Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
kniff die Augen zusammen. Er beugte sich vor und schnüffelte an mir. „Warum riechst du so anders?“
„Ich glaube eigentlich nicht, dass dich mein Deodorant oder mein Badezusatz etwas angehen, aber wenn es dich so brennend interessiert, sage ich dir gerne, welche Produkte ich verwende.“
„Nein“, sagte er und drängte sich plötzlich so dicht an mich heran, dass seine Nase in meiner Halsbeuge verschwand.
„He!“ Ich versuchte, ihn wegzustoßen. „Lass das! Bitte lass das!“
„Soll ich ihm die Nase abbeißen?“, fragte Jim.
„Nein, natürlich nicht. Sei nicht albern“, sagte ich und versuchte die Situation ins Lächerliche zu ziehen. „Fiat ist nur so beeindruckt von meinem Parfüm. Ich muss dem Hersteller ein Dankesschreiben schicken.“
Jim schnaubte ungläubig.
„Ich rieche nicht dein Parfüm oder sonst einen chemischen Stoff an dir“, antwortete Fiat und löste sich endlich von mir. Nachdenklich strich er sich über das Kinn. „Etwas an dir hat sich geändert. In deinem Körper hat eine ... chemische Veränderung stattgefunden.“ Seine Augen blitzten kalt. „Bist du schwanger?“
„Was?“, krächzte ich so laut, dass einige Leute zu uns herüberblickten. Amélie stöhnte leise auf.
Jim war jedoch nicht so zurückhaltend. „Aber jetzt darf ich ihn doch bestimmt in Stücke reißen, oder? Bitte, bitte.“
Niemand achtete auf den Dämon.
„Trägst du Drakes Kind? Bist du schwanger?“
Es dauerte ein paar Minuten, bis ich mich wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass ich sprechen konnte. „Darauf werde ich dir ganz sicher keine Antwort geben. Mein persönliches Leben, meine Beziehung zu Drake - alles, was nichts mit dem Frieden zwischen den Drachen zu tun hat - werde ich ganz bestimmt nicht mit dir diskutieren.“
Unter dem Tisch sabberte Jim ungesehen auf Fiats teure glänzende Schuhe.
„Hmm.“ Fiat tippte sich nachdenklich ans Kinn. „Du bist ein Mensch. Drake ist ein Wyvern ... nein. Du hast recht. Deine Drachenbrut wird keine Auswirkung auf die Zukunft haben. Sie werden keine Wyvern sein.“
„Nun, es freut mich, dass du es genauso siehst wie ich, allerdings muss ich sagen, dass Drake im Alter seine Macht sicher nur einem seiner Kinder übergeben wird. Er will bestimmt, dass eins unserer Kinder nach ihm Wyvern wird.“
Fiat erhob sich mit geschmeidiger Eleganz. „Du musst noch viel über uns lernen, cara. Deine Ignoranz blendet beinahe so wie deine weißen Brüste.“
Ich blickte kurz an mir hinunter, um mich zu vergewissern, dass mein Kleid nicht zu offenherzig war. Aber das war es nicht.
„Du besitzt so viel Selbstbeherrschung.“ Fiat schüttelte den Kopf. „Du hast nicht nur deine Gedanken sorgfältig vor mir abgeschirmt, sondern du spielst noch nicht einmal mehr dieses wundervolle neckende Spiel, das uns vor Kurzem noch so gut gefallen hat. Wie lange wirst du das wohl durchhalten?“
Ich erwiderte nichts.
„Darf ich jetzt?“, fragte Jim. „Bitte. Diese Bemerkung über deine Titten war doch völlig daneben.“
„Nein. Hat mich gefreut, dich wiederzusehen“, sagte ich zu Fiat, als er sich zum Gehen wandte. „Bleibst du eine Zeit lang in Paris?“
Seine Finger glitten über den Stiel seines Glases, und er bedachte mich mit einem feurigen Blick. „Drake hat deinen Geist gebrochen. Mir warst du hitzig und weniger beherrscht lieber. Nun, ich werde sehen, wie ich diesen Zustand wiederherstellen kann, schwanger oder nicht.“
„Fiat, du weißt ganz genau, wenn du mich auch nur mit dem kleinen Finger berührtest, würde Drake dich umbringen. Also auf Wiedersehen, so nett dieses kleine Geplänkel auch war. Au revoir.“
„Pah“, erwiderte er, und einen Moment lang blitzte Arger in seinen Augen auf. Dann marschierte er zu seinen wartenden Bodyguards.
Ich schenkte den drei Männern ein kleines Begrüßungslächeln und wandte mich dann mit einem erleichterten Seufzer wieder an Amélie. „Puh! Das war aber haarig! Schwanger!“
„Feuerhunde von Abaddon, Aisling! Was ist bloß mit dir los? Du lässt ihn einfach so entwischen, ohne dass ich ihn ein einziges Mal beißen konnte!“ Jim blickte mich empört an. Auf seinem Gesicht malten sich Wut und Enttäuschung.
„Ich habe mich lediglich wie eine Erwachsene benommen. Seit wann bist du denn so heiß darauf, mich gegen einen Drachen zu verteidigen?“
Schniefend wandte Jim sich ab.
Amélie warf ihm einen Blick zu. „Zu welcher Dämonenklasse gehörst du eigentlich, Jim?“
Der Dämon
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