Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
Zeit über misstrauisch beobachtet, als erwarteten sie, dass ich jeden Moment Feuer speien würde.
„Knien Sie vor mir nieder, Aisling Grey!“, befahl Jovana und wies auf den Fußboden.
„Oh ... ich glaube, das lasse ich lieber aus. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Erfolg, aber ich muss jetzt wirklich gehen.“
„Knien Sie nieder!“, schrie sie.
Ich warf Traci einen Blick zu. „Muss ich?“
Er zuckte mit den Schultern. „Es gehört zur Zeremonie.“
„Na toll.“ Seufzend kniete ich mich vor Jovana hin, damit ich es endlich hinter mich bringen konnte.
„Geloben Sie mir Treue“, befahl sie und streckte ihre Hand aus, damit ich sie küssen konnte.
Ich zog die Augenbrauen hoch. „Wieso das?“
Wütend plusterte sie sich auf. „Sie müssen. Da wir nicht auf Leben und Tod gekämpft haben, müssen Sie mir Treue schwören.“
Ich seufzte erneut. „Traci?“
„Herrin, es gibt Präzedenzfälle. Wenn ein Kontrahent nicht vom Herausforderer getötet wird, dann muss der Verlierer traditionell dem Sieger Treue geloben, um in der Zukunft weitere Konfrontationen zu vermeiden.“
„Sie müssen mir Treue schwören“, sagte Jovana in einem Tonfall, der mich wütend machte.
„Ich kann nicht. Okay? Ich habe schon den grünen Drachen Treue gelobt, da kann ich sie Ihnen nicht auch noch schwören.“
„Sie müssen aber“, erwiderte sie eigensinnig und hielt mir die Faust vors Gesicht.
„Ihr lasst Euch aber auch durch gar nichts beirren“, sagte ich und kniete mich hin. „Und Drake hat mir immer vorgeworfen, dass ich alles immer nur schwarz-weiß sehe. Aber wenn ich Sie dadurch endlich loswerde und gehen kann, schwöre ich Ihnen insoweit Treue, als es meinem Treueschwur den grünen Drachen gegenüber, der Hüter-Gilde oder sonst jemandem, der nichts mit Abaddon zu tun hat, nicht in die Quere kommt.“
Ich drückte einen flüchtigen Kuss auf ihren Handrücken und stand auf. „Das war kein richtiges Treuegelübde.“
„Mehr kriegen Sie nicht von mir“, sagte ich und legte Jim an die Leine. „So. Onkel Damian, Traci ... lasst uns gehen.“
„Wohin?“, fragte Jim, als wir den Spielsalon verließen.
„Sie werden noch von mir hören!“, rief Jovana hinter mir her.
„Wir machen uns auf die Suche nach Drake“, antwortete ich und winkte ihr zu.
„Ich glaube, er will nicht, dass du ihm folgst“, meinte Onkel Damian, aber ich brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen.
„Das war vorher.“
„Vor was?“, fragte er.
„Bevor er einen Drachen, einen Vogel, einen Löwen und einen Tiger in meine Träume geschickt hat.
Jim schürzte die Lippen und stieß einen Pfiff aus, als wir aus dem Spielsalon in die kalte Januarluft traten. „Das Windpferd.“
„Genau.“ Ich blieb auf dem Bürgersteig stehen und bewunderte einen kleinen pfirsichfarbenen Fleck am Himmel zwischen den Gebäuden. Hinten am Horizont ging gerade die Sonne auf. Dort war der Himmel noch dunkelblau, und vereinzelt funkelten Sterne. Ich fragte mich, ob Drake diesen Sonnenaufgang auch sah, und bei dem Gedanken zog sich mein Herz vor Schmerz zusammen. „Meine Herren, ich hoffe, ihr habt warme Kleidung. Soviel ich weiß, ist der Winter in Tibet härter.“
13
„Ich komme mir vor, als hätte ich gerade bei Star Trek mitgespielt“, sagte Onkel Damian.
Ich schüttelte den Kopf, um ihn wieder klar zu bekommen, was ich aber sofort bereute, weil ich mir die Schläfe an der scharfen Kante eines Regals stieß. „Aua! Meinst du eine dieser Episoden, wo die Enterprise angegriffen wird und alle durcheinandergewirbelt werden?“
„Wer bin ich? Wo bin ich? Habe ich noch alle meine Zehen? Und warum sitze ich auf dem Kühlschrank?“, ertönte Jims Stimme oberhalb meines Kopfes. Ich stieß mich von der Wand ab, an der ich zusammengesackt war, und betrachtete meinen Dämon, der auf einem uralten Kühlschrank hockte.
„Nein“, beantwortete Onkel Damian meine Frage und krabbelte aus einem Schrank. „Ich rede von dem Typen, der es nicht so gern hat, wenn seine Atome durchs Universum gebeamt werden. Ich glaube, mir hätte es mit dem Flugzeug besser gefallen.“
„Tut mir leid. Wir hatten nicht genug Zeit, um einen Flug zu buchen und Visa und das alles zu beantragen.“
„Hmm. Ich ziehe aber trotzdem Fliegen als Fortbewegungsmittel vor.“
„René?“ Ich blickte mich in dem kleinen Raum um. Durch ein schmutziges Fenster drang schwaches Licht. Anscheinend waren wir in einer unordentlichen Küche gelandet. „Hat jemand René
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