Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
Hüterin bist“, antwortete sie, als ich eine Bemerkung über den schönen Abend machte. Sie blickte mich stirnrunzelnd an. „Die Lehrlingszeit einer Hüterin ist lang und vielfältig, das kann man nicht in seiner Freizeit erledigen. Die Gefährtin eines beliebigen Drachen könnte sich vielleicht darauf konzentrieren, aber die Gefährtin eines Wyvern ist zeitlich viel stärker beansprucht.“
Ich warf Jim einen bösen Blick, zu, bevor ich mich wieder Moa zuwandte. „Mein Dämon weiß nicht immer, was er sagt, und auch Drake ist nicht immer auf dem Laufenden. Manche Leute können gewisse Dinge nicht auseinanderhalten, auch mir passiert das manchmal. Aber ich kann dir versichern, dass ich mich von ganzem Herzen meiner Hüterinnenausbildung widmen werde. Drachen werden keine Rolle dabei spielen.“
„Wirklich nicht?“ Sie neigte den Kopf, und ihre langen blonden Haare glitten wie ein silberner Vorhang über ihr Gesicht. „Aber die Drachen haben hier ihren Gipfel.“
„Das ist nur ein Zufall ...“
Sie unterbrach mich. „Man sagt, der Gipfel sei aus Paris in dieses Hotel verlegt worden, weil du, die Gefährtin des grünen Wyvern, an diesem Kongress teilnehmen wolltest. Jeder weiß, wie wichtig die Rolle der Gefährtin eines Wyvern bei Verhandlungen ist, deshalb stimmt es mich bedenklich, dass du das leugnest.“ Sie schüttelte den Kopf und wandte sich zum Gehen. „Ich muss über deine Kandidatur erst noch gründlich nachdenken.“
„Aber ... aber ...“, rief ich hinter ihr her, verstummte jedoch, als ich merkte, dass mein Protest ungehört verhallte. Ich ballte die Fäuste und sandte dem Hotel einen bösen Blick zu, das ja gar nichts dafür konnte. Also hatte Drake, der einen Teil des Jahres in Paris verbrachte, das Gipfeltreffen in dasselbe Hotel verlegt, in dem der Kongress stattfand. Und er hatte sich nicht ein einziges Mal die Mühe gemacht, sich bei mir zu melden, um mir zu sagen, dass er hier auftauchen würde. Hatte er etwa geglaubt, ich würde bei seinem sexy Anblick schwach werden und alles tun, was er sagte? Ha! Empört marschierte ich los. „Jim? Ich will, dass du mir eine lange Lanze besorgst. Ich bin richtig in Killerstimmung, und ich werde es dem heiligen Georg gleichtun!“
Ich schob energisch den Schulterriemen meiner Tasche hoch und öffnete die Tür zum Hotel. Ich war bewaffnet und bereit zum Kampf. Jetzt musste mein Opfer sich nur noch zeigen und zulassen, dass ich es mit wohlgesetzten Worten zum Teufel jagte.
6
Hundert dreizehn.
„Es gibt nichts Amüsanteres als eine angehende Hüterin, die genau dann einen Drachen umbringen möchte, wenn sich kein Drache zeigt.“
Ich knurrte Jim wütend an und marschierte zum hundertvierzehnten Mal an dem Dämon vorbei.
„Du wirst noch einen Graben in den Teppich laufen. Warum machst du nicht einfach mal eine Pause? Ich kann ja für dich laufen.“
Hundertfünfzehn.
„Mann, ich wusste gar nicht, dass du so ein Gesicht ziehen kannst. Weißt du eigentlich, dass einer von Amaymons Dämonen genau so aussieht wie du? Nur schlagen ihm keine Flammen aus den Ohren.“
Ich hielt inne, um meine Ohren zu betasten. Als ich merkte, dass Jim übertrieben hatte, warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu und marschierte weiter. Hundertsechzehn.
„Ein bisschen Gelassenheit würde dir helfen, die vielen Stunden zu überstehen, bis Drake von seinem Rendezvous mit diesem chinesischen Babe zurückkommt.“
Ich unterdrückte die Eifersucht, die in mir aufsteigen wollte. Es interessierte mich doch gar nicht. „Es ist kein Rendezvous. Es ist ein Geschäftsessen. Mit vielen anderen Leuten - Drakes Männern und den roten Drachen. Man hat keine Rendezvous, wenn Bodyguards dabei sind.“ Hundertsiebzehn.
„Du solltest lieber auf entkoffeinierten Kaffee umsteigen. Diese ganze nervöse Energie kann nicht gut für dich sein - oh, Mann.“
Ich wirbelte blitzschnell herum, voller Hoffnung, dass Drake endlich zurückgekommen war, aber es war nur ein blonder Mann, der durch die Lobby des Thermalhotels Danu direkt auf unser etwas abseits liegendes Eckchen zukam, in dem Jim und ich uns aufhielten.
Fiat Blu, der aussah wie ein männliches Supermodel, blieb auf dem Weg zum Aufzug stehen.
„Warum nehmen diese ganzen Drachensippen eigentlich ihre Farben so ernst?“, fragte ich Jim und verschränkte die Arme vor der Brust. Fiat Blu schickte erst einmal seine beiden blau gewandeten Leibwächter zum Aufzug, bevor er sich mir zuwandte. Sein mitternachtsblaues,
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