wollten auf die Füße kommen, da aber waren sie bei uns und hielten uns fest. Ich schaffte es mit einer gewaltigen Kraftanstrengung trotzdem.
    »Verdammt noch mal, ihr Idioten!« brüllte ich. »Verfolgt den Vampir! Verfolgt ihn doch! Seid ihr denn wahnsinnig!« Ich zerrte, ich trat um mich, aber sie hielten fest.
    Dann erschien dicht vor meinen Augen das böse Gesicht eines Soldaten. Mich erinnerte es an eine Comicfigur, so surrealistisch überzeichnet wirkte es in diesem Moment.
    Die Augen sagten mir, was der Mann vorhatte.
    Dem Schlag konnte ich nicht ausweichen. Ein Gewehrkolben hatte mich in den Nacken getroffen.
    Der Treffer löschte mein Bewußtsein aus!
    ***
    Jemand umwickelte meine Stirn mit kalten Lappen, flößte mir etwas zu trinken ein, dann hörte ich eine mir bekannte Stimme, die sagte: »Er kommt wieder zu sich, Suko.«
    »Wurde auch Zeit, der kann sich ja nicht ewig ausruhen.«
    Jetzt schaute ich richtig hin und sah die Augen meines alten Freundes Marek auf mich gerichtet. »John, du alter Teufel!«
    »Gleichfalls.« Ich tastete nach seiner Hand und drückte sie fest. Die Erinnerung war sofort da. »Wir haben es nicht geschafft, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Wieso, verdammt?«
    »Pssst, nicht so laut!« Marek schaute sich scheu um. »Die Soldaten sind sowieso sauer.«
    »Das ist mir scheißegal!« fluchte ich, wollte hochkommen,

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