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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Ebba trat ein. Sie ging
auf zwei Beinen und trug ein Kleid, als sie sich neben Annwyl stellte und ihr
ins Ohr flüsterte: »Du wolltest, dass ich dir Bescheid sage, wenn ich die Babys
ins Bett bringe.«
    »Danke«, antwortete
Annwyl, aber dann sah sie, wie die Hexe, Ásta, die Zentaurin ansah und feixte.
Die andere, Bryndís, war immer noch auf einem Knie und hatte den Kopf geneigt.
»Das ist Ebba«, erklärte Annwyl der Hexe. »Das Kindermädchen der Babys.«
    Die beiden Frauen
musterten sich gegenseitig von oben bis unten, bis die Hexe sagte: »Eine
Zentaurin. Früher haben wir euch zum Spaß gejagt.«
    Ebba lächelte. »Und
wir haben euch als Zwischenmahlzeit verschlungen. Verärgere mich nicht, Kyvich,
oder ich lasse deinen Schwestern nichts übrig, worüber sie trauern können, als
das, was ich mir aus den Zähnen pule.« Dann ging sie mit einem Nicken in
Annwyls Richtung hinaus.
    Annwyl beugte sich
noch einmal zu Dagmar hinab und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich finde sie toll.«
     
    Rhiannon sah von ihrem
Thron aus zu, wie ihre Kinder auf sie zukamen, Gwenvael trug ihre Schwester auf
den Armen. Neben ihr standen die übrig gebliebenen Ältesten. Die, die sich mit
Elestren eingelassen hatten, waren ebenfalls darunter – unversehrt. Sie hatten
sich, ohne es zu merken, in den Rachedurst der Drachin hineinziehen lassen, und
Rhiannon würde es ihnen nicht nachtragen … diesmal jedenfalls nicht.
    »Ist es erledigt?«,
fragte Rhiannon, als ihre Kinder vor ihr standen.
    »Es ist erledigt«,
antwortete ihr ältester Sohn für sie alle.
    »Gut.« Sie glitt von
ihrem Podium, ging auf Gwenvael zu und strich ihrer Schwester die Haare aus dem
zerschundenen Gesicht. Sie dachte daran, warum sie Franseza schon als Küken
gehasst hatte – die Schlampe war niederträchtig. »Hallo Schwester.«
    Esyld schlug die Augen
auf, und sie wurden noch etwas größer, als sie Rhiannon auf sich herabschauen
sah. »I-ich habe ihnen nichts gesagt, Schwester! Ich schwöre es! Ich habe nie
…«
    »Still jetzt. Es ist
vorbei. Ich weiß, was du geopfert hast.« Ihr Götter, das wusste sie wirklich.
Der Nordländer hatte Esylds Hand berührt, und was er sah, schickte er Rhiannon.
Esylds quintilianischer Liebhaber, der versucht hatte, sie zu warnen, sie zu
beschützen, nur um dann vor ihren Augen die Kehle durchgeschnitten zu bekommen;
die Schläge; die Folter. Ragnar hatte Rhiannon alles gezeigt. Sie hatte ihn
nicht darum gebeten, aber sie verstand, warum er es getan hatte. Damit es keine
Fragen mehr über Esylds Loyalität gab, und es gab auch keine. Esyld war loyal
und würde auch weiterhin loyal sein – Keita gegenüber. Es war Keita, die Esyld
beschützen wollte. Es war Keita, für die sie gelitten hatte, aus Angst davor,
was ihrer Nichte geschehen mochte, falls Franseza sie in die Hände bekam. Und
so sollte es auch sein. »Du bist in Sicherheit, Schwester. Du bist zu Hause.«
    Rhiannon machte ihren
Wachen ein Zeichen. »Bringt sie zu den Heilern.«
    Esyld wurde Gwenvael
vorsichtig aus den Armen genommen und aus dem Besprechungsraum gebracht.
    »Es tut uns leid, was
du erleiden musstest, Prinzessin Keita«, sagte einer der Ältesten. Rhiannon
machte sich nicht die Mühe, hinzusehen, welcher von ihnen es war.
    »Und Elestren wurde
von ihrem Posten in meiner königlichen Garde entfernt.«
    »Elestren sollte von
dieser Welt entfernt werden«, sagte Briec.
    »Nein.« Keita warf
ihrem Bruder einen Blick zu und schüttelte den Kopf. »Das erlaube ich nicht.«
    »Warum beschützt du
sie, Keita?«
    »Sie dachte, ich hätte
die Königin verraten – sie hat nur ihre Pflicht getan. Vielleicht ein bisschen
zu enthusiastisch. Aber abgesehen davon gehört sie zur Familie .« Rhiannon spürte, dass ihre Tochter
schon oft gezwungen gewesen war, ihren Brüdern das zu erklären, seit sie nach
Castle Moor aufgebrochen waren.
    »Die Entscheidung ist
getroffen«, sagte Rhiannon und kehrte zu ihrem Thron zurück. »Ghleanna wird
über Elestrens Schicksal entscheiden.« Sie setzte sich und warf den Ältesten
einen Blick zu. Sie nickten alle, und Rhiannon konzentrierte sich auf ihre
Kinder.
    »Jetzt wäre da noch
eine Sache …«
     
    Gemeinsam gingen Keita
und ihre Geschwister, Ragnar und seine Verwandten über den Hof und die Stufen
zum Rittersaal hinauf.
    Es war ein langer Flug
nach Hause gewesen, und alle waren erschöpft und freuten sich auf etwas zu
essen und Schlaf.
    Doch sie blieben am
Fuß der Treppe stehen und warteten. Sie warteten auf Annwyl die

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