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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Wange und schenkte ihm ein
sanftes Lächeln. In diesem Augenblick war sie nicht die Furcht einflößende Drachenkönigin.
Sie war seine Mutter. Er sah es in ihren Augen, fühlte es bei ihrer Berührung.
»Mein Sohn, es gibt keinen Grund zur Sorge. Wir versuchen ganz einfach, einen
Weg zu finden, ihr ihre Energie wiederzugeben, damit sie sich die nächsten
Wochen nicht so dahinschleppen muss.«
    Seine Mutter log ihn an. Er wusste es, tief in seinem
Inneren. Doch er konnte sie nicht drängen, denn er war noch nicht so weit, die
Wahrheit zu hören. Nicht jetzt. Denn er wusste, dass sie nicht log, um ihn zu
verletzen – sie log, um ihn zu schützen.
    »In Ordnung?«, fragte sie sanft.
    Er nickte. »In Ordnung.«
    Talaith blickte zu Briec auf und ihre Augen wurden schmal,
als sie die offene Wunde sah, die nicht aufhören wollte zu bluten. »Was ist mit
deinem Gesicht passiert?«
    Briec starrte sie einen langen Augenblick an, bevor er
ruhig antwortete: »Nichts.«
    Und Talaith wirkte nicht im Mindesten überzeugt.
    »Na, sind wir ein bisschen müde? Sind die Füße wund?«
    Dagmar biss die Zähne zusammen und antwortete: »Mir geht’s
gut.«
    Es ging ihr nicht gut. Sie litt. Ihre Füße waren nicht
wund, sie schmerzten
höllisch ! Sie konnte fühlen, wie sich mit jedem ihrer Schritte
offene Wunden bildeten. Ihre Muskeln hatten ebenfalls angefangen, lauthals zu
protestieren. Und ihre Stirn brannte von den tief hängenden zwei Sonnen, denn
die Wolken, die sie immer verbargen, boten lange nicht so viel Schutz, wie sie
immer geglaubt hatte.
    Dagmar hatte immer gedacht, dass ihre gelegentlichen
zügigen Spaziergänge um die Festung ihres Vaters sie in Form gehalten hätten.
Allerdings hielten die Arbeiter den ebenen, gepflasterten Boden sauber. Die
Hauptstraße nach Spikenhammer war dagegen leider mit Felsen und tiefen Furchen
gespickt, die sie nicht sah, bevor ihr Fuß darauftraf. Außerdem war die Straße
kein gerader Weg, sondern ein gewundener Pfad, der hügelauf, hügelab führte,
was wiederum hieß, dass die Stadt nicht annähernd so nahe war, wie ihre Augen
und diese ungenauen Landkarten es sie hatten vermuten lassen. Seit mehr als
drei Stunden waren sie nun auf dieser Straße unterwegs, es war kein Ende in
Sicht, und der Drache schien nur zu gern weiterzugehen.
    »Sicher, dass du nicht fliegen willst? Ich kann uns direkt
hinfliegen, damit deine winzigen königlichen Füße diesen schmutzigen,
bösartigen Boden keinen Augenblick länger berühren müssen.«
    Sein Sarkasmus war sicherlich noch eine Spur schlimmer
geworden, seit er entdeckt hatte, dass sie ihn angelogen hatte. Doch zu ihrer
Überraschung hatte er nicht darauf bestanden, sofort zu ihrem Vater zurückzukehren.
Es war ungewohnt, mit jemandem unterwegs zu sein, dessen Verhalten sie nicht so
leicht vorhersagen konnte. Auf diese spezielle Begabung hatte sie sich immer
sehr verlassen.
    »Und uns dabei abschießen lassen?«, fragte sie.
»Spikenhammer duldet keinen von deiner Art innerhalb seiner Mauern.«
    »Drachen mögen vielleicht nicht erlaubt sein, aber ich
kann dir versichern, dass es irgendwo in der Stadt welche gibt. Wir sind
überall.«
    Dagmar blieb stehen, verwirrt und fasziniert von seiner
Aussage. »Selbst im Land meines Vaters?«
    »Ich war dort.«
    »Du zählst nicht.« Sie tat ihn mit einer Handbewegung ab.
»Und nein, nein. Das kann nicht sein. Ich hätte es bemerkt. Im Gegensatz zu
anderen lasse ich mich nicht von der Magie der Götter täuschen. Ich hätte es bemerkt«,
bekräftigte sie noch einmal, eher in dem verzweifelten Versuch, sich selbst zu
überzeugen als ihn.
    »Und zwar wie?« Er deutete auf das Wappen auf seinem
Wappenrock. »Natürlich wusstest du von dieser Armee, aber kennst du jedes
Wappen jeder Armee, die über die Jahrhunderte ausgelöscht wurde?«
    »Du meinst, weil die Hordendrachen natürlich genauso eine
widerwärtige Bande von Lügnern sind wie die Südlanddrachen?«
    »Gib es einfach zu. In eurer Festung sind vielleicht
Blitzdrachen ein und aus gegangen, und ihr hattet keine Ahnung davon. Vielleicht
Soldaten auf der Durchreise, die versuchten, nicht zu groß auszusehen oder
immer ihre Kapuzen trugen, um ihre violetten Haare zu verbergen. Es ist keine
Schande, es nicht zu bemerken. Wir täuschen euch Menschen seit Äonen. Warum
sollte sich das jetzt ändern? Zum Beispiel …«
    »Aaaaah!« Dagmar fiel nach vorn; ihr Fuß hatte sich in
einem dieser teuflischen Löcher im Boden verfangen, und sie streckte die Arme
nach

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