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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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redete jetzt schnell und sprach auch davon, daß es keine normale Eisscholle war.
    »Was dann?«
    »Das wirst du sehen.«
    Mesrin hob drohend einen Finger. »Ja, das will ich auch sehen. Und gnade dir Gott, wenn du mich angelogen hast. Dann binde ich dich auf die Eisscholle.«
    »Keine Sorge. Dazu wird es nicht kommen.« Der Fischer sprach bereits über die Schulter hinweg, weil er es eilig hatte und schnell weiterging.
    Mesrin blieb ihm auf den Fersen. Er mußte sich jetzt auf den Weg noch stärker konzentrieren, das die grauen Felsen manchmal aus dem Boden schauten wie Hände, die im nächsten Augenblick zupacken wollten.
    Sie gingen ziemlich nah am Wasser entlang, ohne daß es sie allerdings erreichte. Der kalte Vorhang aus Gischt wehte ihnen von der linken Seite her entgegen. Sie hatten das Gefühl, von Eiskörnern beworfen zu werden.
    Über eine Barriere aus Stein, Eis und Schnee kletterte der Fischer hinweg, sprang anschließend in eine kleine Mulde hinein und versank dort bis zu den Waden im Schnee, der unter dem Druck knisterte wie Glanzpapier.
    Daß der Mann schon einmal hier gewesen war, erkannte Mesrin an den Spuren, die noch mehr nach links führten und dabei direkt auf das Wasser zu.
    Es schmatzte und gurgelte heran. Mesrin kam es vor wie die lange Zunge eines Ungeheuers, das nach Beute suchte, um sie vor dem Verschlingen noch zu umfassen.
    Es war grau, schaumig und dabei eisig kalt. Wer von ihm in die See hineingerissen wurde, hatte keine Chance mehr, am Leben zu bleiben.
    Beide Männer hatten schon Leichen erlebt, die wie steife Bretter an Land geschwemmt worden waren, und mit etwas Ähnlichem rechnete Mesrin auch jetzt.
    Manchmal leistete sich die Natur gewisse Extras. So war es auch hier.
    Eine sehr enge Bucht schnitt wie ein Kanal in die felsige Landschaft hinein, die sich unterschiedlich hoch präsentierte und manchmal gezackt war wie der Rücken eines geflügelten Urtieres. Was nicht schmal genug war und hineingetrieben wurde, mußte einfach festklemmen.
    Wie die Eisscholle!
    Sie war hineingetrieben worden und hatte sich so raffiniert verdreht, daß das nachströmende Wasser sie nicht mehr aus dem Gefängnis zu zerren vermochte.
    Zwar spülten noch auslaufende Reste über das Eis hinweg, doch sie brachten es nicht fertig, die Scholle anzuheben und wieder dem Meer zu übergeben.
    Auf einer schmalen, nassen, aber nicht vereisten Kante war Iljuk stehengeblieben. Er hielt den Arm ausgestreckt und den Finger gleichzeitig gesenkt, so daß er direkt auf die eingeklemmte Scholle weisen konnte. »Das ist sie!«
    »Ich sehe es!« erwiderte Mesrin. Er war noch immer leicht sauer.
    »Scheint mir nichts Besonderes zu sein.«
    »Komm näher!« Die Stimme des Fischers zitterte leicht, und Mesrin ging den letzten Schritt.
    Neben seinem Begleiter blieb er stehen und hörte dessen Aufforderung.
    »Schau genau hin, Mesrin, und dann sag mir, was du siehst, verdammt!«
    Mesrin bückte sich etwas, um die Distanz zu verringern. Er hatte vorhin bereits den Schatten erkannt, der innerhalb der Eisscholle lag. Es war länglich, und wenn ihn nicht alles täuschte, handelte es sich bei der Gestalt um einen Menschen.
    Um einen eingefrorenen Mann…
    Über den Rücken des Betrachters rieselte eine Gänsehaut. Sie war noch kälter als das Wetter. Er preßte die Lippen zusammen und atmete scharf durch die Nase.
    »Nun?«
    »Das ist ein Mann.«
    »Und weiter?«
    Mesrin hob die Schultern. »Er ist vom Eis umschlossen und ziemlich leicht bekleidet. Der sieht aus, als hätte er sich in wärmeren Regionen aufgehalten.«
    »Meine ich auch.«
    Mesrin fuhr durch seinen Bart. Die Haare waren kalt geworden und fühlten sich struppig an, das merkte er trotz der gefütterten Handschuhe.
    »Ist schon rätselhaft…«
    Iljuk lachte lauf auf. »Du hast ja noch nicht alles gesehen, Mesrin, noch nicht alles.«
    »Wieso?«
    »Dann tu dir selbst den Gefallen und schau mal genauer hin. Los, bück dich!« Iljuk erschrak über seinen eigenen Tonfall. So scharf hatte er noch nie mit dem Chef der Wetterstation gesprochen. Der nahm ihm den Ton nicht übel und ging vorsichtig in die Knie, als hätte er Angst davor auszurutschen.
    Die Eisscholle schimmerte graugrün. Sonnenstrahlen fielen durch einen glücklichen Zufall gegen sie und schafften es tatsächlich, sie durchsichtiger zu machen.
    »Das Gesicht, Mesrin, du mußt dich auf das verdammte Gesicht der Leiche konzentrieren.«
    »Ja, ja, keine Sorge.« Mesrin drehte sich etwas nach rechts, so daß der

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