Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
Vom Netzwerk:
Gesichts. Sie hatte bereits mehr von diesem Drachen gesehen als sie je wollte. Sie hob ihr Schwert und setzte es am fleischigen Unterbauch der Bestie an, machte sich bereit, die Klinge hineinzustoßen. Sie hoffte, das würde ihr die Zeit verschaffen, um aus der Höhle und wenn nötig aus der Schlucht gelangen zu können.
    »Annwyl! Nein!«
    Annwyl erstarrte. Blut zeigte sich, wo die Spitze ihrer Klinge ruhte, aber sie drückte nicht stärker zu. Der Drache über ihr hielt den Atem an. Er konnte sich jetzt nicht hinsetzen. Natürlich konnte er sie zerquetschen, aber dabei hätte er sich selbst aufgespießt.
    »Annwyl, Liebes. Gib mir deine Hand.«
    Annwyl warf einen Blick hinüber und sah die glänzenden schwarzen Krallen ihres Drachen. Schwer atmend lag sie da, während ein Kampf in ihr tobte, zwischen der Kriegerin, die bereit war, den tödlichen Schlag auszuführen und Annwyl, der Frau, die wusste, dass dieser Drache Fearghus’ Vater war.
    »Fearghus?«
    »Annwyl. Vertrau mir.«
    Annwyl sah wieder zu dem blutenden Untier über ihr. Wenn der alte Drache sie jetzt tötete, wusste sie so sicher wie sie ihren eigenen Namen kannte, dass Fearghus ihn töten würde. Das würde die alte Bestie nicht riskieren. Sie beschloss, dem einzigen Wesen zu vertrauen, dem sie schon die ganze Zeit vertraut hatte.
    Sie hielt sich an seiner Kralle fest und ließ sich von ihm unter dem großen Drachen herausziehen. Er schob sie hinter sich zu Morfyd und Gwenvael und stellte sich schützend zwischen sie alle und ihren Vater.

13
    13
Nie zuvor war jemand so kurz davor gewesen, Bercelak zu töten. Und wenn er sie nicht aufgehalten hätte, hätte Annwyl ihn tatsächlich getötet. Sie hatte den einen empfindlichen Punkt bei einem Drachen gefunden. Die eine Stelle, die keine Schuppen schützten.
    Als die vier hereinstürmten, war Annwyl mit ihrem langen Körper gerade unter den des Drachen geschlüpft. Fearghus rief ihren Namen, doch der Blutrausch hatte sie fest im Griff und sie konnte ihn nicht hören. Also verwandelte er sich, und mit ihm seine Stimme, die beinahe die Wände zum Einsturz brachte, als er sie rief.
    Ein Teil von ihm wollte sie gar nicht aufhalten, so wütend war er auf seinen Vater. Doch er wusste, wenn Annwyl ihn tötete, gäbe es kein Zurück für die Königin. Sie würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um Annwyl zu vernichten, und er würde dasselbe tun, um sie zu schützen. Doch beim Klang seiner Stimme hörte sie auf. Abrupt. Er war sich nicht sicher gewesen, ob sie diese Art von Selbstkontrolle besaß. Aber wie immer erstaunte Annwyl ihn auch diesmal.
    »Du Hurensohn!« Fearghus’ Wut schüttelte die Wände seiner Höhle; er hätte den alten Mistkerl am liebsten totgeschlagen.
    Sein Vater hielt sich die Klaue über seine verletzte Schnauze, während er verzweifelt versuchte, seinen Schwanz von dem Schwert zu befreien, das ihn am Boden festhielt. »Hast du gesehen, was diese verrückte Schlampe mir angetan hat?«
    »Ich hätte zulassen sollen, dass sie dich umbringt!«
    »Ich habe dir eindeutige Befehle gegeben …«
    »Ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen! Raus hier! Sofort! «
    »Welche Bindung hast du zu dieser Menschenfrau?« Die klugen Augen seines Vaters sahen seinen Sohn prüfend an, seine Nüstern zuckten. »Ich rieche sie überall an dir.«
    »Ich sagte: Geh! «
    Sein Vater drehte sich um und sah Annwyl an. »Was hat er dir erzählt, kleine Menschenfrau, damit du die Beine für ihn breit machst?«
    Fearghus spuckte einen Feuerball, der seinen Vater quer durch die Höhle schleuderte und ihm einen Teil seines Schwanzes abriss, da, wo die Klinge ihn aufgespießt hatte.
    »Fearghus, nein!«, schrie Morfyd hinter ihm. Doch er warf nur einen kurzen Blick auf seine Schwester. Seine Wut hatte ihn jetzt fest im Griff. Seine Raserei machte ihn blind für alles. Bis er Annwyl hörte.
    »Fearghus?« Sie rief nicht. Sie schrie nicht. Sie sagte es so leise, dass der Rest seiner Familie sie vermutlich gar nicht hörte. Aber er hörte sie.
     
    Annwyl steckte ihr Schwert in die Scheide zurück und lauschte dem Streit zwischen Vater und Sohn. Es erinnerte sie beinahe an Lorcan und ihren Vater, doch sie bezweifelte, dass der Kampf damit enden würde, dass Fearghus weinte und sich in eine Ecke duckte.
    Die kalten Augen des alten Drachen wandten sich ihr zu. Sie machte sich von Morfyd los, bereit, sich dem alten Mistkerl zu stellen, als ihr etwas ins Auge fiel. Das leuchtende Rot eines Waffenrocks, der zerfetzt am

Weitere Kostenlose Bücher