Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
okay.“
Ich schaute mich nach Nora um und entdeckte, dass ich in einem Zimmer voller Menschen stand, die mich ungläubig anstarrten. Auch Nora.
René lächelte.
Ein großer, kahlköpfiger Mann mit einer Statur wie die Drachen-Bodyguards, offensichtlich ein Sicherheitsbeamter, trat auf uns zu. „Hüterin, sterblich. Identifikation?“
Nora zog ihre Brieftasche hervor und zeigte ihm ihre Karte.
„Mitgliedsnummer 1112“, las er einem anderen Wachbeamten vor, der an einem Computer saß. Dieser nickte ihm zu und gab die Information ein.
„Sie können durchgehen“, sagte er zu Nora. Sie machte ein paar Schritte und blieb dann stehen, um mit einem der Männer, die an den Schreibtischen saßen, ein paar Worte zu wechseln.
Der Wachmann wandte sich an René. „Daimon, unsterblich. Identifikation?“
„Ich habe meinen Pass dabei“, sagte René freundlich. „Aber sonst ...“ Er zuckte mit den Schultern.
„Sie können durchgehen.“
Ich lächelte René triumphierend an. Er zwinkerte mir zu. Endlich wurde bestätigt, was ich schon vermutet hatte - er war nicht sterblich! Allerdings wusste ich nicht, was ein Daimon war.
„Hüterin. Gefährtin eines Wyvern.“ Der Wachmann runzelte die Stirn. Er sprach so laut, dass alle im Raum ihn hören konnten. „Dämonenherrin. Unsterblich, Identifikation?“
Ich lächelte ihn freundlich an. „Ich habe leider auch nur meinen Pass dabei.
Ich bin noch kein Mitglied der Hüter-Gilde.“
„Name?“
„Aisling Grey.“
Mindestens zwei Personen im Zimmer zogen scharf den Atem ein. Eine Frau ließ einen Stapel Papier fallen und rannte hinaus.
„Ich komme mir langsam vor wie ein Rockstar“, flüsterte ich Jim zu.
„Dann hast du wenigstens Groupies.“
„Sie können durchgehen“, erklärte der Wachmann nach kurzer Beratung mit seinem Kollegen.
„Danke. Äh ... ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“ Ich lächelte alle Umstehenden freundlich an und folgte Nora und René in einen Konferenzsaal.
17
Auf der anderen Seite des Saals standen drei Personen und plauderten miteinander. Als wir eintraten, drehten sie sich zu uns um und hielten mitten in ihrem Gespräch inne. In einem der drei erkannte ich Mark Sullivan, der mir das Schriftstück für Nora überreicht hatte, aber die Frau und der andere Mann waren mir fremd.
„Nora Charles?“, fragte Mark und stellte seinen Kaffeebecher auf den Tisch.
Nora nickte.
„Ich sehe, Sie haben jemanden mitgebracht. Sind das Zeugen?“
„Freunde“, sagte ich rasch. „Wenn Sie freilich Nora keine moralische Unterstützung gestatten, gehen wir wieder. Aber ich nehme an, Sie haben nichts dagegen, dass bei diesem Verhör Freunde dabei sind.“
„Gut gemacht“, sagte René leise. Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu.
„Ich kann Ihnen versichern, dass unser Gespräch nichts mit einem Verhör zu tun hat, Aisling Grey.“ Mark wies ans Tischende. „Wenn Sie wünschen, können Sie gerne bleiben.“
Dann stellte er die beiden anderen Anwesenden vor. „Eirene Mathers, die Leiterin des Mentor-Programms, und Greg Gillion vom internen Ermittlungskomitee.“
Wir setzten uns an den Tisch, und ich beugte mich zu Jim hinunter, um ihm zuzuflüstern, er solle still sein, bis ich ihm erlaubte zu sprechen.
„Die Macht steigt dir langsam zu Kopf, murrte Jim. „Mit Amaymon hatte ich viel mehr Spaß. Er hat mir wenigstens nicht immer verboten zu sprechen, wenn es interessant wurde.“
„Ich schicke dich gerne zu ihm zurück“, erwiderte ich warnend, dann setzte ich mich gerade hin und versuchte, möglichst unterstützend auszusehen.
„Wie Sie durch das Unterrichtsverbot wissen, das ich in Bezug auf Aisling Grey ausgesprochen habe, wurde gegen gewisse Ungereimtheiten in Ihrem Ausbildungsprogramm geklagt“, sagte Mark und blätterte die Unterlagen durch, bis er fand, was er suchte. Er überflog sie und reichte sie dann an seinen Kollegen weiter. „Wir dürfen zwar den Namen der Person nicht nennen, die Klage erhoben hat, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir den Gehalt der Klage gründlich geprüft haben. Nachdem wir zu einem positiven Ergebnis gekommen waren, kam es zu einem vorläufigen Ausbildungsverbot, und wir begannen, gegen Sie, Miss Charles, zu ermitteln.“
Nora neigte den Kopf. Ihre Hände lagen ruhig und entspannt auf dem Tisch. Sie wirkte interessiert, aber nicht beunruhigt. Sie ließ sich nichts anmerken, obwohl ich wusste, dass sie den Entzug der Unterrichtserlaubnis als Schlag ins Gesicht
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