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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Vorderklauen seinen Schwanz. »Ist dir klar, dass der an mir
dranhängt?«
    »Ja! Daher wusste ich ja auch, dass er frech ist!«
    Gwenvael steckte die Spitze in den Mund und saugte daran
wie an einem Finger, den man sich in der Tür eingeklemmt hat. Sie starrten
einander finster an, keiner von ihnen sprach ein Wort. Dann driftete sein Blick
ab, und er sagte: »Ich kenne diese Stadt.«
    Dagmar sah über den Fluss hinweg und atmete auf. »Die
großartige Stadt Spikenhammer. Ich wollte schon immer einmal herkommen. Sie
haben hier die unglaublichste Bibliothek des ganzen Nordens.«
    »Spikenhammer«, schnaubte er. »Könnte der Name noch
naheliegender sein?« Der Drache ließ abrupt seine Schwanzspitze fallen und
runzelte die Stirn. »Warte. Ich verstehe nicht. Ich dachte, wir wären auf dem
Weg zu einem Kloster.«
    »Was sollten wir in einem Kloster?« Sie deutete auf die
große Stadt, von der sie schon so viel gehört, in der sie aber noch nie gewesen
war. »Da gehen wir hin.«
    »Aber du hast deinem Vater gesagt …«
    »Ich habe gelogen. Er hätte mich nie herkommen lassen,
nicht einmal mit ihm.« Sie lief den Bergrücken hinab, da sie es kaum erwarten
konnte, die Stadt endlich zu erreichen. »Wir haben noch ein Stück Weg vor uns,
du beeilst dich also besser.«
    »Worüber hast du sonst noch gelogen?«, rief er ihr nach.
    Dagmar lachte. »Die Frage wirst du sehr viel konkreter
formulieren müssen, fürchte ich.«
    Die Wachen sagten ihm, dass seine Mutter angekommen sei,
doch das hätte er auch ohne Benachrichtigung gewusst. Er hörte das Geschrei
durchs ganze Schloss.
    Er trat in den Rittersaal und sah die zwei Frauen wie
immer in direkter Konfrontation. Weil keine die andere einen Satz beenden
lassen wollte, hatte Fearghus keine Ahnung, worüber sie stritten, doch es war
definitiv eine hitzige Diskussion, und die arme Morfyd stand wie immer zwischen
den Fronten und versuchte verzweifelt, die Wogen zu glätten.
    Seine Mutter ragte hoch über der anderen schreienden Frau
auf, doch das ließ die Kleinere nicht zurückweichen – und das würde sie auch
niemals tun. Fearghus hatte diesen Wesenszug schon kurz nach ihrem Kennenlernen
bemerkt, und im Augenblick schätzte er ihn sehr.
    Während die beiden Frauen stritten, bemerkte niemand, dass
er sich neben dem Stuhl der Frau, die er liebte, niederkauerte.
    »Was habe ich verpasst?«, murmelte er, und seine Lippen
strichen über Annwyls Wange.
    »Keine Ahnung. Ich kam rein, deine Mutter sah mich, und
von da an war es ein Selbstläufer. Sie überschreien sich gegenseitig, deshalb
weiß ich nicht genau, worum es geht. Aber Talaith scheint ziemlich wütend zu
sein.«.
    Fearghus lachte leise. Es amüsierte ihn, wie Talaith, die
Gefährtin seines Bruders, seine Mutter praktisch dazu herausforderte, sie in
eine Flammenkugel zu verwandeln. »Ich bin froh, dass sie sich darum kümmert.
Ich wäre nicht halb so nett.«
    »Lass deine Mutter über mich sagen, was sie will,
Fearghus. Es ist mir egal.« Es stimmte, es war ihr wirklich egal. Nicht wie
früher. Nicht wie die Annwyl in seiner Erinnerung, die, wie Gwenvael einmal
gesagt hatte, »gegen ihren eigenen Schatten kämpfen würde, wenn sie der Meinung
wäre, dass er ein bisschen überheblich wäre.«
    Aber seine Gefährtin, seine Gemahlin, war müde. Mit
neunundzwanzig Wintern sollte sie nicht so müde sein. Obwohl sie mit Zwillingen
schwanger war, sollte sie nicht so müde sein. Mit Ringen unter den Augen und Falten um
den Mund. Sie alterte nicht wirklich, es war eher … Er wusste es nicht. Er
wusste nicht, was los war. Und es jagte ihm eine höllische Angst ein.
    »Warum gehst du nicht zu Bett?« Er machte einem der Diener
ein Zeichen, der herumstand und den Nebenkriegsschauplatz beobachtete. »Ich bin
auch gleich oben, und dann machen wir gemeinsam ein Nickerchen.«
    »Deine Mutter ist aus einem bestimmten Grund hier. Ich
sollte herausfinden, was es ist.« Sie sah auf ihre Hände hinab, die auf dem
Tisch ruhten. Es waren starke, tüchtige Hände, die viele Narben trugen und über
die Jahre viel Schaden angerichtet hatten. »Aber es ist mir einfach egal,
Fearghus.«
    »Und das sollte es auch sein. Ich kümmere mich darum.
Genau wie Morfyd.« Er küsste sie auf die Stirn, trat zurück und half ihr vom
Stuhl auf. Dem Diener, dem er sie anvertraute, sagte er: »Bring sie in unser
Schlafzimmer und sorg dafür, dass sie alles hat, was sie braucht. Dann komm
wieder her. Achte darauf, dass die Tür zu unserem Zimmer geschlossen ist,

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