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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Eure Kühe. Eure
Kälber. Sie werden euer Volk vom Angesicht der Erde hinwegfegen für diesen
Verrat!«
    Das ließ die Ochsen einen Moment innehalten. Sie waren auf
einem Himmelfahrtskommando, aber das bedeutete nicht, dass ihre Familien es
auch waren.
    Eir hob den Daumen und lächelte. »Nicht schlecht!«
    »Ignoriert sie«, sagte die Priesterin, während sie die
inzwischen schreienden Zwillinge sorgfältig nach ihrem Geschmack auf einen
rasch aufgebauten Altar legte. »Macht mit ihr, was ihr wollt – niemand wird
sich darum scheren.«
    »Aber« – presste einer vorsichtig zwischen den Zähnen
hervor – »wir glauben, die ist verrückt.«
    Die Priesterin staunte ihn an. »Das hat euch doch bisher
auch nie gestört.«
    Während die Minotauren die Vergewaltigung und die
Ermordung der Irren diskutierten, beobachtete Dagmar Eir. Sie hatte
versprochen, den Zwillingen zu helfen, und doch ging sie nicht auf sie zu,
sondern fort von ihnen und hielt schließlich vor Annwyls liegendem Leichnam an.
Sie kniete sich neben die tote Königin und drehte sie um. Dann legte sie Annwyl
eine Hand auf den Kopf und strich sie über die ganze Länge ihres Körpers, über
ihr Gesicht, Brust und Bauch, die Beine und die Füße. Annwyl selbst rührte sich
nicht, die Augen starrten immer noch leer an die Decke, doch ihr Leichnam
zuckte, als die Knochen sich wieder an ihren Platz schoben.
    Mit einer Hand unter Annwyls Nacken, sodass ihr Kopf
leicht nach hinten geneigt war, presste die Göttin ihre Lippen auf die von
Annwyl, wie Rhydderch Hael es kurz zuvor getan hatte.
    Die Minotauren, die ihr moralisches Dilemma offenbar
überwunden hatten, schnappten Dagmar und drückten sie rücklings auf den Boden.
Sie wehrte die Hände ab, die nach ihr griffen, doch ihre Aufmerksamkeit war auf
die Babys und die Priesterin gerichtet, die sie in ihrer Gewalt hatte. Das
herzlose Miststück summte, während sie ihr Ritual vorbereitete und alles andere
um sich herum ignorierte.
    »Sieh mich an, Menschliche.«
    Dagmar tat es und starrte zu dem Minotaurus hinauf, der
jetzt über ihr war, während die anderen sie am Boden festhielten.
    »Dein Schmerz«, sagte er leise, »wird mein Vergnügen
sein.«
    »Und dein Tod«, sagte Annwyl hinter ihm, »wird meines
sein.«
    Dann griff die Blutkönigin nach seinem Kopf, ihre Finger
gruben sich in seine Augen und drückten zu, bis sie sie tief in die Höhlen
gequetscht hatte.
    Der Minotaur schrie, stand auf und versuchte verzweifelt,
Annwyl abzuschütteln, die sich immer noch an seinen Rücken klammerte.
    Die anderen ließen Dagmar los, um ihrem Kommandeur zu
Hilfe zu kommen. Doch er schrie und drehte sich im Kreis und hielt Annwyl damit
ungewollt von ihnen fern, während er ihren Körper gleichzeitig als Waffe
benutzte.
    Dagmar stand rasch auf, als Annwyl eine Hand vom Gesicht
des Minotaurus löste und ihm das Messer entriss, das er an seinem Lendenschurz
befestigt hatte. Sie hob es über ihn und ließ es auf seinen Schädel niedersausen.
Er schrie auf, und Annwyl lachte hysterisch, während sie die Klinge herauszog
und wieder und wieder zustieß.
    Irgendwann schaffte es einer der anderen Minotauren, sie
festzuhalten, von seinem Kommandeur loszureißen und durch den Raum zu
schleudern. Annwyl prallte gegen die Wand, dann auf den Boden und sprang sofort
wieder auf die Füße.
    Jetzt schrie Annwyl, wie Dagmar es noch nie gehört hatte
und betete, es nie wieder hören zu müssen. Annwyl brüllte und ging –
blutverschmiert – auf die Minotauren los. Die waren so verblüfft, dass sie
einen Augenblick brauchten, bis sie reagierten. Einer von ihnen wollte sein
Schwert ergreifen, doch Annwyl entriss es ihm und benutzte es, um ihm den Bauch
aufzuschlitzen, bevor sie sich umdrehte und die Waffe verwegen schwang.
    Dagmar zwang sich, den Blick ab- und der Priesterin
zuzuwenden.
    Diese war wütend, doch sie verlor nicht den Kopf.
Stattdessen hob sie den Dolch hoch über das Mädchen. Dagmar rannte zu ihr hin,
trat, um Schwung zu holen, auf den wackligen Altar, und warf sich auf die
Priesterin. Sie war sich wohl bewusst, dass sie keine Kämpferin war, doch sie
schlang die Arme um den Kopf der Kuh und hielt sich fest.
    »Geh runter von mir!«, brüllte die Priesterin außer sich
und schüttelte Dagmar ab, sodass diese rückwärts durch die Luft flog. Beim
Sturz hielt Dagmar den Kopf hoch, damit er nicht auf den Boden knallte. Als sie
aufhörte zu rutschen, schnappte sie eine der Fackeln und zwang ihren
schmerzenden Körper, wieder

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