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Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Titel: Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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schwieg.
    „Entschuldige, Amélie, er hat heute einfach keine Manieren“, sagte ich. „Würdest du ihr bitte antworten?“, fuhr ich an Jim gewandt fort. „Das macht man so in der höflichen Welt.“
    „Ach, vielleicht bist du tatsächlich schwanger“, sagte Jim stattdessen, als die Kellnerin ihm einen Hamburger auf einem hübschen gelben Teller servierte. „Das würde jedenfalls einiges erklären.“
    Ich stellte mein Glas mit dem scharfen, feurigen Getränk ab, das nur Drachen und ihre Gefährten trinken konnten, und blickte Jim fest an. „Nicht, dass es jemanden etwas anginge, aber ich bin wirklich nicht schwanger.“
    „Bist du sicher? Du verdrückst seit mindestens sechs Wochen schon ganze Tonnen von Schokoladeneiscreme. Ich finde, das klingt sehr schwanger.“
    „Ach, um Himmels willen ... noch ein Wort, und du befindest dich in Akasha, bis ich wieder in London bin.“
    „Was mag wohl Drake sagen, wenn er es erfährt?“ Jim leckte den leer gegessenen Teller ab. „Er dreht bestimmt durch -oooohhhh ...“
    Ich sprach die Worte, die ihn in den Limbo schickten, so schnell, dass er nur noch verblüfft die Augen aufreißen konnte.
    „Tut mir leid, Amélie. In den letzten Wochen ist Jim ein bisschen, na ja, neben der Spur. Ständig hat er mir erzählt, sein Herz sei gebrochen, und dabei wissen wir beide doch, dass Dämonen gar kein Herz haben. Allerdings glaube ich, er war wirklich unglücklich, weil er nicht bei Cécile sein konnte. Anscheinend werden wir jetzt regelmäßig zu Besuch kommen müssen, damit er immer glücklich ist.“
    Amélie blinzelte verwirrt. Im Geiste gab sie bestimmt Kommentare ab über Amerikanerinnen und ihre schlecht gelaunten Dämonen.
    „Ich glaube, so jemand wie du ist mir noch nie begegnet“, sagte sie schließlich.
    „Ist das gut? Es klingt wie ein Kompliment, aber da du auch Jim kennst, hast du es vielleicht nicht so gemeint.“
    Sie blickte mich nur aus ihren milden braunen Augen an.
    Ich seufzte. „Ich habe schon kapiert. Du findest mich seltsam. Ist schon okay, daran habe ich mich schon gewöhnt. Aber was anderes: Was hat Fiat damit gemeint, dass meine Kinder - nicht, dass ich vorhätte, jetzt schon welche zu bekommen - nach Drake nicht auch Wyvern werden könnten?“ „Darüber musst du mit Drake sprechen“, sagte sie und presste die Lippen zusammen. So wie ich sie kannte, betrachtete sie dieses Thema als abgeschlossen.
    „Aber du kennst die Antwort?“
    Sie nickte.
    „Oh Mann. Warum erzählt mir nie einer was!“, murrte ich und trank noch einen weiteren Schluck Drachenblut. Hitze stieg in mir auf, und ein paar Flammen züngelten aus meinen Fingerspitzen. Geistesabwesend schlug ich darauf. „Ich komme mir vor wie bei einem Ratespiel. Alle kennen die Regeln, nur ich nicht. Ich hasse das. Am liebsten würde ich nicht mehr mitspielen.“
    „Du begreifst wohl immer noch nicht, auf was du dich eingelassen hast“, sagte Amélie kopfschüttelnd. „Aisling, das ist kein Spiel. Du hältst zahlreiche Menschenleben in der Hand, und ich fürchte, eines Tages zerstörst du sie, ohne es überhaupt zu ahnen.“
    Ich kam mir vor, als hätte mir jemand einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf gekippt. „Es tut mir leid, Amélie - ich wollte nicht oberflächlich erscheinen. Du wirst es vielleicht nicht glauben. Aber ich bin mir meiner Verantwortung für die Drachen durchaus bewusst. Deshalb habe ich mich bei Fiat auch eher zurückgehalten. Und ich weiß, dass Jim der Meinung ist, dass ich immer herumjammere, aber manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass sich alles gegen mich verschworen hat, und ich weiß nicht, wie ich jemals aus der Sache wieder herauskommen soll.“
    „Das schaffst du schon“, erwiderte sie und orderte die Rechnung. Sie warf ein paar Münzen auf den Tisch. „Du musst einfach nur alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.“
    „Genau. Zum Beispiel die Möglichkeit, dass ich nicht verrückt werde und eines Tages alles verstehe.“ Ich ergriff meine Tasche und folgte Amélie durch das Lokal zur Tür. Wieder bildete sich eine Gasse vor uns, und mir wurde erneut bewusst, dass sich alle Aufmerksamkeit auf mich richtete. Es war ein unheimliches Gefühl.
    „Das ist eine davon, ja. Wie viel Zeit hast du noch?“, fragte Amélie, als wir an dem lauen Pariser Sommerabend auf der Straße standen.
    „Oh. Nur noch etwa zwanzig Minuten. Ist es weit zum Bahnhof?“
    „Non. Wir gehen zu Fuß.“
    Den Bahnsteig durfte man nur mit einem gültigen Ticket betreten,

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