Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
hinter der Terrasse. „Geh ein bisschen an den Blumen riechen.“
Jim erhob sich langsam. „Du darfst mich nicht unbeaufsichtigt lassen, weißt du nicht mehr? Wenn mich jemand fängt, dann stecken sie mich ins Zwischenreich, bis du mich wieder herausholst.“
„Das Risiko gehe ich gern ein. Geh spazieren. Aber pinkle nicht auf die Blumen.“
Jim guckte traurig. „Ist das ...“
„Ja, es ist ein Befehl.“ Ich wartete, bis der Dämon sich getrollt hatte, dann wandte ich mich wieder an Nora. Sie machte sich Notizen auf einem kleinen Block mit einem Kugelschreiber, der oben Bissspuren aufwies. Unwillkürlich musste ich lächeln. Ich kaute auch immer gedankenverloren auf meinem Stift herum, wenn ich etwas aufschreiben wollte. „Entschuldigung. Jim ist ein bisschen respektlos, aber eigentlich ist er ein sehr lieber Dämon.“
Sie zog die Augenbrauen hoch. Die Linsen ihrer roten Brille hatten sich im Sonnenlicht dunkel gefärbt. „Er ist ein lieber Dämon?“
„Ja. Vermutlich ist das ein Widerspruch in sich, aber Jim wurde aus den Legionen seines Dämonenfürsten ausgestoßen. Ich kenne die genauen Umstände zwar nicht, doch vermute ich, es lag daran, dass Jim nicht solch ein schwarzes Herz hat wie die anderen Dämonen.“
„Dämonen haben kein Herz“, erwiderte Nora.
„Wollen Sie noch etwas Wasser. Aisling? Sie brauchen bestimmt noch Wasser. Ich habe gesehen, wie Sie das Wasser verbraucht haben, das ich Ihnen vorhin gebracht habe. Hier ist noch ein wenig Wasser. Ich habe es nur für Sie gebracht.“ Zaccheo stand mit einem Tablett voll mit Wasserkrügen neben mir. Er stellte es auf den Tisch, wobei er mich die ganze Zeit wie ein mondsüchtiges Kalb anstarrte.
„Danke, Zaccheo, ich glaube, fünf Krüge sind wirklich genug.“
„Wasser ist sehr gut für Frauen. Das hat mir meine Mutter gesagt. Sehr gut für ihr Pipi, weil sie dann damit keine Probleme haben. Ich gehe jetzt. Sie reden. Sie trinken Wasser.“
Glücklich lächelnd zog er sich zurück. Ich blickte Nora an. „Er ist sehr aufmerksam.“
„Ja, das sehe ich. Und offensichtlich hat ihm seine Mutter nachdrücklich beigebracht, dass eine Frau viel Wasser trinken muss, um Blasenentzündungen zu vermeiden. Sehr lobenswert.“
Ich zuckte mit den Schultern. Wie sollte ich ihr erklären, dass Zaccheo vermutlich in mich verliebt war? „Sie wollen wahrscheinlich etwas über die Geschichte mit dem Wyvern wissen.“
Sie nahm das Glas Eiswasser entgegen, das ich ihr einschenkte. „Ja, aber, ehrlich gesagt, interessieren mich die nackten Männer in Ihrem Bett mehr.“
„Okay“, sagte ich und beugte mich vor. „Ich kann Ihnen nur versichern, dass ich damit absolut nichts zu tun habe. Es waren Incubi, und ich hatte sie ganz bestimmt nicht eingeladen. Bei Jim hat es so geklungen, als wäre es ein ganzes Bataillon gewesen, aber das war nicht der Fall.“
„Nein? Wie viele waren es denn?“
Selbst durch die dunklen Brillengläser konnte ich sehen, dass ihre Augen amüsiert funkelten.
„Äh ... sechs. Nein, sieben. Aber der letzte war ein bisschen verwirrt und hat sich auf Drake konzentriert.“
„Ah, Drake. Das muss Drake Vireo, der grüne Wyvern, sein, der Drache, dessen Gefährtin Sie angeblich nicht sind?“
„Ja, genau.“
Lächelnd machte sie sich eine weitere Notiz. „Ich verstehe. Und trotzdem haben Sie die Nacht mit ihm verbracht?“
Empört erwiderte ich: „Mir ist klar, dass Sie mir persönliche Fragen stellen müssen, um mich beurteilen zu können, aber ich lehne es ab, über Privates zu sprechen. Aber da Sie mich nicht gut genug kennen, um zu wissen, dass Drake in meinem Leben keine Rolle spielt, mache ich dieses Mal eine Ausnahme. Ja, ich habe die Nacht in Drakes Bett verbracht, aber dort ist nichts geschehen, nichts Intimes jedenfalls. Drake und ich sind nur gute Bekannte, mehr nicht.“
„Das würde ich so nicht sagen“, ertönte eine seidige Stimme hinter mir, Nanosekunden, bevor warme Finger meinen Nacken liebkosten. Drake setzte sich auf den Stuhl neben mich. Seine Hand an meinem Hals sandte mir kleine Hitzeschauer durch den Körper. „Gute Bekannte schlafen doch nicht Arm in Arm ein?“
Ich schob seine Hand weg und warf ihm einen bösen Blick zu. Wie konnte er es wagen, mein Gespräch mit Nora zu stören? „Du weißt sehr gut, dass ich todmüde war. Ich bin sofort eingeschlafen, nachdem dieser letzte Incubus gegangen war. Das hast du heute Morgen doch selbst gesagt - neben deiner Bemerkung, dass ich schnarche,
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