Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
woanders.“
Ich blickte auf das verkohlte Holz. „Ich bin also anscheinend ein Pyromane.“
„Das ist keine ernste Sache. Du musst nur lernen, deine Zauber auszuführen, ohne Feuer auszulösen.“
Jim schnaubte. „Als ob sie das könnte.“
Schweigend folgte ich Nora und Jim aus der U-Bahn-Station. Jims Worte gingen mir nicht aus dem Kopf. Wenn mein Dämon nun recht hatte? Wenn ich nun gar keinen Zauber ziehen konnte, ohne Drakes Feuer auszulösen?
Was sagte das wohl über meine Fähigkeiten aus?
12
„Salut. Ihr braucht bestimmt ein Taxi, n’est-ce pas?“
Oben an der Station stand ein schwarzes Taxi frech im Halteverbot. Ein Mann lehnte an der Tür und lächelte uns an.
Es überraschte mich nicht, dass er anscheinend ein neues Taxi gekauft hatte.
„Hi, René. Wir sind zwar nur zwei Blocks von unserem neuen Zuhause entfernt, aber es wäre natürlich trotzdem schön, wenn du uns hinfahren könntest. Und wenn du ein bisschen Zeit hast, kannst du bei der Gelegenheit auch gleich Drake und seine Männer begrüßen.“
Auch Nora begrüßte René und stieg hinter Jim in den Wagen.
„Es wäre mir ein Vergnügen, aber ist das da drüben nicht einer von Drakes Männern? Vielleicht möchte er gerne mitfahren?“ René nickte in Richtung einer kleinen Kunstgalerie.
Ich drehte mich um, konnte aber Pál oder István nicht sehen. „Einer von Drakes Männern?“
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe einen Drachen in die Galerie gehen sehen. Ich habe angenommen, dass er dich beobachtet.“
„Oh verdammt, Drake wollte mir doch vertrauen ... ich bin gleich wieder da.
Ich schaue nur rasch nach, wer mir da hinterherspioniert, und dann fahren wir nach Hause.“ Empört marschierte ich in die Galerie, aber dort war kein Drache. Ich eilte durch sämtliche Räume, aber ich sah überall nur Künstler und Kunden.
Es lohnte sich eigentlich auch nicht, Pál oder István ins Gesicht zu sagen, dass ich wusste, dass sie mir folgten, aber es kratzte an meinem Stolz. Vielleicht hatten sie ja gesehen, dass ich in die Galerie gekommen war und versteckten sich jetzt vor mir. Ich blickte mich vorsichtig um und schlüpfte durch eine Tür, auf der PRIVAT stand. Ich befand mich in einem anscheinend leeren Büro.
Ich trat mitten in das Zimmer und stemmte die Hände in die Hüften. „In Ordnung, ich weiß, dass ihr hier seid; ihr könnt rauskommen ... oh Gott.“
Ein seltsam sausendes Geräusch unterbrach mich, und auf einmal durchfuhr mich ein scharfer Schmerz.
Ich blickte an mir herunter. Aus meinem Bauch ragte die lange gekrümmte Klinge eines Schwertes.
„Heilige Scheiße!“, fluchte ich. Ich war tatsächlich von einem Schwert durchbohrt worden.
Hinter mir knurrte jemand etwas in einer gutturalen Sprache. Ich drehte mich um und bekam einen heftigen Schlag ins Gesicht. Ich taumelte zurück und fiel auf die Seite.
Uber mir stand tatsächlich ein Drache. Aber es war keiner von Drakes Männern. Dieser Drache war Chinese und trug eine schwarze Lederjacke und ein rotes Bandana um den Kopf. In der linken Hand hielt er eine sternenförmige, stachelige Waffe, mit der er direkt auf mein Herz zielte.
„Nein!“, schrie ich und versuchte voller Panik, ihm auszuweichen, aber das Schwert, das in meinem Bauch steckte, behinderte mich. Ich stand kurz vor einer Panikattacke. Verzweifelt öffnete ich die Tür in meinem Kopf und holte mir Kraft aus Drakes Feuer. Ein riesiger Feuerball bildete sich vor mir und schoss auf den roten Drachen zu.
Das war allerdings ein Fehler, wie ich gleich darauf feststellen musste. Einen Drachen mit Feuer zu bekämpfen, war ungefähr so, wie Benzin in eine Explosion zu schütten. Der Drache lachte bloß, absorbierte das Feuer und hob die Hand, um die Waffe wieder auf mich zurückzuschleudern. Da ergriff ich einen Stuhl und warf ihn nach ihm und schleppte mich fluchend hinter den Schreibtisch. Der Drache sagte etwas auf Chinesisch und zertrümmerte den Stuhl mit ein paar Schlägen.
Ich begann einen Bindezauber zu sprechen. Vielleicht wurde er dann ja so langsam, dass ich mich aus dem Raum retten konnte, um Hilfe zu holen, aber ich war noch nicht ganz fertig, als er mich auch schon an den Haaren packte und hinter dem Schreibtisch hervor zerrte.
„Du wirst jetzt sterben“, knurrte er. Seine Augen glühten rötlichbraun, als er den Wurfstern durch die Luft wirbelte.
„Ich bin unsterblich“, keuchte ich und versuchte verzweifelt, den Zauber zu vollenden.
„Du kannst doch sterben“,
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