Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
üppig mit Gold besticktes Hemd war fast bis zum Nabel offen. Dazu trug er eine schwarze Leinenhose, die vermutlich so viel gekostet hatte wie meine gesamte Reisegarderobe. „Würde es eigentlich die ganze Sozialstruktur der Sippen zerstören, wenn Fiat etwas Rotes trüge und Drake einmal nicht diese schönen grünen italienischen Rohseidenhemden anhätte?“
Jim legte sich hin und bedeckte seine Augen mit der Pfote. „Drachen nehmen alles immer sehr wörtlich, oder hast du das noch nicht bemerkt?“
„Doch“, sagte ich und schenkte Fiat ein höfliches Lächeln, als er sich vor mir verbeugte. „Hallo, Fiat. Nett, dich zu sehen.“
Er ergriff meine Hand und drückte einen Kuss darauf. Seine Finger waren kühl. Jim hatte mir erzählt, dass das Element der blauen Drachen Luft war; deshalb wirkten sie viel kühler als die anderen Drachen. „Aisling, es ist mir eine große Freude, dich wiederzusehen.
Darf ich mich der Hoffnung hingeben, dass du deine Meinung über diesen groben Drake geändert hast und deine beachtlichen Talente mit den meinen vereinigen möchtest? Du weißt ja, wie sehr ich eine solche Verbindung begrüßen würde.“
Wie die anderen Wyvern, so hatte auch Fiat eine schöne Stimme, und mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass es zu seinen Fähigkeiten gehörte, Gedanken zu lesen. Rasch stellte ich mir einen Turm mit dicken Mauern um meine Gedanken vor, und sein Lächeln wurde spröde, als er merkte, dass ich ihn ausschloss. „Bietest du mir an, mit Drake um mich zu kämpfen, Fiat? Willst du ihn auf draco et draco herausfordern?“
Er erstarrte, aber dann berührte er mit kühler Fingerspitze mein Schlüsselbein. „Ich suche keine Gefährtin, Aisling. Was ich anbiete, erfordert weniger Hingabe von dir. Schließ dich mir an, und ich werde dafür sorgen, dass alle deine Wünsche erfüllt werden.“
Ich lächelte abschätzig. „Weißt du, das klänge um einiges beeindruckender, wenn deine Nase nicht so zucken würde, weil du meinen Drachentalisman riechst. Du willst nicht mich, Fiat - du willst das, was ich repräsentiere. Also vielen Dank, aber ich muss dein großzügiges Angebot leider zurückweisen.“
Seine dunkelblauen Augen glitzerten, als er versuchte, meine Gedankenbarriere zu durchbrechen. „Du solltest deine Entscheidung, dich mit Drake zusammenzutun, gründlich überdenken, cara . Meine Macht ist sehr groß. In den nächsten Tagen werde ich noch mächtiger werden, und es wäre doch schade, wenn du dich dann auf der falschen Seite des Unvermeidlichen befändest.“
„Ach, meinst du damit übertriebenen mystischen Größenwahn?“
Er kniff die Augen zusammen, als ich ihn fröhlich anlächelte. „Ich kenne deine Neigung zu Leichtfertigkeit. Du scheinst nicht zu glauben, was ich sage. Noch nicht. Ich kann nur hoffen, dass du mit der Zeit die Wahrheit akzeptierst, es sei denn, du wirst in der kommenden Schlacht auch getötet.“
„Ich dachte, ihr wolltet über einen Friedensvertrag reden“, erwiderte ich. Angesichts des düsteren Ausdrucks in seinen Augen lief mir ein Schauer über den Rücken, und die Härchen auf meinen Armen stellten sich auf.
„Frieden ist eine einfältige Hoffnung, die nur dein Gefährte hegt. Er ist blind der Wahrheit gegenüber, aber auch er wird lernen, wie dumm es ist, mich zu unterschätzen. Ich wünsche dir einen angenehmen Abend, Aisling ... hoffentlich wird es nicht dein letzter sein.“
Ich rieb mir die Arme, als Fiat wieder zu seinen Männern getreten war. Seine dunklen Drohungen beunruhigten mich mehr, als ich zugeben wollte. „Ich muss Drake erzählen, was er über die Schlacht gesagt hat.“
„Drake?“, fragte Jim und setzte sich auf. „Demselben Drake, den du noch vor wenigen Minuten enthaupten wolltest?“
„Dass ich ihn töten will, heißt noch lange nicht, dass ich zulassen kann, dass er vernichtet wird.“
Jim blickte mich nur stumm an.
„Oh ja, ich weiß“, erwiderte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das ergibt keinen Sinn. Lass mich in Ruhe. Ich bin müde und gehe jetzt ins Bett. Dieser letzte Cappuccino hat mir nicht gutgetan.“
Die Lobby war leer, als wir uns auf den Weg in den zwölften Stock machten. Wir sahen niemanden außer ein paar Zimmermädchen, die zusätzliche Kissen und Handtücher in die Zimmer brachten. Aus den Gesprächen beim Abendessen wusste ich, dass sich alle Hotelgäste an der Bar im Keller trafen, aber mein Jetlag machte sich bemerkbar, und obwohl es noch früh am Abend war,
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