Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
ihm sagte, ich könne jetzt nicht mit ihm reden.“
„Er bekommt sicher Gefahrenzulage.“ Jim blieb stehen und verzog das Gesicht. „Oh Mann, ich hätte lieber mit Nora und Paco in den Park gehen sollen. Ich muss ganz dringend!“
„Was willst du mit dem Dämonenfürsten machen?“, fragte René, während Jim zum Ausgang schoss. „Aisling?“
Ich war stehen geblieben, weil am Aufzug ein Mann stand, der mir bekannt vorkam. Rasch drückte ich René die Leine in die Hand. „Bist du so lieb und folgst Jim in den Park? Nora geht sicher noch Gassi mit Paco. Hier sind zwei Plastiktüten, das müsste eigentlich für seine Hinterlassenschaften reichen. Ich habe gerade jemanden gesehen, den ich kenne, und ich möchte herausfinden, was er hier tut.“
„Wen denn?“, fragte René.
„Einen Mann, der mich möglicherweise verfolgt, und wenn das so ist, werde ich dem jetzt ein Ende bereiten.“
René blickte mir neugierig nach, als ich auf Peter Burke zuging, der geduldig auf den Aufzug wartete. „Hallo. Äh ... das klingt jetzt sehr unhöflich, aber können Sie mir bitte sagen, was Sie hier machen?“
„Ich finde die Frage gar nicht so unhöflich“, antwortete er und blickte mich aus seinen seltsam ausdruckslosen Augen an. Entweder besaß er eine außergewöhnlich große Selbstbeherrschung, oder er war nicht der, für den er sich ausgab. Ich beschloss, ihn mir einmal genau aus meiner Super-Hüter-Sicht anzuschauen.
„Ich bin Ihnen gefolgt.“
Seine Antwort verwirrte mich.
„Sie geben zu, dass Sie mich verfolgen?“
„Na ja, eigentlich verfolge ich Sie nicht direkt, ich suche nur eine Gelegenheit, um mit Ihnen noch einmal zu sprechen, bevor ich nach Paris zurückfahre.“ Er lachte, aber das Lachen spiegelte sich nicht auf seinem Gesicht wider. Es war, als ob er eine Maske trüge, die seine Gedanken und Gefühle vor der Welt abschirmte.
„Es freut mich, dass Sie mich nicht direkt verfolgen, denn mein Freund ist sehr besitzergreifend, und ich glaube nicht, dass Sie sich mit ihm anlegen sollten. Worüber wollen Sie denn mit mir reden?“, fragte ich.
„Sie brauchen mich gar nicht so misstrauisch anzuschauen - ich werde Sie nicht noch einmal um Hilfe bitten. Meine Vertrauensleute in Paris haben mich darüber informiert, dass keine ernsthaften Mitbewerber um die Stellung des Venedigers aufgetaucht sind, und da Sie kein Interesse an der Position haben, bin ich siegesgewiss. Ich wollte Ihnen nur noch einmal sagen, dass ich Ihnen dankbar bin, weil Sie mir die Position überlassen, für die ich bestimmt bin.“
Ich öffnete schon den Mund, um ihm zu sagen, dass ich ihm keineswegs die Position überlassen würde, um ihm zu helfen, als ich auf einmal das sichere Gefühl bekam, dass er mich manipulieren wollte, damit ich ihm widersprach.
Also schloss ich den Mund wieder und sagte stattdessen nur: „Viel Glück mit dem Posten!“ Dann öffnete ich die Tür in meinem Kopf und schaute ihn mir genau an, bevor ich mich verabschiedete, um den anderen in den Park zu folgen.
Peter Burke sah genauso aus wie beim ersten Mal in Paris -absolut genauso. Endlich wurde mir klar, was mich an ihm störte.
„Ich verstehe das Problem nicht“, sagte René fünf Minuten später und schloss die Mülltonne, in die er Jims Hinterlassenschaften entsorgt hatte. „Was stört dich denn an diesem Magier?“
„Aus Hüter-Sicht sieht jeder irgendwie anders aus“, sagte ich langsam, während wir zur Tiefgarage zurückgingen. Nora ging stirnrunzelnd neben uns her. „Jeder, ohne Ausnahme. Für gewöhnlich ist es nur eine Aura, aber manchmal sieht man auch verborgene Charakterzüge oder andere Wesenheiten, die zu einer Person gehören.“
„Ich zum Beispiel sehe hundertmal besser aus, vor allem jetzt, da mein Zahn wieder gerichtet ist“, sagte Jim.
„Und inwiefern sehe ich anders aus?“, fragte René.
Ich lächelte. „Du hast eine leicht goldene Aura. Vorher habe ich nie darüber nachgedacht, aber jetzt ... nun, jetzt weiß ich es.“
Er zwinkerte mir zu, um mir zu verstehen zu geben, dass er genau wusste, was ich eigentlich damit sagen wollte.
„Nora hat eine rosige Aura. Drake und die anderen Drachen sind in Drachenfeuer eingehüllt.“
„Wenn also dieser Mann, dieser Magier, der gerne Venediger werden möchte, überhaupt nicht anders aussieht ... „ René zog fragend die Augenbrauen hoch.
„Dann bedeutet das, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Ich möchte nur gerne wissen, was.“
„Spielt es denn wirklich eine
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