Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
habe mir gedacht, dass du vielleicht was dagegen hast, wenn die Zauberin es auch mal mit ihm versuchen dürfte, falls sie besser ist als du.“
Ich kniff meine Augen zusammen. „Noch ein Wort, und du bist ein Eunuch. Was hast du Traci jetzt vorgeschlagen?“
„Dragon’s Lair.“
Ich blinzelte verwirrt. „Was?“
„Dragon’s Lair. Du weißt schon, das Videospiel. Dein Onkel sagt, du wärst früher ganz verrückt danach gewesen.“
„Sie hat es Tag und Nacht gespielt“, bestätigte Onkel Damian und nickte. „Ich habe sie zwei Jahre lang nicht von dieser verdammten Spielkonsole wegbekommen, und sie hat erst aufgehört, als ich ihr gedroht habe, sie in eine Entziehungsklinik zu stecken.“
„Ich war auf dem College“, erwiderte ich. „Alle haben es gespielt.“
Er zog eine Augenbraue hoch.
„Also habe ich mir gedacht, dass du es wahrscheinlich ziemlich gut kannst“, fuhr Jim fort. „Und ich habe Traci vorgeschlagen, es damit zu versuchen.“
Traci nickte. „Die Zauberin wollte es erst nicht akzeptieren, weil sie meinte, der traditionelle Kampf auf Leben und Tod sei der Bedeutung der Position eher angemessen, aber als ich ihr erklärte, dass dich Hunderttausende von Dämonen rächen würden, wenn es sein müsste, beschloss sie, von der Klausel auf Leben und Tod abzusehen.“
„Du bekommst eine Gehaltserhöhung“, sagte ich zu dem Verwalter.
„Ich tue mein Bestes, um dir zu dienen, Herrin.“
Also stand ich eine halbe Stunde später vor einem vertrauten Gerät, und meine Hände strichen liebevoll über das schwarze Plastik, während die fröhliche Melodie des Videospiels um uns herumplätscherte.
Die Zauberin Jovana war eine ernst aussehende Frau mit Pagenkopf und dunklem Anzug, der ihr ein professionelles Aussehen verlieh. Ich streckte ihr die Hand entgegen, als wir uns vorgestellt wurden, aber sie blickte nur darauf, als ob ich immer noch das eklige Stück Haut festhielte.
„Ich berühre andere nicht“, sagte sie knapp. „Es beeinträchtigt meine Psyche.“
„Ah. Entschuldigung. Also, wer zwei von drei Spielen gewinnt, ist Sieger?“
Sie nickte mit zusammengepressten Lippen. „Ich möchte offiziell Widerspruch gegen diese Art der Herausforderung einlegen. Sie wird der Bedeutung der Position in keiner Weise gerecht, einer Position, die Sie im Übrigen nicht einmal selbst ausgefüllt haben.“
„In meinem Leben ist es in der letzten Zeit drunter und drüber gegangen“, erklärte ich.
Mit starrem Gesichtsausdruck fuhr sie fort: „Sie sind sich sicher klar darüber, dass die Mitglieder des Au-delà mir ihre volle Unterstützung zugesichert haben.“
„Es freut mich, das zu hören. Das ist ein gutes Zeichen“, erwiderte ich fröhlich.
Einen Moment lang wirkte sie verwirrt, aber dann blickte sie mich wieder hochmütig an. „Wenn ich die Position übernehme, werde ich dafür sorgen, dass so jemand wie Sie nie wieder die Herrschaft übernehmen darf.“
„Das klingt gut“, sagte ich und blickte auf meine Uhr. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir uns ein bisschen beeilen? Ich muss noch etwas Wichtiges erledigen, und ich hätte das hier gerne so schnell wie möglich hinter mich gebracht.“
Den drei Mitgliedern der Pariser Anderswelt, die sie begleiteten, blieb vor Überraschung die Luft weg.
„Sie spotten über die Position?“, fragte Jovana. „Haben Sie so wenig Respekt davor?“
Ich verschränkte die Arme. „Der letzte Venediger hat versucht, mich wegen Mordes verhaften zu lassen. Und er wollte mich töten. Sie müssen mir schon verzeihen, wenn ich in diesen Job nicht gerade verliebt bin.“
Wütend packte sie ihren Joystick. „Sie werden den Tag bereuen, an dem Sie sich über den Titel des Venedigers lustig gemacht haben, Aisling Grey.“
„Ja, ja“, sagte ich und warf eine Münze in mein Gerät.
Ich brauchte nicht lange, um die zwei Spiele zu verlieren.
„Es wäre schneller gegangen, wenn du die erste Runde nicht gewonnen hättest“, flüsterte Jim.
„Ich habe den Kopf verloren und war einen Moment lang nicht bei der Sache“, antwortete ich.
„Aisling Grey, Sie haben die Herausforderung um die Position des Venedigers des Au-delà verloren!“, sagte Jovana mit schneidender Stimme. „Ich habe nun das Recht und die Pflicht, mich zur Venedigerin zu erklären.“
„Herzlichen Glückwunsch. Danke, dass Sie gekommen sind.“ Ich wandte mich zu den drei Zeugen, die sich eng aneinanderdrängten. Die beiden Männer und die Frau hatten mich die ganze
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