Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
hin. „Es ist mein Verhängnis! Mein Fluch! Ich will nicht jede Nacht die endlosen Fantasien der Frauen befriedigen, die mich rufen. Jahrhundertelang war ich dazu verflucht, der gefragteste Liebhaber in meinem Haus zu sein, aber jetzt ...“ Er seufzte und sank wieder in sich zusammen. „... jetzt möchte ich einfach nur ruhig vor mich hin leben und Pferde züchten.“
„Pferde“, wiederholte ich. „Du willst Pferde züchten?“
Er blickte auf, und seine Augen leuchteten. „Ja. Es sind prachtvolle Geschöpfe, nicht wahr? Sie sind stark und schön. Du kannst auf ihnen reiten, aber sie verlangen nie von dir, dich reiten zu dürfen.“
Jim schnaubte. Ich warf ihm einen strengen Blick zu. „Ja, aber darüber möchte ich jetzt nichts hören. Sag mir: Kennst du einen Incubus in deinem Haus, der die Frauen, denen er seine Dienste angeboten hat, ermordet hat?“
„Nein.“
Ich warf Nora einen Blick zu. „Woher wissen wir, dass er die Wahrheit spricht? Ich weiß zwar, dass ein Dämon nicht lügen kann, wenn man ihm eine direkte Frage stellt, aber gilt das auch für einen Incubus?“
„Das glaube ich nicht“, erwiderte Nora langsam.
„Ich lüge wirklich nicht“, sagte Jacob und straffte seine Schultern. „Ich habe doch überhaupt keinen Grund, euch anzulügen. Ihr wollt nicht, dass ich euch sexuell beglücke.
Also seid ihr meine Freunde.“
„Das ist richtig, und Freunde helfen einander. Du sagtest, du kennst niemanden in deinem Haus, aber was ist mit den anderen Häusern?“
Er zuckte mit den Schultern. „Es gibt keine anderen Häuser in Budapest.“
„Okay, aber vielleicht Incubi, die aus anderen Häusern hierherkommen?“
Jacob warf mir einen amüsierten Blick zu. „Incubi können den Bereich, in dem sich ihr Haus befindet, nicht verlassen. Das Haus Balint ist für Budapest und seine Umgebung zuständig. Kein anderer Incubus kann in unser Territorium eindringen.“
„Wirklich?“ Ich blickte Nora an und rieb mir die Stirn. Irgendetwas ging mir im Kopf herum, aber ich konnte es nicht packen. „Dann müssen wir uns also auf die Mitglieder deines Hauses beschränken. Wie viele sind es?“
„Fünfundzwanzig“, sagte er. „Zwölf Brüder, zwölf Schwestern und der Morpheus.“
„Morpheus? Der Gott?“
„Nein, das ist nur der Titel für den Obersten des Hauses.“
„Ah. Gut. Das reduziert die Zahl der Incubi also auf elf, zwölf minus dich.“
Fragend blickte ich Nora an. Sie erhob sich und setzte sich neben Jacob auf das Bett. Er betrachtete sie neugierig, zuckte aber erschreckt zurück, als sie ihm plötzlich die Nase an den Hals drückte und schnüffelte.
„Nein, er war es nicht“, sagte sie und setzte sich wieder in ihren Sessel. Sie war ganz blass geworden.
„Gut. Also noch elf. Erzähl uns bitte von deinen Brüdern, Jacob, wenn es dir nichts ausmacht. Sag uns ihre Namen, wie sie aussehen und ob sie jemals den Wunsch verspürt haben, einer Hüterin wehzutun.“
Es dauerte drei Stunden, aber schließlich hatte ich das Gefühl, dass Jacob uns alles gesagt hatte, was er über seine Brüder wusste. Leider hatten wir jedoch immer noch nicht herausgefunden, wer die Hüterinnen umgebracht hatte, und ich hatte immer noch keine Ahnung, wer das nächste Opfer des Mörders sein würde. Es waren dreihundert Hüterinnen auf der Konferenz - jede konnte infrage kommen.
„Danke für deine Hilfe“, sagte ich zu Jacob, als Nora die Schutzzauber gelöst hatte. „Das war sehr nett von dir. Wenn dir noch einfällt, wer von deinen Brüdern in den letzten Nächten hier im Hotel war, sag entweder Nora oder mir Bescheid.“
Er zog den Bademantel aus. Seine Nacktheit störte ihn anscheinend gar nicht. „Viele meiner Brüder kommen nachts hierher, aber nur, wenn sie gerufen werden. Die wenigsten kommen tagsüber.“
Ich erstarrte. „Was? Was soll das heißen, sie kommen tagsüber? Ich dachte, ihr wärt an Schlaf oder zumindest einen meditativen Zustand gebunden. Könnt ihr etwa auch am Tag erscheinen?“
„Ja, natürlich. Wenn wir menschliche Gestalt annehmen, sind wir genauso wie Menschen. Wir sind ja keine Vampire“, sagte er ein wenig beleidigt. „Das Sonnenlicht macht uns nichts aus. Viele meiner Brüder halten sich tagsüber in den Hotels auf, denn woher sollten sie sonst wissen, ob es sich lohnt zu reagieren, wenn sie gerufen werden?“
„Oh. Ich dachte, ihr müsstet einfach kommen, wenn ihr gerufen werdet.“
Jetzt war er wirklich beleidigt. „Wir sind doch keine Kellner, die auf
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