Dragon Fire
Blutrünstige.
Sie saß mitten auf der Treppe und beobachtete sie alle. Hinter ihr standen
Dagmar, Talaith und Brastias.
»Annwyl?«
Annwyl sah ihrem
Gefährten in die Augen. Nach einiger Zeit ergriff sie das Wort. »Wir machen mit
der Feier für die Kinder weiter wie geplant. Dann, wenn alles bereit ist, führe
ich meine Legionen in die Westlichen Berge und in den Krieg gegen die
Souveräns.«
Fearghus atmete hörbar
aus. »Und ich werde Königin Rhiannons Truppen in die Nordländer führen und
gegen die Eisendrachen kämpfen.«
Die beiden sahen sich
lange an, bis Annwyl aufstand und sagte: »Dann, mein Liebling, bereiten wir uns
am besten mal vor.«
36 Celyn wartete an dem
kleinen See auf Izzy, an den sie so gern zusammen gingen. Es wurde langsam
spät, und der erste Tag des dreitägigen Festes zum Geburtstag der Zwillinge würde
bald beginnen. Seine Mutter erwartete von ihm, dass er teilnahm, und wie die
Dinge momentan standen, sollte er es besser nicht verpassen. Aber er musste
Izzy allein sehen.
»Celyn!« Sie stürmte
zwischen den Bäumen hindurch und warf sich in seine offenen Arme. »Du wirst es
nicht glauben!«, sprudelte sie los, ihre Arme und Beine um ihn geschlungen.
»Was werde ich nicht
glauben?«
Sie ließ sich wieder
auf den Boden fallen und hielt seine Hände. »Ich gehe mit Annwyl in den Westen.
Ich werde ihr Knappe!« Sie sprang aufgeregt auf den Zehenspitzen auf und ab.
»Mutter ist stinksauer !« Sie lachte und umarmte ihn wieder.
»Ich bin raus aus der Truppe und kämpfe an Annwyls Seite!«
Er rang sich ein
Lächeln ab. »Das ist wunderbar.«
»Und Brannie kommt mit
uns. Deine Mum will nicht, dass wir uns trennen. Sie sagt, wir arbeiten gut
zusammen. Ist das nicht toll?«
»Ganz toll.«
Izzy runzelte die
Stirn. »Was ist los?«
»Izzy …« Er beschloss,
es ihr einfach zu sagen. »Ich werde mit Königin Rhiannons Truppen in die
Nordländer geschickt.«
Izzys Augen wurden
groß, und sie umarmte ihn noch einmal. »Du hast vielleicht ein Glück, du
Schuft!«
»Was?«
Sie trat zurück und
grinste ihn an. »Du wirst gemeinsam mit Blitzdrachen kämpfen! Meinhard, Vigholf
und Ragnar. Ich und Brannie haben in den letzten Tagen jeden Morgen mit ihnen
trainiert, und sie sind genial! Ich glaube, sie sind zum Teil ein Grund, warum
Annwyl mich zu ihrem Knappen gemacht hat. Du wirst so viel lernen! Ich bin so
neidisch!« Sie boxte ihn gegen die Schulter.
Er gaffte sie mit
offenem Mund an, und sie runzelte die Stirn. »Was ist los?«
»Wirst du mich
überhaupt nicht vermissen?«
»Natürlich! Ich werde
dich schrecklich vermissen!« Aber dann klatschte sie in die Hände und quiekte:
»Aber ich werde Annwyls Knappe!«
Gwenvael saß auf dem
Stuhl und tippte mit dem Fuß.
»Also«, sagte Dagmar
hinter ihm mit sehr ruhiger, sehr kontrollierter Stimme, »ihr werdet alle Esyld
zurück in die Außenebenen begleiten, wenn ihr geht?«
»Aye«, sagte er und
verschränkte die Hände. »Noch lächelt sie, aber ich glaube, sie hat langsam
genug von meiner Mutter. Noch ein bisschen länger, und ich fürchte, sie wird
unter dem Druck zusammenbrechen.«
»Bist du sicher, dass
sie stark genug ist, um zurückzukehren?«
»Morfyd sagt, dass sie
es sein wird, wenn wir aufbrechen. Aber sie muss sich noch erholen.«
»Ich weiß, aber ich
bin mir sicher, dass sie bereit ist, in ihr Zuhause zurückzukehren und zu
versuchen, darüber hinwegzukommen, was sie durchgemacht hat.«
»Du sorgst doch dafür,
dass jemand ein Auge auf sie hat, oder?«
»Habe mich schon darum
gekümmert«, sagte sie, die Hand auf seiner Schulter. Ihre sanfte, beruhigende
Hand. »Und denk daran, ich liebe dich sehr, Gwenvael.«
»Das weiß ich.« Er
wartete mit knirschenden Zähnen. Und er hielt durch, bis er spürte, wie Dagmar
die erste Locke seiner kostbaren Haare in die Hand nahm.
»Ich kann nicht!« Er
sprang auf und hastete durch den Raum.
Dagmar schlug mit
dieser fiesen Schere gegen ihr Bein. Er wusste, dass diese Schere es auf ihn
abgesehen hatte. Er fühlte es.
»Du kannst nicht mit
all diesen Haaren in die Nordländer gehen und kämpfen.« Er bemerkte, dass ihre
Stimme jetzt nicht mehr ruhig und kontrolliert war. »Das schickt sich nicht.«
»Wirst du meine Haare
denn gar nicht vermissen?«
»Dich selbst werde ich
mehr vermissen, aber die Haare müssen weg. Und jetzt setz dich wieder auf
diesen verdammten Stuhl!«
»Ich kann das nicht.
Es sind meine Haare. Sie lieben mich so, wie ich bin.«
»Du tust gerade,
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