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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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wären es die seinen.
    Â» Danke « , flüsterte sie. » Ich habe dir noch nicht gedankt. Du hast mir das Leben gerettet. «
    Sein Körper wurde starr, sein Geist zu Eis. Er löste sich von ihr, schob sie von sich. » Danke mir nicht « , fuhr er sie an. » Ich musste es tun, aber diese Tat wird mich verfolgen bis an mein Ende. «
    Kay riss erschrocken die Augen auf und tastete nach seiner Hand, um ihre Finger darum zu schließen. » Du hast das Richtige getan « , sagte sie. » Du hast die Welt von etwas Bösem befreit. Das Land atmet auf. Die Menschen sind dir unendlich dankbar. Frag jeden hier in der Burg, ob er dir mit Freuden die Hand küssen würde für das, was du getan hast. «
    Er wandte das Gesicht ab. » Kay « , sagte er erstickt. » Nicht. « Ihre Worte schmerzten wie glühende Dolche, die sich in der offenen Wunde drehten.
    Sie sprach nicht weiter, sondern legte ihre Arme um ihn, wie er es gerade mit ihr getan hatte. Sie zog ihn an sich und hielt ihn fest. » Ich verdanke dir mein Leben « , flüsterte sie ihm ins Ohr. » Er hätte mich erwürgt. Gormydas konnte mir nicht helfen, keiner konnte das, nur du. Dich hatte er nicht im Griff. « Sie küsste seine Wange. » Und ich glaube, niemand sonst hätte ihn töten können « , wisperte sie weiter. » Er hat vor meinen Augen das Gift getrunken und es hat ihm nicht geschadet. Ich habe ihm geglaubt, dass er unverwundbar ist. «
    Damian holte bebend Luft und legte seine Stirn auf ihre Schulter. Kay hatte recht. Niemand außer ihm oder Paindal hätte Lord Harrynkar töten können. Sie waren seine einzigen Schwachstellen, die einzigen Lücken in seiner Deckung. Sein Vater hatte niemals damit gerechnet, dass Damian ihm einen Dolch in den Rücken stoßen würde, und deshalb hatte er sich nicht geschützt.
    Die Erinnerung schüttelte ihn wie Fieber. Kay hielt ihn fest, streichelte seine Schultern, seinen Kopf, murmelte sanfte, tröstende Worte.
    Damians Augen waren trocken, eine brennende, trockene Hitze. Er richtete sich auf und straffte die Schultern. » Ist alles in Ordnung mit den Dracyr? « , fragte er
    Kay nickte und verschränkt die Arme. » Noctyria vermisst dich « , sagte sie ohne Vorwurf.
    Â» Ich war auf dem Weg zu ihr. « Er wandte sich ab, zögerte. » Ich habe dich nicht vorgelassen, weil ich mich fürchtete. «
    Â» Wovor? « Sie trat näher, legte die Hand auf seinen Arm. Ihre Berührung fuhr wie Feuer durch seinen Körper, er musste an sich halten, sie nicht in seine Arme zu reißen. Er ballte die Faust, schluckte und sagte: » Davor, dass du mich verachtest und hasst. Ich habe dich von mir gestoßen und dich gedemütigt, habe mit Corena und dir gespielt, habe dich glauben lassen, ich hätte dich an meinen Vater verraten… «
    Kay legte die Hand auf seinen Mund und erstickte seine Worte. » Du wolltest mich schützen. Ich habe es nicht begriffen, Damian. Du bist ein zu guter Schauspieler. Du hast mir gesagt, ich solle dir vertrauen, aber dann habe ich an dir gezweifelt. «
    Er nahm ihre Hand, küsste ihre Finger. Sie waren nicht zart, fein und seidenglatt, sondern lang und kräftig und ein wenig rau von harter Arbeit, und er liebte sie deswegen umso mehr. » Paindal wusste alles, was ich weiß « , sagte er. » Und was Paindal wusste, das war auch meinem Vater bekannt. Ich habe keinen anderen Weg gesehen, Kay. Für das kurze Treffen mit dem Gefolgsmann deines Bruders habe ich Noctyria und Valedanys als Schutzwall eingesetzt, aber das geht nur kurz und war höchst riskant. « Er seufzte und rieb sich mit dem Handballen über die Augen. » Da habe ich ihn schon verraten « , sagte er tonlos. » Das war der Moment, in dem ich das Messer geschliffen habe, das ich ihm später in den Rücken stieß. Oh, Kay, ich bin ein Monstrum! Geh, verlass mich, ich möchte dich nicht mit meiner Gegenwart besudeln. «
    Sie hob die Hand und ohrfeigte ihn. Damian riss die Augen auf, hielt sich die Wange und stammelte: » Was? Warum? «
    Kay stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und sah ihn mit flammendem Blick an. » Du bist kein Kind « , sagte sie scharf. » Du hast die Verantwortung für das, was du getan hast. Ganz egal, ob es nun richtig oder falsch war– und du kennst meine Meinung dazu!–, weder dein Jammern noch dein Selbstmitleid werden

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