Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
mein Hund.“
„Das Ermittlungsteam ist der Ansicht, dass trotz des Mangels an Kontakt mit dem Dämon Effrijim die ständige Nähe eine zu große Versuchung darstellt. Wir haben daher die Empfehlung ausgesprochen, dass Sie erst wieder als Mentorin arbeiten dürfen, wenn der Dämon aus Ihrer Wohnung entfernt wird.“
„Einen Moment bitte“, unterbrach ich ihn. „Es tut mir sehr leid, dass ich Sie noch einmal unterbrechen muss, aber das ist doch albern. Jim ist mein Dämon.
Er reagiert nur auf meine Befehle. Er kann Nora weder beeinflussen noch ihr Macht verleihen. Selbst wenn er es wollte, könnte er es nicht, es sei denn, ich befehle es ihm.“
„Genau“, erwiderte Mark befriedigt.
Mir schwante nichts Gutes.
„Ach so, ich verstehe“, sagte ich. Auf meinen Armen bildete sich Gänsehaut. „Das ist eine Hexenjagd, was? Ihr wollt gar nicht Nora aus dem Mentorenprogramm verbannen - ihr seid hinter mir her.“
„Ich kann Ihnen versichern, dass Ihr Name in der Klage nicht ein einziges Mal erwähnt wird“, erwiderte Greg und schob mir ein Blatt Papier zu. Dies ist eine Kopie der Klageschrift, wenn Sie sich selbst überzeugen möchten.“
„Die brauche ich gar nicht“, erwiderte ich und versuchte, genauso ruhig zu bleiben wie Nora. René zog die Augenbrauen hoch und wollte mir anscheinend etwas zu verstehen geben, aber ich hatte jetzt nicht die Zeit, darauf einzugehen. „Es ist doch klar, worauf das Ganze hinausläuft. Sie inszenieren diese ganze Geschichte mit meinem Dämon doch nur, um mir Schwierigkeiten zu machen. Aber ich gehöre zu den Guten!“, fuhr ich fort. „Ich bin Hüterin! Ich beschütze Leute und tue ihnen nichts Böses.“
„Sie sind aber auch Dämonenfürstin, gebieten über einen Dämon und besitzen großen Einfluss in einer Drachensippe. Zwar hat die Gilde Ihre Macht keiner Prüfung unterzogen, aber es liegt auf der Hand, dass sie die Fälligkeiten eines Lehrlings übersteigt.“
Nora ergriff mich am Handgelenk, und ich schluckte die Antwort, die mir auf der Zunge lag, hinunter.
„Bestraft die Gilde jetzt Hüter, die außergewöhnliches Talent zeigen, indem sie sie als gefährlich bezeichnet?“, fragte sie. „Ich kann Ihnen versichern, dass ich das Für und Wider gründlich abgewogen habe, bevor ich Aisling als Lehrling angenommen habe. Mir sind die Einschränkungen, denen sie während der Ausbildung unterliegt, bewusst, aber ich war und bin überzeugt, dass ihre Hingabe, ihre Fähigkeiten und ihr Verantwortungsbewusstsein der Gilde gegenüber alle Widrigkeiten, die aus ihren anderen Kräften herrühren, überwiegen.“
„Aisling ist nicht böse“, sagte René plötzlich. „Sie ist anders, aber das macht sie noch lange nicht zu einer schlechten Person.“
„Wir sind vom Thema dieses Gesprächs abgekommen“, erklärte Mark.
Ich wäre geplatzt, wenn ich nicht den Mund hätte aufmachen dürfen. „Ich sollte mich ebenso wie Nora eigentlich selbst verteidigen dürfen. Und um ehrlich zu sein, beleidigt es mich, dass Sie meine Hingabe in Zweifel ziehen, ganz zu schweigen von Noras Urteilsvermögen. Ich bin nicht schlecht. Jim war ein Unfall - ich wollte nie Dämonenfürstin werden und habe mit den anderen nichts zu tun. Ich habe mit niemandem etwas zu tun, der dunkle Mächte besitzt.“
Hinter Marks Stuhl kräuselte sich die Luft, und aus der Ferne war Alarm zu hören.
„Ich kenne noch nicht einmal jemanden, der ... äh ... etwas ...“
Die Luft verdichtete sich und verwandelte sich in Obedama. Der Dämon trat vor und stemmte die Hände in die Hüften. „Fürst Ariton hat auf dich gewartet, aber du bist nicht gekommen. Die Stunde deines Erscheinens bei ihm ist verstrichen, und Vexamen ist nahe. Du bist nun aufgefordert, ihm deine Loyalität zu erweisen.“
„Abgesehen von Ariton und seinem Untergebenen Obedama natürlich“, sagte ich kläglich. Drei Männer stürzten in den Saal, jeder mit einem Silberdolch zur Dämonenbekämpfung bewaffnet. Ich sank auf meinen Stuhl zurück. Jetzt war ich wirklich erledigt ... und Nora vermutlich auch.
„Nun, das lief ja großartig“, sagte Jim zwei Stunden später, als wir in die Tiefgarage kamen.
„Wir sind immerhin frei, oder nicht?“ Ich kniff Jim ins Ohr.
„Au!“
„Beklage dich nicht. Schließlich bist du ja nicht gegrillt worden. Und du musstest auch keinen Dämonenfürsten abwehren. Ich hoffe nur, dass Ariton nicht zu sauer darüber ist, dass die Hüter seinen Diener nach Abaddon zurückgeschickt haben, als ich
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