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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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murrend.
    »Sieh zu, dass sie gut aufgehoben ist!«, rief er seinem Bruder nach. Er sah Morfyd an, die sich endlich aus ihrer Überraschung befreit hatte und sich jetzt um ihren Vater kümmerte.
    »Wie schlimm ist es?«
    Morfyd sah ihren Bruder mit weit aufgerissenen Augen an. »Sie hat den Höhlenboden glatt durchbohrt! Ich glaube, es ist Stein.« Sie gab sich keine Mühe, die Bewunderung in ihrer Stimme zu verbergen.
    »Nein. Hier ist auch Erde.«
    »Na, jedenfalls müssen wir es herausstemmen. Es steckt fest.« Er schnaubte seinen Vater höhnisch an. »Er wird’s überleben. Ich gehe ihr nach.«
    »Was?« Seine Schwester stellte sich ihm in den Weg. »Fearghus, tu das nicht! Sie ist wütend. Sehr wütend. Sie hat deinen Vater durchbohrt … zweimal. Lass ihr ein bisschen Zeit, sich zu beruhigen.«
    »Ich habe sie belogen, Morfyd. Sie hat jedes Recht, wütend zu sein. Außerdem war nicht ich es, den sie verletzt hat.«
    »Nein, du gehst nirgendwohin, nicht bevor du mir mit ihm geholfen hast.« Sie ging zurück zu Bercelak. »Ich schaffe das nicht allein.«
    Fearghus schüttelte den Kopf. Seine Schwester brauchte seine Hilfe nicht. Doch sie wollte Annwyl zumindest ein paar Minuten geben, um ihren Zorn zu besänftigen. Vielleicht keine schlechte Idee, wenn er einen Augenblick länger darüber nachdachte.
    Er sah seinem Vater zu, wie er sich abmühte, seine Klaue vom Höhlenboden zu befreien, was er nicht schaffte, ohne die Wunde aufzureißen. Der Mistkerl steckte tatsächlich fest, bis er und Morfyd ihm halfen. Fearghus lächelte ein bisschen über das Leiden seines Vaters und die Frau, die es verursacht hatte.
    Ich liebe diese Frau wirklich.
     
    »Halt dich fern von mir, Gwenvael!«
    »Ich wäre lieber auch nicht hier, aber mein Bruder hat mir keine Wahl gelassen.« Gwenvael hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Sein Magen drohte immer noch, den Rest der Soldaten wieder loszuwerden, die er in der Nacht davor gefressen hatte, und sie hatte sehr lange Beine. Sie rannte nicht, sie stakste eher. Und er wusste, wenn er ihr zu nahe kam, würde er enden wie Briec. Oder schlimmer noch – wie sein Vater.
    Endlich verstand er, was sein Bruder in dieser Frau sah. Drachenfrauen waren gefährlich, aber sehr berechnend. Und manchmal sehr kühl. Für sie ging es nur um die Politik. Für Annwyl jedoch nicht. Ihr war Politik vollkommen egal. Sie funktionierte nach Instinkt und Gefühl. Ihr Instinkt hielt sie am Leben. Ihre Gefühle machten eine tödliche Waffe aus ihr. Wie konnte Fearghus sich nicht in sie verlieben? Wenn Gwenvael über sich selbst nachdachte, musste er zugeben, dass er sich womöglich selbst ein bisschen in sie verliebt hatte.
    Sie brauchte nicht lange, bis sie den Rand von Fearghus’ Schlucht erreicht hatte. Er folgte ihr hinaus, knallte aber plötzlich gegen ihren Rücken. Er hatte gedacht, sobald sie freies Feld erreicht hatte, würde sie loslaufen, zurück zu ihren Soldaten. Doch als er aufsah, sah er, was sie gestoppt hatte.
    Zwei Bataillone Soldaten warteten auf sie. Sie trugen Lorcans Farben und waren eindeutig fest entschlossen, sie lebend zu ihrem Anführer zurückzubringen, damit er seine Rache bekam. Mindestens zehn Männer hatten Netze, um die Frau einzufangen.
    »Ich habe keine Waffen«, murmelte sie tonlos, als sie einen Schritt rückwärts zu Gwenvael machte.
    »Doch, hast du.« Er warf ihr sein Schwert zu. Annwyl starrte die Waffe an. Und Gwenvael wurde schnell klar, dass das Mädchen zu lange bei Fearghus in Sicherheit gelebt hatte. Nun, das machte nichts. Er wusste genau, wie er Annwyl die Blutrünstige zurückholen würde. »Und vergiss nicht, Annwyl. Mein Bruder hat dich belogen. Hat dich zur Närrin gemacht. Und genau in diesem Moment lacht er vermutlich gerade herzhaft mit dem alten Drachen darüber. Also« – er schob sie in Richtung von mehreren näher kommenden Männern – »geh und hol sie dir.« Er sah zu, wie das Mädchen wutentbrannt brüllend dem ersten Mann, der ihr zu nahe kam, den Kopf abschlug. Dann drehte sie sich um und erschlug einen zweiten. Gwenvael schauderte. Ihr Name passte gut zu ihr.
    Gwenvael sah Soldaten auf sich zukommen. Er verwandelte sich, was das Mädchen zwang, zur Seite zu springen, um nicht von seinem Drachenkörper zerquetscht zu werden.
    »Drache!« Er erwartete, dass sie davonlaufen würden. Das hatten sie vorher immer getan. Doch nicht diese Soldaten.
    Und ihm wurde plötzlich klar, dass Annwyl nicht die Einzige gewesen war, auf die sie gewartet

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