Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
zweit.“
„Ja, das ist Nora. Sie ist eine Freundin von mir. Sie ist auch Hüterin.“
„Äh“, sagte er und wirkte einen Moment lang ein wenig besorgt. Aber dann straffte er die Schultern. „Ich schaffe einen Dreier. Ich bin ein äußerst viriler Liebhaber mit großem Durchhalte vermögen.“
Ich hatte einen der marineblauen Hotelbademäntel aus dem Schrank geholt. „Ja, ganz bestimmt, das bezweifle ich nicht, aber so verführerisch das Angebot auch ist, wir müssen es leider ablehnen. Nora ist letzte Nacht angegriffen worden, und ich hatte einen schrecklichen Tag. Hier, zieh dir den Bademantel über.“
Jacob betrachtete das Kleidungsstück missmutig. „Warum soll ich den Bademantel anziehen? Gehört das zum Spiel? Erregt es dich, wenn ich ihn trage?“
„Nora und ich werden uns wohler fühlen, wenn du ihn trägst“, antwortete ich und drückte ihm den Bademantel in die Hand. Zu meiner Erleichterung schlüpfte er hinein, obwohl er den Gürtel nicht so besonders fest schnürte, sodass wir eine gute Aussicht auf seine hervorragende Ausstattung hatten.
„Ihr wollt nicht, dass ich euch beide befriedige?“, fragte Jacob. Immer noch sichtlich verwirrt setzte er sich auf die Bettkante. „Liegt es daran, dass ihr Geschichten über diesen anderen gehört habt? Ich habe dir doch gestern Nacht gesagt, dass du ihn bei mir vergessen wirst!“
Nora erschauerte, und mir ging es ähnlich. „Wir wollen keinen Sex. Wir wollen nur mit dir reden.“
Er riss entsetzt die Augen auf. „Du willst nicht, dass ich euch zu Diensten bin? Dass ich euch Lust bereite, wie ihr sie noch nie erlebt habt? Dass ich euch zu den höchsten Gipfeln der Ekstase führe?“
„Nein, danke, wir wollen nur Antworten.“
Er dachte einen Moment lang nach, dann stand er auf. „Ich bin ein Incubus aus dem Haus Balint. Ich befriedige seit vielen Jahrhunderten Frauen. Ich beantworte keine Fragen.“
Ich blickte an ihm vorbei. „Nora?“
Nora erhob sich, und bevor Jacob auch nur blinzeln konnte, hatte sie ihn in allen vier Himmelsrichtungen mit Schutzzaubern gebunden.
„Ein Schutzzauber“, belehrte sie mich und wies auf einen der Schutzzauber, der blau in der Luft schimmerte, „ist nur so gut wie die Person, die ihn zieht. Wenn er erfolgreich sein soll, musst du an deine eigene Macht glauben. Wenn du an dir zweifelst, wird auch der Schutzzauber schwach und schnell wirkungslos sein.“
Jacob versuchte sich zu bewegen, konnte es aber nicht. Ungläubig blickte er an sich hinunter. „Was ist denn das? Was hast du mit mir gemacht?“
„Die Geister haben dir bestimmt einen Bindezauber gesagt, weil du kaum Erfahrung mit Schutzzaubern hast. Du wirst jedoch sehen, dass sie mit zunehmender Erfahrung eine schnelle und effiziente Methode sind, Wesen zu beherrschen.“
„Ich will nicht beherrscht werden! Lass mich sofort los, damit ich Sexorgien mit euch feiern kann.“
„Ja, ich verstehe“, sagte ich zu Nora, ohne auf Jacob zu achten. „Es gefällt mir, wie die Schutzzauber hell zu leuchten anfangen, wenn Jacob versucht, sie zu durchbrechen. Wie lange halten sie an?“
Nora kehrte zu ihrem Sessel zurück. „Solange ich möchte.“
Jacob stöhnte auf und wehrte sich erneut, aber es war natürlich hoffnungslos. Nora verstand ihr Handwerk. Schließlich gab Jacob auf und sank wieder auf die Bettkante. Solange er sich nicht befreien wollte, ließen ihm die Schutzzauber eine gewisse Bewegungsfreiheit. „Du wünschst die Domina zu spielen? Ich werde unterwürfig sein, obwohl ich am besten bin, wenn ich männlich und stark sein darf.“
„Jetzt ist Frage-und-Antwort-Zeit“, sagte ich und setzte mich vor ihn. „Wenn du mitspielst, lassen wir dich wieder frei, damit du noch Hunderte von Frauen erfreuen kannst.“
„Du willst wirklich nicht, dass ich mit dir schlafe?“ Es schien ihm schwerzufallen, das zu glauben.
„Nein. Wir wollen nur mit dir sprechen.“
„Gut“, sagte er und ließ die Schultern sinken. In seiner Resignation wirkte er auf einmal wie ein völlig anderer Mann. „Diese ständige Liebesarbeit ist so ermüdend. Endlich habe ich jemanden gefunden, der von mir nicht will, dass ich den Hengst mache.“
Ich wechselte einen überraschten Blick mit Nora, dann fragte ich Jacob: „Warte mal - willst du damit sagen, du willst gar keinen Sex?“
Er nickte.
„Aber ... du bist doch ein Incubus. Und der ‚Dienst an der Frau’ ist der Zweck deines Daseins, oder nicht?“
„Ja“, bestätigte er und setzte sich aufrecht
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