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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Kloster entfernt. Ich kann Gestur die Botschaften
bringen, die du für ihn hast, und wäre vor Einbruch der Nacht wieder sicher auf
Reinholdt-Land.«
    Ihr Vater sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Du
hast dir das alles anscheinend schon genau überlegt.«
    Sie zuckte die Achseln. »Es ist ewig her, seit die Vettern
hier waren. Und Gestur kann mich nächsten Monat mitnehmen, wenn er herkommt.«
    »Nächsten Monat?« Ihr Vater sah sie seltsam an, und sie
hatte keine Ahnung, was dieser Ausdruck bedeutete. »Das gefällt mir nicht. Und
du hast mir immer noch keinen guten Grund geliefert, dich zu schicken.«
    »Eine Legion.«
    »Was?«
    »Wie ich dir sagte: Er will Annwyl die Blutrünstige
schützen. Er hat uns eine Legion von ihren Truppen versprochen.«
    »Und du glaubst ihm?«
    »Ja. Das sind 5200 Männer, Vater.«
    »Südländer«, schnaubte er.
    »Menschliche Ziele, sage ich. Damit kannst du Jökull
beschäftigen, bis du ihm die Haut von den Knochen reißen kannst.«
    Ein seltenes Lächeln ging über das Gesicht ihres Vaters.
»Du bist manchmal wirklich wie deine Mutter. Du hast einen rachsüchtigen Zug an
dir.« Die Komplimente ihres Vaters waren rar und seltsam, aber sie sog sie
trotzdem gierig auf.
    »Das stimmt. Und wenn wir bekommen, was wir wollen, wenn
wir der Heulsuse helfen … Das ist ein geringer Preis, den wir zahlen müssen.
Vertrau mir bitte dieses eine Mal, Vater.«
    »Ich bin mir sicher, dass du etwas ausheckst, Kleine.«
Aber er gab ihr kein Kontra mehr, und das wussten sie beide. »Aber du bist dir
sicher? Mit ihm allein sein zu wollen, meine ich? Bist du sicher, dass du bei
ihm gut aufgehoben bist – er ist schließlich immer noch ein männliches Wesen,
und ich hab doch gesehen, wie deine Schwägerinnen ihn anschauen.«
    Sie schob die Tür einen Spalt auf, und ihr Vater schaute
hinein und sah Gwenvael, der sich in ein Taschentuch schnäuzte und noch immer
schluchzende Geräusche von sich gab. Dagmar hob eine Augenbraue. »Solange ich
mich nicht plötzlich in Eymund verwandle … bin ich mir relativ sicher, dass ich
zurechtkommen werde.«

10 »Mylady? Mylady, bitte wach auf.«
    Morfyd öffnete die Augen. »Was ist los, Taffia?«
    »Du beeilst dich besser, Mylady. Die Wachen haben die
Warnung ausgerufen, dass deine Mutter sich nähert.«
    »Ich bin in fünf Minuten unten. Die Sonnen sind noch kaum
aufgegangen.« Dann drehte sie sich um und vergrub ihren Kopf an einer warmen,
muskulösen Brust.
    »Mylady, wenn du nicht nach unten gehst, um sie zu
empfangen, wird sie hier heraufkommen.«
    »Mhmmm.«
    Ja, ja. Ihre Mutter würde in ihr Zimmer heraufkommen und
sie hier an Brastias geschmiegt sehen …
    Morfyd war mit einem Ruck wach und saß aufrecht im Bett,
den ganzen Körper wie unter Strom. »Gute Götter! Sie ist hier? Warum ist meine
Mutter hier?«
    »Ich weiß nicht, Mylady. Aber sie nähert sich und wird
bald landen.«
    Morfyd krabbelte hastig aus dem Bett und deutete auf ihren
Kleiderschrank. »Hol mir mein Gewand, Taffia! Beeil dich!« Sie sah, dass
Brastias sie beobachtete. »Schau mich nicht so an!«
    »Wie denn?«
    Sie seufzte ungeduldig und goss Wasser in die Schüssel auf
ihrem Waschtisch. »Ich kann es ihr nicht sagen. Noch nicht.«
    »Wann dann? Wann wirst du es irgendeinem von ihnen sagen?«
    »Hängst du an deinen Armen und Beinen? Denn meine Brüder
würden dafür sorgen, dass du bald keine mehr hast. Und mein Vater …« Sie
schauderte bei dem Gedanken. Bercelak der Große hatte einmal einem jungen Drachen
die Flügel ausgerissen, der einen ganzen Mondzyklus lang fast jeden Tag in der
Höhle ihrer Eltern vorbeigekommen war, um seine Liebe zu Morfyd zu beweisen.
Ihr Vater war erbost gewesen. »Du bist gerade mal vierzig geworden!«, hatte er
geschrien und die Flügel ihres armen Verehrers geschüttelt, sodass das Blut in
der ganzen Kammer herumspritzte. »Du bist noch ein Kind!«
    »Wie lange willst du noch deine Familie als Ausrede
benutzen?«, fragte Brastias leise.
    Sie sah ihn über die Schulter an und merkte, dass er schon
aus dem Bett heraus und fast angezogen war und jetzt auf das Fenster
zusteuerte.
    »So einfach ist das nicht«, erklärte sie seinem Rücken,
während er sein Hemd anzog.
    »Für den Rest deiner Geschwister ist es ganz einfach.«
    »Du kannst uns doch nicht damit vergleichen, was Fearghus
und Briec …«
    »Ich gehe besser.« Er schob das Fenster auf und kletterte
mühelos hindurch und hinaus auf den winzigen Sims. Sie hatte keine Ahnung, wie
er das

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