Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
in die Augen. „Zur Sache bitte. Was ist hier los? Du hast gesagt, wir gingen zu einem Empfang der grünen Drachen. Du hast gesagt, du wolltest mich der Sippe vorstellen.“
„Ich habe gesagt, ich wollte dich den Mitgliedern der Sippe vorstellen, die hier in der Gegend wohnen. Und das tue ich auch.“ Ohne mit der Wimper zu zucken, erwiderte er meinen Blick. Bei Drake funktionierten die üblichen Anzeichen nicht, anhand derer man erkennen konnte, ob er log. Was ihn aber todsicher verriet, waren seine Pupillen. Wenn er am stärksten Drache war und mir besonders heftig auswich, waren seine Pupillen ganz, ganz schmal. Und jetzt sahen seine Iris so aus wie klare Smaragde. Seine Pupillen waren praktisch nicht zu erkennen.
„Und?“ Ich stieß ihn an die Schulter, um ihm klarzumachen, dass ich mich mit einer halben Antwort nicht zufriedengeben würde.
Seufzend gab er nach. „Kannst du dich noch an letzten Monat erinnern, als du mich wegen der Herrschaft über die Sippe herausgefordert hast?“
„Das werde ich bestimmt nie vergessen.“
„Ich auch nicht. Wenn ich verloren hätte, hätte ich mich der Polizei stellen müssen, wegen Morden, die ich nicht begangen habe.“
„Genau. Aber du hast nicht verloren, weil ich wusste, dass du den Venediger und Mme Deauxville nicht ermordet hattest.“
„Also hast du die Herausforderung verloren.“
Ich runzelte die Stirn. Seine Pupillen waren immer noch ganz schmale Striche. Warum war er so angespannt? „Ja, aber das war von vorneherein von mir so geplant.“
„Aisling, zu der Herausforderung gehörte auch, dass du von der Sippe bestraft werden würdest, wenn du verlierst.“
Oh, Mist. Das hatte ich ganz vergessen.
„Eine Strafe?“, fragte ich zum zweiten Mal an diesem Abend. Nur machte ich mir dieses Mal noch größere Sorgen. Drachen nahmen ihre Gelübde ernst. „Ja, ich erinnere mich. Aber ich dachte, da du ja jetzt offiziell mein Gefährte bist, würden wir die Angelegenheit einfach vergessen.“
„Nein, das tun wir nicht“, erwiderte er trocken.
„Hm. Und was passiert dann heute Abend? Bringst du mich zu deiner Sippe, damit sie mich bestrafen kann? Zu den Leuten, die jedem einzelnen deiner Befehle gehorchen?“
„Ich gebe selten Befehle, Gefährtin.“
Ich rutschte von seinem Schoß. Auf einmal wusste ich, dass es bestimmt kein lustiger Abend würde und dass Drake nichts tun würde, um die Strafe zu verhindern.
„Weißt du, kaum gelange ich zu der Überzeugung, dass alles nicht mehr schlimmer werden kann, taucht so etwas wie eine Drachen-Bestrafung auf. Okay. Ich ergebe mich. Ich habe dich herausgefordert und habe die Bedingungen akzeptiert, auch wenn ich dich daran erinnern muss, dass ich die ganze Angelegenheit nur angezettelt hatte, um dich von einem Mordverdacht reinzuwaschen. Wie soll ich bestraft werden?“
Drake zuckte mit den Schultern und ergriff meine Hand.
Ich versuchte, sie ihm zu entziehen. „Ich will nicht, dass du meine Hand hältst.“
„Das weiß ich.“ Aber er ließ meine Hand nicht los. Er streichelte sie einfach so lange, bis ich die Faust löste.
„Ich will nicht bestraft werden, Drake. Bestrafungen machen keinen Spaß, und im Moment habe ich zu viele Dinge am Bein, die keinen Spaß machen. Kannst du deinen Drachen nicht befehlen, mich nicht zu bestrafen?“
„Doch.“
Ich blickte ihn hoffnungsvoll an.
„Aber ich tue es nicht.“
Meine Hoffnung schwand.
Er schaute mich an. „Versteh mich doch, Aisling - ich könnte meiner Sippe befehlen, von einer Bestrafung abzusehen, aber das würde meine Führung unterminieren. Ich liefe Gefahr, von einem anderen Drachen herausgefordert zu werden, von einem Drachen, der gern eine Sippe regieren würde. Solch eine Herausforderung würde die grünen Drachen spalten, und alle Beteiligten würden darunter leiden. Ich hasse zwar die Vorstellung, dass du bestraft wirst, aber ich werde das Wohlergehen meines Clans nicht dafür opfern.“
„Ich verstehe“, sagte ich, mehr als ein bisschen überrascht, weil ich es wirklich verstand. Dass Drake die Sorge für das Wohlergehen seiner Sippe wichtiger war als er selbst, hatte ich nie infrage gestellt. Er war der geborene Anführer, und selbst in menschlicher Gestalt nahm er seine Verantwortung sehr ernst. Das hatte ich akzeptiert, als ich ihn akzeptierte, aber es machte jetzt die Dinge nicht einfacher. „Du hast mir noch nicht meine Frage beantwortet, wie ich bestraft werden soll.“
„Das kann ich nicht. Wirf mir nicht so
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