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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sie den Führerschein erst vom
Weihnachtsmann zurück.“
    Sonnenbrille focht das nicht
an. „Sollte ich einen Kratzer entdecken, zahlst du eine Ganzlackierung.“
    „Ich werde doch fremdes
Eigentum nicht beschädigen. Ich habe nur meinen Gummi gepolsterten Lenker an
der Scheibe abgestützt.“
    „Weg von meinem Wagen!, sage
ich.“
    „Klar doch! Der ist so giftig
wie Sie.“
    Tim grätschte in den Sattel und
sah noch, wie ihm Sonnenbrille einen sicherlich manikürten Mittelfinger zeigte.
Dann wurde das Fenster geschlossen.
    „Was mich wundert, Amigos, ist
der Luxusschlitten in dieser Gegend und Schnieki-Sonnenbrille in diesem Haus.
Passt nicht, oder?“
    „Wahrscheinlich macht
Sonnenbrille nur einen Besuch“, meinte Klößchen.
    „Darauf kannst du wetten.“
    „Fragt sich bei wem.“ Gaby
stieg auf den Sattel. „Sonnenbrille wirkt so halbseiden, dass es schon fast
eine Schande ist für die Automarke. Andererseits werden ja gerade die
krassesten Flitzer von den echt honorigen Typen gemieden, weil die das nicht
nötig haben. Aber Sonnenbrille riecht nach Milieu. Nach Unterwelt. Vielleicht
bietet er Vonlipp einen Job an.“
    Tim lachte. „Genau das habe ich
eben gedacht. Jedenfalls, Amigos: Wir kommen wieder.“

5. Die Falle
auf dem Dachboden
     
    Er wollte es nicht. Zum Teufel,
wer war er denn! Doch kein Kuli bei dem Alten. Ständig machte Albert Wichmann
ihn madig, kommandierte ihn rum, verfügte über ihn und seine Zeit. Robert
Steffens war sauer. Andererseits war da Carina, die Enkelin. In Carina war er
verliebt bis über die Ohren. Für sie ballte er die Faust in der Tasche und
versteckte sein Zähneknirschen hinter einem bemühten Lächeln.
    Robert war 23, lang, schlaksig,
gut aussehend mit seinen braunen Haaren und der modischen Brille. Er studierte
Kunstgeschichte im sechsten Semester und sah die Welt mit den Augen des
Schöngeistes. Aber an diesem heißen Nachmittag war Robert noch saurer als
sonst.
    „Stell dich nicht so an!“
Carina lachte und kniff ihn in die Wange. „Dass Opa verschroben ist, wissen wir
doch. Seinen Kommando-Ton wird er sich nun als alter Zausel nicht mehr
abgewöhnen. Aber deshalb können wir ihn doch nicht hängen lassen.“
    „Verschroben?“ Robert
schüttelte den Kopf. „Wenn’s nur das wäre, Cara. Nein, er kann mich nicht
leiden. Ein Kunststudent ist in seinen Augen eine Null und kein Partner für
seine heiß geliebte Enkelin. Dein Opa hält mich für einen Mitgiftjäger.“
    „Nein. Tut er nicht.“
    „Doch! Du weißt es.“
    „Und wenn? Da stehst du doch
drüber.“
    Sie standen im Garten der
Villa, unter einer Schatten spendenden Platane, verschnauften und tranken
Kirsch-Schorle aus vorgekühlten Gläsern. Über dem Haus, einem architektonischen
Juwel aus guter alter Zeit, waberte die Hitze des Sommers.
    Robert verschluckte sich. Dann:
„Aber muss ich mich deshalb zum Affen machen, Cara? Dein Opa schwimmt im Geld.
Warum lässt er sich nicht ein paar Leute kommen, die seinen Dachboden
entrümpeln? Nein, du sollst das machen. Du sollst Bücherkisten schleppen und
was da sonst noch so rumsteht. Dabei weiß er natürlich genau, dass ich dir
unter die Arme greife — symbolisch gesehen. Er hat mir ja auch gleich eine
Liste verabreicht — mit zentnerschweren Wünschen.“
    „Vielleicht will er dich
testen. Das ist so seine Art.“
    „Sonst noch was? Meine
politische Einstellung verrate ich ihm jedenfalls nicht.“
    Carina lachte.
    Sie hatte ein sonniges Gemüt.
21 Jahre, mittelgroß, rotblond mit grünen Augen, bildhübsch. Sie liebte Robert,
Tiere, ihren Beruf als Goldschmiedin und auch ihren Opa. Echt zuwider war ihr
nichts und niemand — ausgenommen Übeltäter jeder Schattierung.
    „Wenn morgen diese Verena Holik
kommt, Robert“, erklärte sie, „soll der Dachboden ordentlich aussehen. Weißt
doch: Die Frau ist Location-Scout für Film und Fernsehen. Sie erkundet
Drehorte. Über mich ist sie an Opa rangekommen und den hat sie beschwatzt. Er
wird es zulassen, dass auf dem Dachboden gefilmt wird — falls es dazu kommt.
Dort ist es ja schließlich geisterhaft — wie noch vor 150 Jahren. Oh, weißt du,
als kleines Mädchen habe ich dort ganze Tage verbracht. Wie in einer anderen
Welt. Einer Märchenwelt.“
    „Beneidenswert, Cara! Ich bin
in einer Mietskaserne aufgewachsen. Vielleicht bin ich deshalb so versessen auf
alles Schöne. Kommt die Holik allein?“
    „Nein. Sie bringt meine junge
Freundin Gaby Glockner mit. Und deren Freunde.“
    „Die werden

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