Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
recht hatte.
„Okay, welche Wesen lösen sich in Rauch auf?“, fragte ich den Dämon.
„Viele. Du stellst nicht die richtige Frage.“
Ich sah Jim zu, der es sich wieder auf seiner Decke gemütlich gemacht hatte. „Du könntest mir ja einfach die richtige Antwort geben, schließlich brauchst du mir nicht auch noch das Leben schwer zu machen.“
„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass das gegen die Dämon-Dämonenfürst-Regel verstößt. Damit ich antworten kann, musst du schon die richtige Frage stellen.“
Seufzend legte ich mich wieder ins Bett. Obwohl mein Nachthemd nicht gerade dick war - Baumwollshorts und ein ärmelloses T-Shirt -, schwitzte ich, da die Klimaanlage nicht richtig funktionierte. Aber wenigstens kam durch das offene Fenster ein wenig Luft. „Ich hasse Dämonenregeln. Das weißt du doch ganz genau.“
„Ja.“
„Gut. Wer taucht nackt auf, um erotische Spielchen zu spielen, und löst sich anschließend in nichts auf?“
„Ein Mann oder eine Frau?“
Ich schlug mit der Hand aufs Bett. „Du liebe Güte, Jim ...“
„Incubus oder Succubus, je nach Geschlecht. Incubi sind Männer, Succubi sind Frauen. Es sei denn, du bist schwul, dann ist es umgekehrt. Glaube ich jedenfalls. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht. Ich habe lange schon nicht mehr mit einem Succubus geplaudert, deshalb bin ich nicht so auf dem Laufenden.“
„Incubus?“ Ich starrte meinen Dämon an. „Incubus?“ Meine Hände fingen an zu flattern, als ich versuchte mir klarzumachen, was er da gesagt hatte.
„Ja, genau.“
„Aber es gibt sie doch gar nicht wirklich“, stieß ich hervor. „Sie sind doch nur ein Mythos.“
Jim warf mir einen bedeutsamen Blick zu. „So wie Drachen und Gespenster?“
Ich ließ mich resigniert gegen das Kopfteil des Bettes fallen. „Getroffen. Ich habe noch nie einen Incubus gesehen. Er sah völlig normal aus, und er fühlte sich auch normal an.“
„Er war real, zumindest in dieser Gestalt. Incubi sind Traumliebhaber. Sie können sich in Rauch auflösen, durch den kleinsten Spalt in ein Zimmer eindringen und dann eine festere Gestalt annehmen. Die alten, echt erfahrenen Incubi sollen angeblich ihre sterblichen Geliebten sogar mitnehmen können.“
„Du liebe Güte! Was hatte er bloß mit mir vor?“
Jim kicherte.
„Spar dir deine schmutzigen Gedanken. Natürlich weiß ich, was er wollte, schließlich hat er mir mit seinem männlichen Attribut fast die Augen ausgestochen. Aber warum gerade ich? Mich hat noch nie ein Incubus besucht. Hängen sie immer in Hotels herum?“
„Nicht dass ich wüsste.“
Ich fand keine Antwort auf die Frage, warum mich ein Geist mit sexuellen Absichten besuchen sollte. Vielleicht war ich ja plötzlich unwiderstehlich für Männer geworden. Diese Theorie verwarf ich allerdings wieder, weil mich außer den männlichen Wyverns niemand interessant zu finden schien. Anscheinend hatte ich eine Art von genetischer Markierung an mir, die mich für Drachen besonders begehrenswert machte.
Für manche Drachen. Eigentlich nur für Drake. Obwohl Gabriel mich auch zu mögen schien ...
Trotz des Jetlags dauerte es eine Stunde, bis ich wieder eingeschlafen war. Dieses Mal ließ ich die Nachttischlampe an, um die Monster fernzuhalten. Zu meiner Überraschung besuchte Drake mich nicht in meinen Träumen, wie ich halb gehofft hatte, aber dafür hatte ich einen der erotischsten Träume meines Lebens. Drake züngelte über meine Knöchel und arbeitete sich langsam über meine Beine bis zu meinen Schenkeln hinauf. Gerade als er sanft meine Beine spreizte, wachte ich auf.
Und stellte fest, dass es überhaupt kein Traum war.
Ich kreischte auf, als ich den blonden Kopf eines Mannes über meinen Unterleib gebeugt sah. „Was? Weg da!“
„Ich bin Gregory. Ich will dir ...“
Ich zog beide Knie an und trat den Mann so fest, wie ich konnte, in die Eier. Grunzend rollte er vom Bett und hielt sich sein Gemächt. Ich sprang auf und vollführte einen kleinen Zornestanz. „Incubus! Incubus! Incubus! Jim, ich befehle dir aufzuwachen.“
„Wer kann denn schlafen, wenn du hier so herumschreist? Es ist ein Incubus, Aisling, keine Maus. Er krabbelt nicht an deinem Bein hoch.“
„Das glaubst du! Mach ihn tot! Oder lass ihn verschwinden! Oder was du auch mit dem anderen gemacht hast!“
Jim seufzte und trottete zu dem Incubus, der sich gerade aufrappelte. „Hör mal, Kumpel, es ist besser, wenn du jetzt gehst. Sie hat schon einen Freund, und ich würde sagen,
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