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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Eingang des Raumes lag. Sie ging hinüber, während der Familienzank weiterging. Sie kauerte sich neben den Stoff und fand außerdem eine Kettenhose, ein Kettenhemd und Lederstiefel. Alles zerrissen und zerfetzt. Einen Augenblick sorgte sie sich, dass ihr Ritter womöglich zum Futter für den alten Drachen geworden war, aber sie konnte kein Blut entdecken, und der Stoff schien auseinandergerissen.
    Sie sah zu Fearghus auf, der eben seinen Vater quer durch den Raum geschleudert hatte. Was hatte der alte Mistkerl zu ihr gesagt? Was hat er dir erzählt, kleine Menschenfrau, damit du die Beine für ihn breit machst? In diesem Augenblick rief Morfyd nach Fearghus, und der Drache riss wütend den Kopf herum. Das ließ seine Mähne zur anderen Seite fliegen, und eine widerspenstige Haarsträhne fiel ihm übers Auge. Annwyl starrte ihn an. Wie konnte es sein, dass sie das nie zuvor bemerkt hatte? Diese schwarzen Haare, die sie so sehr liebte, sowohl bei ihrem Ritter als auch bei ihrem Drachen. Die Haare, die sie immer durch ihre Finger gleiten ließ, wenn sie mit dem Drachen sprach oder leidenschaftlich umklammerte, wenn sie ihren Ritter ritt.
    »Fearghus?«
    Er wollte sich eben auf seinen gefallenen Vater stürzen, doch ihre Stimme hielt ihn auf. Er sah sie an. Ihre Blicke trafen sich. Und Annwyl überlief es kalt. Ihr Blick irrte zu Morfyd, doch die Frau sah sie nicht an. Gwenvael, wandte seinen ganzen Körper ab, obwohl er immer noch ein bisschen grünlich aussah. Die Augen waren niedergeschlagen. Aber da war noch jemand. Sie sah auf und stellte fest, dass ein silberhaariger nackter Mann sie ansah. Er grüßte grinsend. Dann zwinkerte er.
    Annwyl stand auf und ging zu Fearghus hinüber. Sie stellte sich vor ihn. »Fearghus?«
    »Ich kann alles erklären …«
    »Kannst du das, Junge?« Beim Klang der Stimme seines Vaters schloss Fearghus die Augen. Der alte Drache hatte seine gewaltige Masse hochgehievt und stand hinter seinem Sohn.
    In diesem Augenblick spürte Annwyl es. Sie hatte es so lange im Zaum gehalten, dass sie vergessen hatte, wie gut es sich anfühlte, sich darin einzuhüllen wie in einen warmen Mantel mitten im Winter. Sie zog ihr Schwert, und die Wut breitete sich in ihren Gliedern aus.
    Fearghus riss bei dem Laut überrascht die Augen auf. »Annwyl.« Sie ging um ihn herum und sah ihm dabei fest in die Augen. Er drehte seinen Körper mit. Er wartete darauf. Wartete auf den Schlag. Und er würde ihn annehmen. Dessen war sie sich sicher.
    »Lässt du dich so von einem Menschen behandeln, Fearghus?«, bellte sein Vater angewidert. Annwyl stand jetzt zwischen den beiden Drachen. Noch immer sah sie Fearghus fest in die Augen, ihre Schwertspitze zeigte nach unten, den Schaft hielt sie mit beiden Händen. Sie hielt die Waffe so fest, dass ihre gebräunten Fingerknöchel durch die Anstrengung weiß hervortraten.
    »Du hast mich belogen.«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich dachte, du würdest es nicht verstehen.«
    »Töte sie einfach, Fearghus. Töte sie und bring es hinter dich«, seufzte sein Vater schwer.
    »Sag mir, Fearghus.« Sie hob das Schwert hoch in die Luft, während ihr Zorn durch ihre Adern pulsierte. »Verstehst du das?«
    Sie wirbelte auf dem Absatz herum, weg von Fearghus, und unter Aufbietung aller Wut, die in ihr war, rammte sie die Klinge dem alten Drachen in die Klaue, zwischen die Krallen, wo die Schuppen am dünnsten waren, und nagelte sie – und ihn – damit auf den harten Boden.
    Der Drache riss den Kopf zurück, und sein Gebrüll war höchstwahrscheinlich noch Hunderte von Wegstunden entfernt zu hören.
    Annwyl wandte sich zu ihrem Geliebten um. »Fahr zur Hölle, Fearghus.«
    Sie ging davon und überließ es den Drachen, sich um ihren verwundeten Vater zu kümmern.

14
    14
Seine Geschwister standen schweigend da, verblüfft durch den Schmerzensschrei ihres Vaters. Doch Fearghus beobachtete Annwyl. Er sah sie zum Ausgang gehen. Er sah, wie sie Briec, seinen silberhaarigen Bruder bemerkte, der sie anstarrte. Sie blieb stehen und starrte zurück. Als er sie anlächelte, versetzte sie ihm eine Ohrfeige, die die menschliche Gestalt des Drachen gegen Gwenvael schleuderte.
    Er sah seinen jüngeren Bruder an. »Geh mit ihr.«
    »Bist du verrückt geworden?« , protestierte Gwenvael, während er Briec auf die Beine half. »Sie ist wahnsinnig! Ich gehe nirgendwohin!«
    Fearghus knurrte leise und sorgte dafür, dass seine Reißzähne dabei zu sehen waren. Gwenvael zuckte zurück und folgte ihr

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