Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
zu zwingen, mir alles zu erzählen, sollte ich vielleicht den Mordfall so untersuchen wie ein Détective ... Nein, ich bin kein Détective. Ich mache es mir lieber einfach. Obwohl, Drake dazu zu zwingen, etwas zu erzählen, ist auch nicht gerade einfach.“
„Ich könnte es mir sogar sehr schwierig vorstellen, wenn er Ihrem Wunsch nicht nachkommen will“, stimmte Amélie mir zu, ohne zu fragen, worüber ich redete.
Ich lächelte sie kläglich an. „Drake hat auch etwas mit dem Mord an Madame Deauxville zu tun. Das glaube ich jedenfalls. Er will mir nicht sagen, was er dort gemacht hat und was er weiß. Es ist so verdammt frustrierend.“
Amélie lachte wieder. Sie stand auf und trat zu einem schönen alten Rosenholzkasten mit Glasdeckel, der neben der Registrierkasse stand. Sie schloss ihn auf und nahm einen kleinen grünen Gegenstand mit Goldkette heraus. „Ich glaube, Sie brauchen das nötiger als ich. Bei einem Verkauf würde sowieso nicht viel herauskommen.“
Ich starrte auf den stilisierten grünen Jadedrachen. Er war ungefähr acht Zentimeter lang, anscheinend orientalischen Ursprungs. Der gebogene Schwanz bildete eine Acht um den Körper. Goldspuren an Kopf, Körper und Schwanzspitze ließen ihn schimmern. „Was ist das?“
„Ein Talisman. Seine Herkunft ist unklar, aber ich glaube, er stammt aus der Drachensippe, wahrscheinlich von den grünen Drachen.“
„Er ist wunderschön“, staunte ich. Es juckte mir in den Fingern, den Drachen zu berühren.
„Ja. Und Sie werden ihn wahrscheinlich gut brauchen können, wenn man bedenkt, in welchen Schwierigkeiten Sie im Moment stecken.“
Ich gab der Versuchung nach und fuhr mit der Fingerspitze über den Körper des Drachen. Er fühlte sich warm an, nicht kühl, wie sich Jade normalerweise anfühlt. „Das ist ein viel zu wertvolles Geschenk, Amélie. Das kann ich nicht annehmen. Aber es war sehr großzügig von Ihnen, es mir anzubieten.“
„Ich schenke Ihnen den Drachen nicht aus einer Laune heraus“, sagte Amélie und drückte ihn mir in die Hand. „Ich habe das Gefühl, er ist genau das Richtige für Sie.“
„Aber er ist so wertvoll, und ich habe nicht viel Geld ...“
„Ein Geschenk abzulehnen, das ehrlich gemeint ist, ist eine große Beleidigung“, sagte Amélie.
Ich blickte auf den grünen Drachen. Er vibrierte geradezu, als ob er eine eigene Energie besäße. Leise summend lag er in meiner Hand. „Danke“, sagte ich und zog die Kette über meinen Kopf. Der Talisman hing zwischen meinen Brüsten, ein warmes, seltsam tröstliches Gewicht.
Amélie nickte zustimmend. „Was wollten Sie mich fragen?“
Ich blickte auf. „Was? Ach so, ja, wissen Sie vielleicht, ob Drachen eine Achillesferse haben? Sozusagen. Irgendetwas, womit ich Drake zwingen könnte, mir zu sagen, was er über den Mord an Madame Deauxville weiß.“
Nachdenklich runzelte sie die Stirn.
„Keine Achillesferse?“, fragte ich.
„Jedenfalls keine, von der ich wüsste. Der Einzige, der einen Wyvern zwingen könnte, etwas zu tun, was er nicht tun will ... Sie brach ab.
Seufzend griff ich nach meiner Kaffeetasse. „Sagen Sie mir jetzt nicht, dass nur der Venediger Drake dazu zwingen könnte.“
Sie breitete die Hände aus. „Doch, er ist der Einzige.“
„Na toll. Dann muss ich also wohl auf dem Bauch zu ihm kriechen, um ihn um Verzeihung und um Hilfe zu bitten - was mich um meinen Platz im Himmel bringt, wenn Ophelia und Perdita recht haben -, und das alles, obwohl er so sauer auf mich ist, dass er ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt hat.“
„Kopfgeld?“
Ich machte eine abwehrende Geste, ergriff meine Tasche und nahm Jims Leine. „Vergessen Sie es. Aber ich glaube, wenn ich schon zu Kreuze kriechen muss, dann tue ich das lieber ohne meinen haarigen Freund. Ich gehe jetzt erst einmal zurück ins Hotel und sehe zu, dass ich das Loslösungsritual hinkriege.“
Jim, der Cécile so hingebungsvoll die Ohren geleckt hatte, dass sie voller Hundesabber waren, sah mich besorgt an, als ich ihm mit der Leine winkte. Widerstrebend löste er sich von dem Corgi und kam zu mir.
„Zeit zum Essen?“, fragte er hoffnungsvoll.
„Nein, Zeit ins Hotel zu gehen und dich nach Hause zurückzuschicken.“
Jim setzte sich und warf mir einen befremdeten Blick zu. „Du kannst mich nicht nach Hause schicken. Ich habe dir doch gesagt, dass du jetzt meine Herrin bist.“
Ich befestigte die Leine an seinem Halsband. „Ja, ich weiß. Ich bin deine Herrin, weil ich dich gerufen
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