Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
über Jim Bescheid, aber Jim war harmlos. Bei Drake war es etwas ganz anderes, und ich hatte das Gefühl, es würde ihm nicht gefallen, wenn René zu viel über ihn wusste. Unter diesen Umständen war Unwissenheit eher ein Segen.
„Ich habe gar keinen zweiten Mann gesehen“, beschwerte sich René und rieb sich den Kopf. „Und er war auf einmal hinter mir, sagen Sie?“
„Ja, da war ein.. Geheimgang, der hinter Ihnen auf einmal aufging. Drakes Handlanger hat Ihnen eins über den Kopf gezogen.“
Jim schnaubte.
Verwirrung und Misstrauen standen in Renés Augen. „Ich spüre aber nirgendwo eine Beule. Wenn er mich auf den Kopf geschlagen hat, müsste ich doch eine Beule haben, n'est-ce pas?“
Jim schnaubte wieder.
„Habe ich gesagt, dass er Sie geschlagen hat? Nein, das war eher so ein Karateschlag. Dabei hat er wohl diesen Nerv an ihrem Nacken getroffen, der die Leute schachmatt setzt. Es ging alles sehr schnell. Es überrascht mich gar nicht, dass Sie es nicht glauben wollen, und wenn du jetzt noch einmal schnaubst, Jim, dann fahren wir sofort zum Tierarzt, damit er ein bisschen an dir rumschnibbelt.“
„Und da heißt es immer, Dämonen seien böse“, sagte Jim und blickte unschuldig aus dem Fenster.
„Ah. Aber Sie sind entkommen?“, fragte René, der immer noch ein bisschen verwirrt aussah.
„Ja, nun, ich musste Drake eins mit dem Aquamanile über den Schädel geben. Aber wenigstens habe ich es“, sagte ich und klopfte auf meine Tasche.
Sie fühlte sich bemerkenswert leicht dafür an, dass sie eigentlich einen sechshundert Jahre alten Goldklumpen enthalten sollte.
„Merde!“, schrie ich und kramte hektisch in der Tasche. Das Aquamanile war nicht mehr da.
Ich hätte am liebsten geweint. „Ich hatte es, ich hatte es in meinen Händen, ich habe es in meine Tasche gesteckt ... Oh, Mist, wahrscheinlich habe ich es in der Abstellkammer verloren, als du die Besen umgeworfen hast!“
„Das war nicht meine Schuld. René war so schwer, ich konnte kaum laufen“, protestierte Jim.
Ich hätte ja gerne Jim die Schuld am Verlust des Aquamaniles gegeben, aber ich konnte nicht. Er war ja nicht absichtlich in die Besen gelaufen. Dämon oder nicht, er hatte nur meinem Befehl gehorcht, René nach draußen zu tragen. Dass ich dabei das Aquamanile verloren hatte, war Pech.
„Und was machen Sie jetzt?“, fragte René besorgt.
Mein Bedürfnis zu weinen war stark, aber Tränen würden mir nur rote Augen und eine laufende Nase bescheren. Ich kam mir zwar vor wie eine Märtyrerin, aber ich beschloss zu handeln.
„Drake hat sich in der Zwischenzeit vermutlich aus dem Keller befreit und das Aquamanile gefunden.“ Bei dem Gedanken an den verlorenen Drachen bekam ich einen Kloß im Hals. „Es kommt also nicht in Frage, noch einmal zurückzufahren. Ich brauche jemanden, der ein Experte für Dra ...äh ...“ Ich warf René einen Blick zu. „ ...Drake ist. Wenn Sie sich in der Lage fühlen, wieder Auto zu fahren, möchte ich gerne noch einmal zu La Pomme Putréfiée.“
„Was wollen Sie denn da?“, fragte René neugierig, als er sich hinters Steuer setzte.
„Amélie kennt Drake“, schwindelte ich. Zumindest wusste sie über ihn Bescheid, da war ich ganz sicher, und das reichte mir schon. Vielleicht kannte sie ja auch seine Achillesferse. „Sie kann mir bestimmt helfen.“
„Berühmte letzte Worte“, tönte Jim vom Rücksitz.
9
„Wo verkehrst du denn?“, fragte Jim, als wir Amélies Laden betraten. „Hier sieht's ja aus wie in einem Harry Potter-Film!“
„Pscht! Sei nicht so unhöflich - Amélie kann dich hören!“ Rasch blickte ich mich um. Zum Glück war Amélie nirgendwo zu sehen, sodass mein Dämon sie nicht beleidigt haben konnte. Ich löste die Leine und sah Jim mit zusammengekniffenen Augen an. „Was weißt du schon von Harry Potter?“
„Oh, Harry ist eine große Nummer in Abbadon. Sind das da drüben Katzenpfoten?“
„Iiih!“, sagte ich und starrte entsetzt auf das Regal mit den Gläsern. Bisher hatte ich angenommen, sie enthielten unschuldige Kräuter oder so etwas. „Katzenpfoten? Das ist ja schrecklich!“
Jim verzog das Gesicht. „Reg dich nicht auf. Katzenpfoten sind eine Farnart.“
„Oh.“ Ich warf dem Glas, um das Jim herumstrich, einen misstrauischen Blick zu und drehte mich um. „Hallo? Amélie? Ich bin es, Aisling. Sind Sie da?“
„Ich komme gleich, Aisling“, rief Amélie aus dem Hinterzimmer. „Ich war gerade mit Cécile unterwegs.“
„Wer ist
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