Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
Vom Netzwerk:
darauf...“
    „Was ich weiß, ist, daß es gewisse alte Geschichten gibt, Ilona, Geschichten, die aus dem vorigen Jahrhundert stammen. Ob etwas daran ist, kann ich nicht sagen, aber ich glaube nicht an sie. Vampire!“
    Das Mädchen erschrak bei dem Wort. „Du solltest nicht so leichtfertig darüber reden“, sagte sie. „Psst! Was war das?“
    Der junge Mann lachte wieder. „Das war ein Wolf, Ilona, nichts weiter.“ Er zog sie näher zu sich und legte seine Arme um sie. „Hörst du - da ist er wieder.“
    Das langgezogene Heulen war unverwechselbar. Es war ein trauerndes Heulen, das allmählich absank und die Abendstille wie eine Klinge durchschnitt. Wie eine eiskalte Klinge.
    „Wölfe können gefährlich sein“, sagte das Mädchen hastig.
    „Aber es ist bekannt, daß sie das Feuer fürchten, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Darum schlage ich vor, daß wir eins machen - ein großes, wenn du willst.“
    „Können wir nicht einfach gehen?“ bat das Mädchen.
    „Ich würde lieber bleiben. Da sind noch drei Flaschen Bier, und die könnten wir gemütlich hier am Feuer trinken. Gemeinsam, weißt du. Aber wenn du ohne mich ins Dorf hinuntergehen möchtest...“
    „Nein! Bitte laß mich nicht allein gehen!“
    Er drückte das Mädchen ein wenig fester an sich und murmelte in ihr Haar: „Dich allein gehen lassen? Nein, das würde ich nicht tun - niemals! Ich möchte dich hier bei mir haben. Kannst du das nicht verstehen?“
    Ihr Zittern war jetzt nicht mehr nur eine Sache der Stimme, sondern ihres ganzen Körpers.
    „Ja, ja, Stelian. Ich verstehe dich, aber du - kannst du nicht begreifen, daß ich Angst habe? Angst um mein Leben - und um deines?“
    Er seufzte, dann sagte er leise: „Ich beginne zu begreifen, Ilona, aber glaub mir, wir haben nichts zu befürchten. Ich sagte dir schon, ich kenne die Geschichten über diese Gegend.“
    „Ja.“
    Das durchdringende Heulen eines Wolfs, näher jetzt, durchbohrte die Nacht und übertönte ihre leise Antwort.
    „Hast du das gehört, Ilona? Den Wolf? Nun, wenn du die Geschichten kennst, dann solltest du wissen, daß du nichts zu fürchten hast.“
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an. „Wie meinst du das?“
    „Die Wölfe - oder der Wolf, wenn es nur einer ist. Aber das wird kaum der Fall sein, denn Wölfe kommen in Rudeln, nicht wahr? So ist es. Jedenfalls lautet eine Legende dieser Gegend, daß die Wölfe sich nicht heranwagen, wenn der Vampir hier ist. Ist das nicht so?“
    „Das ist eine von den Geschichten, ja.“
    „Nun, da hast du es“, sagte er mit einem Achselzucken. „Die Wölfe sind hier.“
    „Kennst du die ganze Geschichte?“ fragte sie. Sie war jetzt ein wenig ruhiger, doch ihre Stimme bebte noch immer. „Hat man dir erzählt, daß seit achtzig, neunzig Jahren überhaupt keine Wölfe mehr auf diesem Berg gesehen wurden? Und hast du gehört, daß dieser Dracula irgendwo in der Nähe der Ruinen begraben sei und daß die Wölfe das Wissen von diesem Dämon, der sie beherrschen kann, von Generation zu Generation weitergeben? Darum ist der Berg ohne Wölfe geblieben.“
    „Aber nun sind sie hier, nicht wahr?“
    „Das ist wahr“, sagte sie nachdenklich. „Es ist sonderbar, aber es ist wahr. Nach all diesen Jahren, nach beinahe einem Jahrhundert, sind sie zum Berg zurückgekehrt. Sie kamen vor vier oder fünf Monaten, sagen die Leute, als sei das Böse, daß den Ort verflucht hatte, irgendwie entfernt worden.“
    Stelian lachte. „Meine Gedanken, Ilona. Wenn es jemals etwas Böses gab, das diesen Berg verflucht hatte, dann ist es fort.“
    „Fort“, wiederholte sie. „Aber vielleicht hat ein anderes Böses seinen Platz eingenommen.“
    „Damit meinst du Herrn Conescu und seine Nichte. Aber nur weil er ein Abkömmling des Grafen ist - einer, der sehr weit von seiner Linie im Stammbaum entfernt ist - kannst du ihn nicht kurzerhand für böse erklären. In den Legenden gibt es nichts, was darauf schließen ließe, daß Vampirismus sich in Familien vererbt.“
    „Aber ja, Stelian! Oft greift der Vampir seine Angehörigen als erste an. Das ist eine historische Wahrheit, weil es Teil des Fluchs ist, der die Liebe eines Vampirs in tödlichen Haß verwandelt. Ich könnte dir viele Geschichten erzählen, in denen...“
    Er verschloß ihre Lippen mit einem Zeigefinger. „Ich habe auch von diesen alten Geschichten gehört, Ilona, aber hier und heute will ich nur soviel sagen, daß Herrn Conescus Nichte eine schöne, stattliche und elegante Frau ist - für

Weitere Kostenlose Bücher