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Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Titel: Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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empfand.
    „Die Ermittlungen wurden von einem dreiköpfigen Komitee durchgeführt, das ich persönlich leitete,“, sagte Greg Gillion. Er sah nicht so aus, als ob er überhaupt etwas ermitteln könnte - eher wie ein Nikolaus, der zehn Monate lang gefastet hatte. Mit seinem schütteren weißen Haar und Bart und einer Kleidung, die formlos an ihm herunterhing, sah dieser Mann überhaupt nicht wie eine Führungspersönlichkeit aus.
    Was deutlich macht, dass man sich nie auf den ersten Eindruck verlassen sollte.
    „Dieses Gespräch ist der Abschluss der Ermittlungen. Sie haben jetzt Gelegenheit, auf die Fragen der Ermittler zu antworten und sich zu Ihrer Verteidigung zu äußern. Haben Sie meinen Äußerungen folgen können?“
    Nora verzog keine Miene. „Ja.“
    „Ausgezeichnet. Die Klage stellt sich wie folgt dar“, sagte Greg und warf dabei einen Blick auf in Leder gebundene Unterlagen. „Erstens haben Sie einen Lehrling angenommen, obwohl die Prüfungszeit abgelaufen war, und in der Folge haben Sie besagtes Individuum offiziell als Lehrling anerkannt. Zweitens haben Sie ein Mitglied der Gilde in der Öffentlichkeit auf der letzten GOTDAM-Konferenz lächerlich gemacht. Drittens haben Sie einem Mörder geholfen zu fliehen.“
    Mir blieb der Mund offen stehen bei diesen lächerlichen Anschuldigungen. Ich warf Nora einen verstohlenen Blick zu, aber sie saß aufmerksam und still auf ihrem Platz. Meine Bewunderung für ihre Selbstbeherrschung war grenzenlos - wenn mir jemand so etwas Blödsinniges vorgeworfen hätte, wäre ich vor Wut außer mir geraten. Aber hier schwieg ich lieber, weil ich Nora damit mehr half, als wenn ich laut ihre Unschuld beteuert hätte.
    „Diese drei Anschuldigungen erwiesen sich jedoch als gegenstandslos und basierten allein auf der Interpretation der Ereignisse, wie der Kläger sie wahrgenommen hatte“, sagte Greg und blickte Nora über den Rand seiner goldenen Brille an.
    Nora lächelte leicht und neigte den Kopf.
    „Allerdings ...“
    „Irgendwie wusste ich, dass die Sache noch einen Haken haben würde“, flüsterte ich Jim zu.
    „... war die vierte und letzte Anschuldigung nicht so leicht zu entkräften. Sie lautet, dass Sie einen Diener dunkler Mächte in Ihr Haus aufgenommen haben.“
    Ich runzelte die Stirn. Meinte er damit Jim oder mich? „Äh ... entschuldigen Sie, wenn ich unterbreche, aber reden Sie von mir? Wenn das nämlich der Fall ist, muss ich ein paar Dinge klarstellen.“
    „Nein, Miss Grey, ich rede nicht von Ihnen“, erwiderte Greg herablassend. „Die Ermittler haben die Gesetzestexte der Hüter-Gilde gründlich geprüft, konnten jedoch keine Regel finden, die sich auf die Ausbildung eines Dämonenfürsten oder eines Drachen-Gefährten bezog. Eine solche Situation hat es noch nie gegeben.“
    „Allerdings werden wir zum frühest möglichen Zeitpunkt ein Addendum hinzufügen“, warf Eirene Mathers ein. Sie hatte bis jetzt geschwiegen, und ich hatte fast vergessen, dass sie da war. „Es interessiert Sie vielleicht, dass davon bestehende Mitgliedschaften nicht betroffen sein werden.“
    „Das ist sehr nett von Ihnen.“ Ich bemühte mich sehr, meine Stimme nicht allzu spöttisch klingen zu lassen.
    Sie schenkte mir ein schwaches Lächeln. „Die Gilde ist am Wohlergehen aller Mitglieder interessiert, selbst an den eher ungewöhnlichen.“
    „Bei dem fraglichen Wesen handelt es sich um Effrijim“, sagte Greg und riss das Gespräch erneut an sich.
    Jim blickte auf.
    „Es stimmt, dass Jim im selben Haus lebt wie ich“, gab Nora zu. „Aber er ist weder mein Diener, noch übe ich eine wie auch immer geartete Herrschaft über ihn aus. Er besitzt ebenfalls nicht den geringsten Einfluss auf mich, und ich erhalte auch keine Macht durch ihn.“
    Alle blickten Jim an.
    „Wenn du etwas Nützliches zu sagen hast, kannst du ruhig sprechen“, flüsterte ich.
    „Ja, es ist so, wie sie gesagt hat. Nora nimmt mich mit, wenn sie mit Paco spazieren geht, und manchmal gibt sie mir auch zu fressen, und wenn sie echt gute Laune hat, krault sie mir den Bauch, aber ansonsten wohnen wir nur zusammen. Sie bevorzugt mich nicht, oder so. Im Gegenteil, sie schreit mich sogar an, wenn ich mich zu eingehend mit den Möbeln beschäftige oder Paco zu nahe komme.“
    Der heilige Greg machte ein verwirrtes Gesicht. Ich hätte meinen Dämon am liebsten gewürgt. „Paco ist ...“
    Nora stellte den Tragekorb auf den Tisch. Man sah deutlich den kleinen Hund, der darin schlief. „Paco ist

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