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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Verlangen nach dem Ritter. Und, das musste sie zugeben: sie mochte beide. Dass zwei verschiedene Wesen so gegensätzliche Emotionen in ihr auslösen konnten, erschütterte sie tief. Egal, was passierte, beide – Drache und Mann – würden sich immer einen Platz in ihrem Herzen teilen.
    Annwyl streckte die Hand aus und fuhr leicht mit den Fingerspitzen über die Schuppen an seiner Schnauze. Sie ließ ihre Hand dort liegen, während sie die Augen schloss und sich zurücklehnte.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie so blieben, doch als sie schließlich ein Gähnen nicht länger unterdrücken konnte, ergriff Fearghus das Wort. »Du gehst am besten zu Bett, Lady Annwyl.«
    »Aye.« Annwyl zog ihre Beine unter dem Drachen hervor, und schüttelte sie beim Aufstehen aus, weil sie eingeschlafen waren. »Dieser verfluchte Ritter, mit dem du mich da zusammengesteckt hast, ist ein ziemlich strenger Aufseher.« Der Kopf des Drachen war immer noch gesenkt, also beugte sie sich nieder und küsste ihn auf seine schwarze Schnauze. »Gute Nacht, Drachenfürst. Und danke.«
    »Wofür?«
    Sie lächelte. »Für gar nichts. Was genau das war, was ich brauchte.«
    Annwyl ging an ihm vorbei und zurück in ihre Kammer. Im Gehen konnte sie es sich nicht verkneifen, mit der Hand über seine ledrigen Flügel und die Schuppen seines Körpers zu streichen.
     
    Fearghus schloss die Augen, als ihre Hand über seinen Körper strich. Etwas, das sie inzwischen fast jeden Abend tat, bevor sie zu Bett ging. Wenn er auch nicht erwartet hatte, dass sie ihn küsste. Es forderte all seine Kraft, sich nicht hier und jetzt zu verwandeln. Ihren Kuss zu erwidern, wie er es tun wollte. Alles zu tun, was er konnte, um ihr den Schmerz über einen grausamen Vater und einen sadistischen Bruder zu nehmen.
    Seine Schwester hatte natürlich recht. Unmögliches Gör . Er sehnte sich nach dem Mädchen. Sehnte sich danach, sie sich zu Eigen zu machen. Aber der Grund, warum sie sich so wohl mit ihm fühlte, war, weil er kein Mann war. Von Männern hatte sie nur Schmerz und Missbrauch erfahren. Doch ein Drache beschützte sie. Kümmerte sich um sie. Rettete ihr Leben.
    Er stellte sich vor, dass sie seine menschliche Haut so berührte wie sie seine Schuppen berührte. Dass sie mit ihren Händen seinen Körper entlangfuhr, wenn seine Haut von der Verwandlung noch empfindlich war.
    Sein gesamter Körper erschauerte bei dem Gedanken, und er machte sich auf den Weg zu seinem See. Das kalte und erfrischende Wasser war jetzt genau das Richtige.
     
    Hefaidd-Hen starrte wütend in die Flammen und fragte sich, was zum Teufel da los war. Er hatte vorher eigentlich nie große Energie darauf verschwendet, in die Düstere Schlucht zu sehen. Es war ihm immer egal gewesen. Doch sein untrüglicher Instinkt sagte ihm, er könne das Mädchen dort finden. Und er musste das Mädchen finden.
    Nicht für Lorcan. Es hätte ihn nicht weniger kümmern können, ob der Dummkopf je seine kostbare Rache bekam. Ihm schien, das Mädchen hatte mehr Grund, seinen Bruder tot sehen zu wollen. Doch Hefaidd-Hen brauchte das Mädchen aus anderen Gründen. Er musste den Aufstand aufhalten, und sie war der Schlüssel dazu.
    Denn er hatte Pläne. Wichtige Pläne, für die er Lorcan benötigte. Das Mädchen dagegen wäre nie dumm genug, ihm zu vertrauen. Er würde sie nie zu einer Verbündeten machen können. Lorcan dagegen, so versunken in seiner Raserei, merkte nicht einmal, dass jemand wie Hefaidd-Hen seine Zeit niemals mit solch unbedeutenden Kämpfen verschwendet hätte. Es sei denn, er wollte etwas als Gegenleistung.
    Also musste das Mädchen aus dem Weg geschafft werden. Jeden Tag zog sie mehr und mehr Loyalitäten von den anderen Königreichen auf ihre Seite. Was als armselige und eher erfolglose Rebellion begonnen hatte, war inzwischen in den tüchtigen Händen des Mädchens zu etwas viel Tödlicherem und Entscheidenderem geworden.
    Lorcan bestand darauf, sie lebend zu bekommen, damit er selbst das Vergnügen haben konnte, ihr den Kopf abzuschlagen. Und Hefaidd-Hen würde tun, was er konnte, um den Narren bei Laune zu halten. Zumindest für den Moment. Und wenn das Mädchen zuerst sterben musste, dann musste sie eben sterben.
    Hefaidd-Hen sah wieder in die Flammen und runzelte die Stirn. Er konnte immer noch nichts sehen. Was konnte wohl stark genug sein, um ihn abzuschirmen? Es musste mächtige alte Magie sein, denn es gab nur wenige, die es mit ihm aufnehmen konnten.
    Wer oder was auch immer die

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