Dragon Kiss (epub)
Bruders vom Boden hoch.
»Hör auf, so zu schreien!«
Endlich ließ sie seine Haare los. »Was hast du vor, Bruder?«
»Sie bereit machen.«
Sie hob eine Augenbraue. »Wofür genau?«
Dreckige kleine … »Das meinte ich nicht! Sie wird sich bald ihrem Bruder stellen müssen, und ich sorge dafür, dass sie bereit dafür ist. Ich werde nicht zusehen, wie sie stirbt.«
»Das ist bewundernswert, Bruder. Aber ich weiß immer noch nicht, warum du ihr nicht die Wahrheit gesagt hast. Ihr gesagt hast, wer du bist.«
»Unsere Macht der Verwandlung ist eines unserer heiligsten Geheimnisse! Glaubst du, ich würde sie irgendeinem kleinen Mädchen verraten?« Er deutete auf das zernarbte Gesicht seiner Schwester. »Du hast unser Geheimnis sogar bewahrt, während sie dir das Gesicht zerschnitten haben!« Einen Moment lang glaubte sogar Fearghus diese Entschuldigung. Morfyd dagegen …
»Ha! Das ist eine faule Ausrede, Bruder! Wenn sie gewusst hätten, was ich bin, hätten sie mich getötet oder es zumindest versucht. Und ich wollte lieber nicht enden wie der alte Terlack, mit nur einem Flügel. Außerdem bin ich sicher, sie würde dir kein Haar auf deinem großen Dickschädel krümmen. Also warum gibst du nicht einfach die Wahrheit zu?«
»Und was für eine Wahrheit wäre das?«
»Dass du Angst hast. Angst, dass du keine Chance bei ihr hast, wenn sie weiß, wer und was du bist.«
»Was meinst du damit?«
»Ich habe gesehen, wie du sie ansiehst, Bruder. Ich bin nicht blind!«
»Nein, aber du bist verrückt. Ich habe kein Interesse an irgendeinem Menschenmädchen.« Wenn er nicht aufpasste, würde er noch an seinen Lügen ersticken. Er wollte dieses Mädchen mehr als das Leben selbst. Er hatte versucht, früher wegzugehen, aber er konnte es nicht. Er musste sie einfach wieder schmecken. Und es erforderte all seine Kraft, sich davon abzuhalten, weiterzugehen, ihr nicht die Kleider vom Leib zu reißen und sich bis zum Morgen in ihr zu vergraben.
»Du hast Angst, dass sie dich keines Blickes mehr würdigt, wenn sie herausfindet, wer ihr Ritter eigentlich ist … ein Drache!« Seine Schwester stand jetzt vor ihm. Ihre blauen Augen bohrten sich in seinen Kopf. »Du begehrst sie, Bruder. Und du willst nicht, dass irgendetwas das aufs Spiel setzt.«
Fearghus sah auf seine Schwester hinab. »Bist du fertig?«
»Aye.«
»Dann hör mir gut zu, Schwester. Ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen.« Er beugte sich zu ihr vor. »Du hältst einfach den Mund. Ich werde es ihr sagen, wenn ich so weit bin.«
»Na schön. Aber du solltest hoffen, dass es dann nicht zu spät ist, Bruder.« Sie boxte ihm gegen die Brust – und zwar fest – und ging.
Fearghus seufzte – er hatte zu viele verdammte Frauen in seinem Leben.
Annwyl begann gerade zu essen, als Morfyd wieder hereingestürmt kam. Sie hielt inne und sah die Hexe an. Sah ihr zu, wie sie vor ihr auf und ab ging. »Ist alles in Ordnung, Morfyd?«
Morfyd sah sie an, und Annwyl setzte ihren Löffel ab. Aufgrund des Ausdrucks auf Morfyds zernarbtem Gesicht wollte Annwyl sichergehen, dass sie zur Tür sprinten konnte, wenn nötig.
»Was geht da vor sich zwischen dir und diesem Ritter?«
»Was? Äh … nichts!«
Sie hatte immer gehört, es sei keine gute Idee, eine Hexe zu belügen. »Na ja, er hat mich ein paar Mal geküsst.«
»Und?«
»Und nichts.«
»Sonst ist nichts zwischen euch beiden passiert?«
»Nein.«
»Aber du willst mehr, oder?«
Annwyls Gesicht wurde heiß. Der Feueratem des Drachen hätte es nicht heißer machen können als es in diesem Moment war. »Ich … äh …«
»Annwyl.«
»Ja. Also gut. Ich will mehr.«
»Und warum ist nicht mehr passiert?«
Annwyl zuckte die Achseln.
»Hast du Angst? Ich weiß, er wäre dein Erster.«
»Nein. Ich habe keine Angst.«
»Ist es, weil du ein Kind erwarten könntest? Denn solange du diesen Wein weiterhin trinkst …«
»Nein, nein. Das ist es nicht.« Morfyd erwartete, dass sie weitersprechen würde, doch Annwyl glaubte nicht, die ganze Wahrheit aussprechen zu können. Nicht laut. »Das wirst du nie verstehen.«
»Annwyl, ich bin eine Hexe. Ich verstehe viel mehr als du jemals erfassen könntest. Sag’s mir einfach, bevor du meine Nerven zerfetzt.«
Annwyl sah in diese klaren, blauen Augen und rang die Hände. »Ich …« Sie schluckte. »Ich fühle mich schuldig.«
Morfyd neigte den Kopf. Ihre Brauen zogen sich verwirrt zusammen. »Schuldig? Weshalb?«
Annwyl schloss die Augen und haspelte los,
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