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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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gezielt, die sich nun dem Übungsfeld näherte.
    Doch das Schwert wurde mit fester Hand abgefangen, bevor es sein Ziel erreichen konnte. Die jüngst beförderte Izzy sah ihre jungen Verwandten böse an. »He!«, rief sie.
    »Gib mir das«, knurrte Annwyl, nahm Izzy das Schwert aus der Hand und stapfte zum Zaun. »Schluss mit der Übungsstunde für euch beide. Ab ins Haus!«
    Die Zwillinge blieben in der Mitte des Rings stehen und starrten ihre Mutter an. Es war fünf Jahre her. Rhona konnte sich gut an die Reaktion ihrer Geschwister erinnern, wenn ihre Mutter aus einer Schlacht nach Hause gekommen war und sie herumzuscheuchen versuchte. Keiner reagierte, bis Rhona ihnen das Signal gab. Jetzt war wieder ein solcher Moment. Bis Rhona sich daran erinnerte, dass es hier nicht um Bradana, sondern um Annwyl ging.
    Die Königin kochte vor Wut, weil ihre Kinder nicht sofort gehorchten. Sie warf ihren stämmigen, durchtrainierten und muskulösen Körper gegen das massive Holz des Zauns. Es splitterte; sie schlug wieder dagegen, bis sie diesen Teil des Zaunes vollkommen zerstört hatte. Dann schob sie die Stücke aus dem Weg, zeigte auf die Kinder und brüllte: »Ins Haus mit euch!«
    Mit großen Augen machten sich die Kinder auf den Weg. Als sie an Annwyl vorbeiliefen, rief sie: »Wenn ihr meinen Kopf noch einmal zur Zielscheibe macht, verliert ihr euer Waffenprivileg!«
    Annwyl stapfte hinter ihnen her, blieb aber lange genug bei Sulien stehen, um auf das Schwert zu deuten und zu sagen: »Hübsche Arbeit übrigens.« Sie klang nicht mehr wütend. Irgendwie machte dies die ganze Situation noch beängstigender.
    Danach zerstreuten sich alle, und Vigholf sagte zu Rhona: »Ich finde deine Sippe unglaublich unterhaltsam.«
    »Das ist gut«, meinte sie, »denn sie werden oft zu Besuch kommen. Und jedes Mal lange bleiben.«
    »Wie lange?«, fragte er, als sie sich entfernte. »Ein paar Tage? Eine Woche? Vielleicht sollten wir uns einmal darüber unterhalten, was lange und was zu lange ist … Warte mal! Willst du damit sagen, dass du mit mir kommst? Das ist aber nicht sehr feinfühlig! Schließlich war es eine ernsthafte Frage, Frau!«
    Vigholf packte Rhona um die Hüfte und schleppte sie in den nächsten Stall.
    »Großartig«, murmelte er. »Noch mehr Pferde.«
    »Das ist Annwyls Hengst Violence. Ist er nicht süß?«
    »Nein.« Vigholf drehte Rhona um, dass sie ihn ansehen konnte. »Du musst mir eine klare und offene Antwort geben.«
    »Worauf?«
    »Du bist grausam und herzlos, Rhona die Furchtlose! Sag es mir.«
    »Hat dir das Gespräch meiner Schwestern über deine Zuchtqualitäten nicht gereicht?«
    »Sie sind nicht du, Rhona. Ich muss es von dir hören. Sag es mir. Gehörst du mir?«
    »Ich gehöre nur mir selbst, Vigholf der Bösartige.« Sie trat näher an ihn heran und legte ihm die Arme um die Schultern. »Aber mein Herz … mein Herz gehört dir von jetzt an bis zum Ende aller Zeiten.«
    Vigholf grinste. Ein Gewicht, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass es da gewesen war, fiel von seinen Schultern. Er küsste sie und drückte sie eng an sich.
    »He!«
    Das Paar löste sich voneinander und starrte die Pferde an.
    »Könntet ihr das irgendwo anders machen? Wir waren zuerst hier.«
    Sie gingen hinüber zu der leeren Box neben Violence und beugten sich über das Gatter.
    Angewidert schüttelte Rhona den Kopf. »Gwenvael!«
    »Ja, und? Ich versuche, die verlorene Zeit nachzuholen.«
    »Lady Dagmar«, sagte Vigholf und zwinkerte ihr zu, als die Arme ihren nackten Körper verlegen unter ihrem Gefährten zu verstecken versuchte.
    »Du«, sagte Rhona zu ihrem Vetter, »warst schon als Küken unausstehlich, und jetzt bist du noch schlimmer geworden! Jeder hätte hier hereinkommen können – wir zum Beispiel!«
    »Scher dich fort!«
    »Ich sag es deiner Mutter!«
    »Wie immer! Petzliese!«
    Vigholf ergriff Rhonas Hand, zog sie nach draußen und schloss die Stalltür.
    »Im Stall?«, fragte Rhona angewidert. »Sie treiben es im Stall? Die armen Pferde!«
    »Und wer weiß schon, was alles im Heu herumkrabbelt!«
    »Igitt.«
    Lachend ergriff Vigholf Rhonas Hand und zerrte sie davon. »Komm. Ich suche uns einen netten, sauberen Ort zum Vögeln.«
    »Mehr habe ich nie verlangt!«

39 In den Südländern herrschte drei Wochen Staatstrauer. Es war eine Zeit der Erinnerung an diejenigen, die zum Schutz des Reiches und der Monarchin gestorben waren. Auf Bitte von Celyn wurde Austells Leichnam zur Insel Garbhán gebracht und ihm zu

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