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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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große
Menschenkönigin landete schlaff auf dem felsigen Untergrund, ihre Überreste unnatürlich
verdreht.
    Es kostete Dagmar ihre ganze eingeübte Selbstbeherrschung,
um nicht aufzuschreien. Ihnen nicht als Einzige Tochter Des Reinholdts zu
befehlen, die Überreste der Großen Blutkönigin mit Ehrfurcht zu behandeln …
    Die
Einzige Tochter Des Reinholdts …
    »Und was dich angeht …«
    Sie sah, wie fellbedeckte Hände sich nach ihr ausstreckten.
»Ich bin die Einzige Tochter Des Reinholdts«, schnauzte sie ihn an. »Ihr werdet
nicht Hand an mich legen! Und ihr solltet wissen, dass mein Vater mich als
Gesandte in den Süden geschickt hat, damit ich euch bei eurem heiligen Streben
behilflich bin, die Brut der Dämonenkönigin zu holen.«
    »Warum« – wollte ein Dritter von ihnen wissen – »sollte er
seine Tochter auf so eine Mission schicken?«
    Sie stand auf, wobei sie die Babys immer noch fest in den
Armen hielt. »Weil er wusste, dass die Dämonenkönigin nur einer Frau vertrauen
würde. Und weil ich Die Bestie bin.«
    »Du? Du bist Die Bestie?«
    »Mein Vater wusste, dass es gefährlich war, mich
herzuschicken, doch niemand sonst wäre dicht genug herangekommen.«
    »… oder hätte die Willensstärke Der Bestie, um es in der
Nähe der Hure auszuhalten.«
    »Sehr richtig, Mylord.« Sie blickte auf Annwyls zerschmetterten
Leichnam, und der Ekel, der ihr ins Gesicht geschrieben war, war echt – wenn
auch aus anderen Gründen als sie dachten. »Ich habe viel an diesem Ort gesehen,
das mir schlaflose Nächte bereiten wird. Viele Gräueltaten. Doch mein Vater
wird stolz sein, denn ich habe die Brut, wie er es befohlen hat.«
    »Du hast recht getan«, lobte sie der Anführer der
Minotauren und streckte die Hände nach den Babys aus. »Jetzt können wir ihnen
die Kehlen durchschneiden und uns noch heute Nacht auf den Heimweg machen.«
    »Nein.« Dagmar wandte ihren Körper von ihm ab, um seine
Hände von ihnen fernzuhalten. »Wir können sie nicht hier töten. Wir müssen mit
ihnen in den Norden zurückkehren und meinem Vater die Ehre überlassen, ihnen
ihre wertlosen kleinen Köpfe abzuschneiden.«
    »Das können wir nicht. Sie müssen sterben, bevor diese
Drachen uns finden.«
    »Wir haben eine bessere Verhandlungsposition, wenn sie
leben.«
    »Nach Hause zurückzukehren war nie unsere Absicht, Mylady.
Es ging nur darum, sie zu töten. Wenn einer von uns das überlebt und es
lebendig nach Hause schafft, dann wird das ein zusätzliches Geschenk der Götter
sein. Doch unser Hauptziel – unser einziges Ziel – ist, diese Scheußlichkeiten
zu töten, bevor wir irgendetwas anderes tun.«
    War ihnen die Heuchelei klar, die Zwillinge als
Scheußlichkeiten zu bezeichnen, wo sie selbst Kühe auf zwei Beinen waren? Sprechende Kühe auf
zwei Beinen?
    Nein. Vermutlich nicht.
    »Ich kann das nicht erlauben«, sagte sie mit so viel
königlicher Grobheit wie sie aufbringen konnte. »Ihr Tod steht nicht … euch zu.«
    »Aber die Götter …«
    »Eure einzige Bestimmung hier, Rind, ist, meine sichere
Reise nach Hause zu gewährleisten. Sie werden uns suchen, und ihr werdet
kämpfen, um mich zu beschützen und dabei höchstwahrscheinlich sterben. Das ist
eure einzige Aufgabe.«
    Die männlichen Minotauren standen verwirrt herum und
tauschten Blicke untereinander. Sie wusste, dass sie sie hatte. Männer zu
beeinflussen fiel ihr immer so leicht, wenn es sein musste.
    Leider hatte Dagmar nicht mit dem weiblichen Minotaurus
gerechnet.
    »Sie lügt«, zischte diese und trat aus den Schatten. Ihr
Kleid war ebenfalls aus Tierhaut, hüllte sie aber von den Schultern bis zu den
Hufen ein. Sie hatte keine Hörner wie die Männer, war aber nur ein bisschen
kleiner als der Größte von ihnen. Der braune Umhang über ihrem Kleid war aus
Wolle. Sie hatte die Kapuze hochgezogen, um ihr Haar zu verbergen, und Dagmar
konnte die Runen erkennen, die in den Stoff eingewebt waren.
    Eine Priesterin der Arzhela. Und dann auch noch eine mit
einiger Macht.
    »Sie beschützt diese Dinger, die sie da trägt, mit ihrem
Leben.« Sie rammte dem erstbesten Minotaurus die Faust gegen die Schulter und
erntete ein Grunzen. »Und ihr Dummköpfe glaubt ihr!«
    Dagmar verstand die Worte der Frau aufgrund einer alten
Verletzung an deren Kehle kaum: Die Narbe eines Schwerthiebes verlief quer darüber
hinweg. Vielleicht war sie in einen Kampf geraten, aber höchstwahrscheinlich
war es ihr Opfer für Arzhela gewesen. Eine wahre Dienerin der

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